Literarische Erörterung zu "Das Parfum", wer kann mir helfen?
Hallo, ich gehe in die zehnte Klasse eines Gymnasiums und wir behandeln in Deutsch gerade "Das Parfum" von Patrick Süskind. Unsere Aufgabe lautet: Erörtere ob und inwiefern sich die These "Dekadenz ist einerseits Mangel, andererseits aber auch Voraussetzung eines Künstlergenies" auf P. Süskinds Roman übertragen lässt! Leider verstehe ich nicht wie ich diese Fragestellung erörtern soll, da in der These ja praktisch zwei Aussagen stecken. Es muss auch eine dialektische Erörterung werden. Kann mir vielleicht jemand ein paar pro und kontra Argumente nennen? Ich glaube das würde mir schon weiterhelfen.
3 Antworten

Hier ein Link zu eine Google Books Version mit einer Abhandlung zu dem Buch, Genie und Dekadenz.
(Link verkürzt da ellenlang)
Man kann da zwar nichts rauskopieren, aber du könntest ein bisschen durchschmökern. Vielleicht ist ja was Brauchbares dabei.


Dem Protagonisten fehlt es an Geruchssinn soweit ich mich erinnern kann...ein Fehlen führt oft zum Kompensieren durch Entwicklung anderer Fähigkeiten...ist das Fehlen, wie in diesem Fall eher einzigartig, so ist das Kompensieren auch sehr einzigartig...einzigartige Fähigkeiten werden oft einem Genie gleichgestellt...allerdings ist das nicht zwingend notwendig, das ein Handicap genial kompensiert wird...

Nein, im Gegenteil, er hat einen außergewöhnlich guten Geruchssinn.

Dekadenz bedeutet Verfall und ist eher negativ und abwertend besetzt (Auflösung von Kultur). Der Begriff steht für anti-bürgerlich, anti-moralisch und anti-realistisch. Andererseits hat man in der Literaturszene die Sensibilität gegenüber dem Sensitiven (Sinnenhaften), Rauschhaften und Abgründigen begrüßt. Die von dir genannte These unterstellt, dass Dekadenz Voraussetzung für die Figur des Genies ist, weil für seine Entwicklung die Loslösung von Zwängen aller Art erforderlich ist. So gesehen, sei Dekadenz Mangel und Notwendigkeit zugleich. Ich habe "das Parfun" nur noch vage in Erinnerung, kann also nicht kompetent in die Einzelheiten des Romans einsteigen, mir scheint aber, dass du auf die Kunstfigur des Grenouille da allerhand anwenden kannst. Ein Hauptargument für Dekadenz als Mangel dürfte die Abkehr von überkommenen Werten sein, Argument für die Dekadenz dürfte sein, dass sie geniale Ideen fördert und eben Voraussetzung für das Genie ist. Dass die von dir zitierte These im großen Rund der Geistesriesen nicht unwidersprochen bleibt, ist klar.

Danke für die Antwort, aber die beiden Argumente sprechen ja beide nur für die These, ich brauche aber auch noch contra Argumente, oder?