Legitimität (wiener Kongress)

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Legitimität bedeutet Rechtmäßigkeit.

Legitimität heißt Vorhandensein von Legitimation, meint also, etwas sei legitim (gerechtfertigt) und verdiene daher Anerkennung.

Erich Bayer/Frank Wende, Wörterbuch zur Geschichte : Begriffe und Fachausdrücke. 5., neugestaltete und erweiterte Auflage. Stuttgart : Kröner, 1995 (Kröners Taschenausgabe ; 289), S. 342 – 342 zu Legitimität:

Legitimation (lateinisch legitimus, „rechtmäßig“), Rechtmäßigkeit staatlicher Herrschaft, sowohl was ihre Herkunft betrifft, als auch bezüglich ihrer Ausübung in Übereinstimmung mit allseitig anerkannten Werten und Normen; darin unterscheidet sie sich von der lediglich auf formale Gesetzmäßigkeit ausgerichteten Legalität.


Legitimität ist eine sachlich-inhaltliche Rechtmäßigkeit im Unterschied zur Legalität, der formalen Rechtmäßigkeit. Bei der Legitimität geht es um die Anerkennungswürdigkeit einer Herrschaft als Grundsätzen und Werten entsprechend und damit zumindest im großen Ganzen gerechtfertigt.

Legitimität war eines der Prinzipien des Wiener Kongresses. Sie bedeutet in diesem Zusammenhang die Rechtmäßigkeit der Herrschaft der Fürsten, die auf althergebrachten Rechten beruht. Die Legitimität kommt dabei der Legalität sehr nahe. Eine Rechtfertigung geschieht durch Berufung auf Tradition. Die Herrschaftsbefugnis wird auch religiös gerechtfertigt (Gottesgnadentum der Herrscher aus den alten Herrscherfamilien).

Das von Napoleon geschaffene Staatensystem wurde beseitigt und alte Herrscherfamilien (mit wenigen Ausnahmen bei ehemaligen Kleinstaaten) in ihre Herrschaft wiedereingesetzt.

Elisabeth Fehrenbach, Vom Ancien Régime zum Wiener Kongress. 5. Auflage. München ; Wien: Oldenbourg, 2008 (Oldenbourg-Grundriss der Geschichte ; Band 12), S. 130:
„„Legitimität" bedeutete Abkehr von der Revolution und Anpassung der Kräfte des Wandels an jene der Erhaltung.“

Der Begriff "Legitimität" wird verwendet für die gesetzlich fixierte Rechtmäßigkeit der Restauration hinsichtlich der vornapoleonischen Machtverhältnisse, für die sich der österreichische Staatskanzler "Fürst Metternich" beim Wiener Kongress in führender Position nachhaltig einsetzte! Die alten Machtverhältnisse des herrschenden Adels waren damit wieder hergestellt und das nach einem "geeinten Deutschland" strebende, gebildete Bürgertum, das in den Befreiungskriegen vom napoleonischen Joch wohl den größten Blutzoll geleistet hatte, kämpfte nun weiter um Unabhängigkeit und Recht und Freiheit! Weitere Erklärungen unter nachstehendem Link!

http://www.lsg.musin.de/geschichte/geschichte/lkg/wiener_kongress.htm