Lebenszyklusmodell touristischer Destinationen von Butler - Kritik?
Hallo!
Ich hätte eine Frage zu dem Modell, darf meinen Lehrer aber wegen des Abiturs nicht mehr kontaktieren.
In dem Modell ist es ja nach der Stagnation in der Erneuerung so, dass sich auf eine spezielle Gruppe an Touristen spezialisiert wird.
Im Unterricht haben wir dann immer gesagt, dass die Touristenzahl dann weiter ansteigen kann, weil bspw. auf umweltfreundlichere Touristen gesetzt wird. Diese gehen umweltfreundlicher mit der Destination um, weshalb mehr Touristen da sein können.
Dann haben wir aber immer etwas im Modell kritisiert. Und zwar, dass dann ja immer wieder eine kritische Zone der Tragfähigkeit erreicht werden muss. Versteht jemand diese Kritik genau? Ich erinnere mich nur daran, kann sie aber irgendwie nicht nachvollziehen.
Darüber hinaus habe ich eine Unstimmigkeit mit Internetquellen gefunden. Im Internet steht nämlich bei der Erneuerung immer, dass sich auf wohlhabendere Touristen spezialisiert wird. Da diese mehr bezahlen, zählt ein Tourist einfach für mehrere. Die Anzahl der Touristen wachse also gar nicht weiter an, sie bezahlen nur mehr. Was stimmt denn nun?
Vielen Dank schonmal für jegliche Antworten! (Es ist für die mündliche Prüfung)
1 Antwort
Meines erachtens kann beides stimmen, dass auf besser zahlende Touristen gesetzt wird, wie beispielsweise Venedig, Dubrovnik, Kurbäder in Deutschland etc. Das kann sich nicht jeder leisten, doch durch diese Zusatzeinnahme steigt der Gewinn kurzfristig weiter. Wenn dann jedoch die Destination nicht das bieten kann, was diese erhöhten Kosten ausmacht, gehen die Einnahmen dennoch zurück, siehe die meisten Kurbäder im Harz, wo das Baumsterben die Schönheit zerstört hat.
Venedig macht jedoch noch immer höhere Gewinne durch Events, die hier ihren Ursprung hatten und daher auch reiche Menschen auf Dauer anziehen, wie der Karneval in Venedig.
Destinationen, die sich auf eine Touristengruppe festlegten, wie der Wienerwald, wurden durch ähnliche Angebote, die moderner wirkten abgelöst und gingen unter. Das könnte mit dem Ballermann auf Mallorca ebenfalls passieren, da der Sonnenstrand in Bulgarien ähnliches auf größerer Fläche anbieten kann. Dazu muss das Konzept stimmen. Direkt nördlich des Massentourismus geht der Sandstrand weiter in Rumänien. Die haben es jedoch versäumt, sich auf die heutigen Anforderungen umzustellen. Trotz gleicher Vorraussetzung, wie Bulgarien, wirkt der Tourismus am Strand von Constanza verschlafen und altbacken und zieht keine Massen an.
Wohl die Grenzen erreicht sind die Ökotourismusangebote im Wendland. Obwohl hier der Massentourismus auf eine kurze Zeit im Jahr beschränkt ist. Das extreme Wachstum hat den Höhepunkt überschritten, da die Aufnahmekapazität nicht erhöht werden kann und die Veranstalter sich zerstritten haben und nun alle ihr eigenes Süppchen kochen. Hier der Link zum Hauptveranstalter https://www.kulturelle-landpartie.de/termine.html
Danke!