Kindererziehung g?
Hallo in die. Runde. Meine Tochter ist vor 3 Jahren mit Mann und Kindern ins Ausland gezogen. Die Kinder sind jetzt 2 und 3 Jahre alt .Der Sohn hat durch die Geburt einen Gehfehler am linken Bein....Die "grössere"
Schwester ist aber nicht lieb zu ihren kleinen Bruder. Sie schubst ihn im Zimmer, an der Treppe , dort wo er sich mit seinem Bein nicht halten kann. Leider können die Beiden nicht zusammen spielen, sie beißt ihn in die Wange oder in die Hand. Nimmt Süßigkeiten weg,
, zieht ihn an den Haaren. Macht sein Spielzeug kaputt , stört ihn beim Schlaf, in der Badewanne gemeinsam geht gar nicht ..Leider kann ich als Oma nicht so oft vor Ort sein, wie ich gern möchte. Wenn ich da bin kümmere ich.mich um meine 3 jährige Enkelin, damit meine Tochter etwas Entlastung hat. Mein Schwiegersohn kann durch einen Unfall z.Zt.nicht viel mit anpacken. ...Meine Frage, wie kann ich oder meine Tochter das Verhalten der3 jährigen beeinflussen......Wir haben auch Angst, daß sie ihn so schubst, daß er stürzt.
Danke schon im Voraus.......Jenny
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3 Antworten
Die 3-jährige zeigt ein deutlich gestörtes Sozialverhalten gegenüber ihrem Bruder. Ihr Verhalten ist nicht „normaler Geschwisterstreit“, sondern aggressiv, gefährlich und entwicklungspsychologisch auffällig. Die Ursache liegt nicht im Kind selbst, sondern in der Gesamtsituation: Überforderung der Eltern, zu wenig individuelle Zuwendung, fehlende Grenzen, unausgeglichene emotionale Belastung, möglicherweise Eifersucht auf den Bruder – insbesondere, wenn dieser durch sein Handicap mehr Aufmerksamkeit bekommt. Das Kind reagiert mit Kontrollverhalten, Übergriffen und Dominanzversuchen. Das ist kein Trotz, sondern ein Ruf nach klarer Struktur und sicherer Führung.
Die Mutter muss sofort eine stabile, konsequente Erziehungsführung etablieren. Jede Form von körperlicher Gewalt – auch Schubsen, Beißen, Haareziehen – wird in der Sekunde gestoppt, sanktioniert und niemals toleriert. Es braucht eine eindeutige Reaktion ohne Diskussion, ohne emotionale Unsicherheit. Körperliche Distanz wird bei Wiederholung durchgesetzt (z. B. Trennung der Kinder, kein gemeinsames Spiel), damit das verletzliche Kind geschützt wird. Parallel dazu muss das Mädchen gezielt positive Zuwendung erhalten, aber niemals im Zusammenhang mit ihrem destruktiven Verhalten – Belohnung folgt ausschließlich auf positives, soziales Verhalten.
Elterliche Autorität ist unerlässlich. Klare Regeln, klare Konsequenzen. Die Mutter darf sich nicht durch Mitleid, Müdigkeit oder Erschöpfung lähmen lassen. Das Kind braucht Führung, keine Nachsicht. Wenn das aktuell durch die Belastungssituation nicht möglich ist, muss professionelle Unterstützung organisiert werden – durch einen Kinderpsychologen, eine Frühförderstelle oder familienunterstützende Dienste vor Ort. Alles andere ist ein Risiko für beide Kinder. Die Eskalation muss gestoppt werden, bevor ein schwerer Unfall geschieht oder sich Verhaltensstörungen verfestigen.
Als Oma solltest du – wenn du vor Ort bist – nicht „entlasten“, sondern gezielt mit dem Kind erziehen: klare Sprache, direkte Ansprache, keine Verharmlosung, kein pädagogisches Geplauder. Wenn sie beißt, wird sie sofort aus der Situation entfernt. Wenn sie provoziert, wird ihr die Grenze gesetzt. Gleichzeitig musst du ihr aber auch Momente der exklusiven Zuwendung geben, die nicht an Bedingungen geknüpft sind – damit sie lernt, dass Nähe auch ohne Gewalt funktioniert.
Es ist kein „Problemkind“. Es ist ein Kind in einem instabilen System, das dringend Orientierung braucht. Die Verantwortung liegt zu 100 % bei den Erwachsenen. Kein Verständnis für Übergriffe – nur Klarheit, Schutz und gezielte Führung. Sofort.
Oh, ganz vielen Dank für Deine Antwort. Sie ist sehr, sehr hilfreich und ermutigt zur Konsequenz .Danke
Deine Tochter, Giraffe268, und ihr Mann mussten und müssen sich ja besonders um ihren zweitgeborenen Sohn mit seiner Behinderung kümmern. Das hat bei der Tochter, die ja zunächst die ganze, alleinige Aufmerksamkeit ihrer Eltern genießen konnte, große Eifersucht ausgelöst.
Können sich Verwandte vielleicht ein, zwei Tage um den Sohn kümmern, so dass ihr wieder mal ausschließlich was mit eurer Tochter unternehmen könnt?
Dabei könnte sie ja vielleicht begreifen, dass sie ihrem Bruder gegenüber hilfsbereit sein sollte -
und dann die ganze Familie sich wohlfühlen würde.-
Die Eltern können auch vereinbaren, dass die Kinder am Wochenende getrennt mit einem Elternteil etwas unternehmen.
Mutter und kleiner Bruder bleiben Zuhause, der Vater geht mit der Tochter Eis essen/ an den Srand / in die Berge/ was auch immer.
Ihr geht das total falsch an.
Der Kleine wird aufgrund seiner eeinträchtigung sehr viel Aufmerksamkeit kriegen - die große Schwester ist schlicht eifersüchtig und das ist auch verständlich. Was sie braucht, ist eine regelmäßige "Nur Mama, Papa und ich -Zeit." Also, wenn du da bist, nimm deiner Tochter lieber den Jungen ab, damit die Große Mama und papa mal für sich hat und sie zu dritt was unternehmen können. Sie muss sich unbedingt geliebt fühlen.
Danke für Deine Antwort Das ist auch eine gute Idee..wenn ich vor Ort war,habe ich mich immer um die 3 jährige gekümmert. Aber Deine Idee werde ich beim nächsten Besuch umsetzen
Leider bin ich nicht so oft vor Ort
Danke
du kannst es auch den Eltern sagen. Jeden Tag so eine gewisse Zeit NUR für die Große. Wo auch wirklich nicht gestört wird. Ich kann mich gut in sie hineinfühlen - sie wird solche Angst haben, dass Mama und Papa sie nicht mehr lieb haben oder zumindest weniger lieb.
Danke, leider sind keine Verwandten in der Umgebung, da sie im Ausland leben Da ich arbeite kann ich auch nur 2bis 3 mal im Jahr dort sein. Das macht mich auch traurig. Aber sie wollten ja weg