Kennt sich wer aus welche metalle gut bei einem katana sind?

4 Antworten

Du solltest vor dem Kauf eines Katanas erst mal gründlich darüber nachdenken, für was du dieses Schwert verwenden möchtest. Wenn du auf diese Frage eine Antwort gefunden hast, solltest du dich für ein Katana entscheiden, welches für deine Ansprüche geeignet ist. Je höher du diese Latte legst, je mehr wirst du investieren müssen, gute, brauchbare Schwerter sind nun mal teuer.

Stelle dir zu erst die folgenden Fragen:

- Suchst du was für LARP?

- Möchtest du ein Dekoschwert (Wandhänger)?

- Vielleicht ein Schwert zum üben, für Schaukampf oder für HEMA (historical european martial arts) Kendo oder für Iaido...?

- Möchtest du Schnittübungen mit deinem Schwert machen oder Gartensamurai spielen?

- Oder suchst du ein Schwert in Museumsqualität?

Es gibt natürlich unterschiedliche Preisklassen, je nach dem was du suchst. In der low Budget (100€ - 500€) Klasse muss man, je nach dem, lange recherchieren bis man etwas brauchbares findet.

Bei Schwertern in dieser Preisklasse handelt es sich in der Regel um chinesische Massenware. Man merkt bei billigeren Modellen in der Verarbeitungsqualität deutliche Unterschiede im Verhältnis zu teueren Schwertern. Es können schneller Probleme wie z.b falsche Balance, falsches Gewicht, minderwertige Materialqualität usw. auftreten. Diese Schwerter gehen im allgemeinen auch schneller kaputt. Selten gibt es im low budget Bereich wirklich brauchbare Schwerter. Man muss wirklich lange suchen.

Für gute Qualität bezahlt man in der Regel auch dem entsprechend, das geht bei ca. 800€/1000€ los. Daher solltest du gründlich über den Verwendungszweck deines Schwertes nachdenken, um zu entscheiden ob sich eine solche Investition für dich lohnt. Aber auch hier sollte man vorher gründlich recherchieren.

Wenn du ein von Meisterhand geschmiedetes Schwert von Topqualität möchtest, bist du mal schnell bei 2500€. Für ein authentisches Katana aus Tamahagane auf traditionelle Weise hergestellt, bist du mal schnell 5000€ los. Nach oben gibt es keine Grenze.

Welcher Stahl?

Für ein "normales" Messer reicht träge reagierende Stahlsorten (Volksmund rostfreier Stahl) in der Regel aus, da die Klingen in der Regel nicht besonders groß sind. Auch diese Stähle kann man teilweise, je nach Legierung bis auf 62 HRC härten.

Das Problem ist die Zugfestigkeit, welche vor allem bei größen Belastungen eine Rolle spielt. Hier ist Kohlestoffstahl den sogenannten "rostfreien" Stählen in der Regel überlegen.

Das ist auch der Grund warum für Schwerter oder bei anderen langen Klingen Kohlestoffstahl verwendet wird. Träge reagierende Stahlsorten würden den Belastungen aufgrund geringerer Zugfestigkeit nicht lange standhalten. Daher sind träge reagierende Stahlsorten (Edelstahl) bei "Schwertern" lediglich für Wanddekos geeignet.

Also Finger weg von Schwertern aus träge reagierenden Stahl. Ein gutes Schwert besteht aus einem hochwertigen Kohlestoffstahl (wie z.b 65 Si 7).

Ein traditionelles Katana besteht aus Tamahagane, welches durch einen Schmelzprozess in einem Rennofen aus eisenhaltigen Sand gewonnen wird. Durch das zufügen von Holzkohle und Sauerstoff entsteht nach einem 3 Tage dauernden Schmelzprozesses ein Eisenluppe am Boden des Rennofens. Nach dem aufbrechen des Rennofens wird die Eisenluppe entnommen, zerschlagen und begutachtet.

(Es gib in Japan nur noch einen einzigen Betrieb welcher auf traditionelle Weise Tamahagane herstellt. Hierdurch ist dieses Material nur schwer zu erhalten, was es dadurch teurer macht)

Nicht alles kann für ein Katana verwendet werden, nur die reinsten Stücke werden anschließend feuerverschweist. Der entstandene Rohling wird ausgezogen und mehrfach gefaltet um Unreinheiten, wie zum Beispiel Schlacke zu entfernen. Jetzt ist ein komplett neuer Stahlrohling entstanden, erst dann ist das Material sauber genug um ein gutes Katana schmieden zu können. Man stellt also sozusagen seinen eigenen Stahl her.

Das heißt aber noch lange nicht das Kohlestoffstahl (wird auch gerne als Federstahl bezeichnet, weil dieser Stahl sich auf Federhärte anlassen lässt) welcher in modernen Hochöfen hergestellt wird, dem traditionellen Tamahagane unterlegen ist. Durch moderne Herstellungsverfahren wird sehr guter Stahl hergestellt, welcher oft sogar noch besser ist, da moderne Herstellungprozesse angewendet werden. Die Technik entwickelt sich bei der Metallherstellung auch heute noch ständig weiter.

Ab dem 16 Jahrundert hat man In Japan vermehrt europäischen Stahl eingeführt, da die Qualität einfach besser war. Wen wundert es ? Immerhin haben wir Europäer schon 1000 Jahre vor den Japanern angefangen hochwertigen Stahl herzustellen. Sogar schon im alten Rom war man in der Lage hochwertig Stahl herzustellen, welche auf 65 HRC gehärtet wurden, wie Untersuchungen ergeben haben.

Dann die Frage, möchtest du ein "durchgehärtetes" Schwert oder ein Katana mit einer Hamonhärtung?

Bei den durchgehärteten Modellen verfügt die Klinge über den selben Härtegrad als auch der Klingenrücken. Diese Schwerter sind etwas weniger schnitthaltig, das bedeutet das sie etwas schneller abstumpfen. Der Vorteil ist jedoch, das diese Schwerter Fehler bei unsachgemäßer Anwendung (z.b. falsche Schneidenausrichtung bei Schittübungen) besser vergeben. Die Klinge verbiegt nicht so schnell weil sie auf Federhärte angelassen sind. Deshalb ist diese Katanas für Anfänger besser geeignet.

Bei Schwerter mit einer Hamonhärtung (traditionelle Härtetechnik für Katanas) wurde der Klingenrücken des Schwertes mit eine Lehmpaste bestrichen, die Schneide bleibt weitgehend lehmfrei. Wenn man das Schwert auf Härtetemperatur erhitzt und es anschließend abschreckt, wird die Schneide viel schneller abkühlen als der Klingenrücken, es entsteht eine sogenannte Differenzialhärtung. Hierbei entsteht übrigens auch die charakteristische Krümmung des Katanas.

Diese Schwerter haben eine sehr harte Schneide und einen weicheren Klingenrücken. Die Schneide hält sehr lange ihre Schnitthaltigkeit. Durch den weicheren Klingenrücken sind sie allerdings anfälliger wenn man die Scheinde beim Schlag nicht richtig ausrichtet. Das Schwert verbiegt sich also leichter. Diese Schwerter sollte man daher nur führen, wenn man weiß wie man mit einem Katana umgehen muss.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was kostet ein Katana von heute? Authentische, handgefertigte Katana aus Japan können leicht zwischen 10.000 € und 50.000 € und mehr kosten. Der Hauptfaktor für den Preis ist die handwerkliche Qualität des Schwertes.

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Teuerstes Katana der Welt » Samuraischwert.kaufen

Tamahagane Stahl.. Aber viel zu Teuer. Wir verwenden im Dojo (zum Matten Schneiden) Lehmgehärtete 1095 Karbonstahl Klingen mit Wassersteinschliff. Günstig uns enorm scharf, langlebig.Ich habe mir vor kurzem ein Sport-Schwert auf der Webseite Katanzo gekauft. 😍

Woher ich das weiß:Hobby