Kennlernphase?
Hallo, ich brauche euren Rat.
Ich habe nach langer Zeit einen mann kennengelernt. Er ist drei Jahre älter und arbeitet in meiner Nähe. Anfangs haben wir sehr viel gemacht, wir haben uns gut verstanden und ich habe mich sehr wohl bei ihm gefühlt. Seit dem wir uns das erste mal geküsst haben, läuft der Kontakt leider ein bisschen in die falsche Richtung. Er fragt gar nicht mehr nach einem Treffen und hat das letzte Treffen nicht einmal abgesagt sodass, ich Stunden auf ihn gewartet habe. Es fühlt sich mittlerweile so an, als wäre ich nur irgendeine Freundin und nicht mehr die, mit der er gerne zusammen wäre. Auf die Nachfrage, ob alles in Ordnung zwischen ihn und mir wäre, bejaht er das immer wieder. Wir haben uns auch angegangen Schatz usw zu nennen. Das ist leider auch schon wieder vorbei… meint ihr da ist irgendwas schief gelaufen?
3 Antworten
So wie Du das schreibst hört es sich so an, als hätte er sich anders entschieden und lässt Dich jetzt "verhungern". Entweder traut er es nicht, es Dir zu sagen oder er ist so derart unentschieden, dass er erstmal nichts macht, damit er Dich wieder kontaktieren kann, wenn er Dich braucht.
Was der wirkliche Grund für sein Verhalten ist...keine Ahnung. Das kann nur er Dir sagen - wenn er ehrlich ist.
Ganz offenbar hat er das Interesse verloren. Da hilft es oft, sich an Folgendem zu orientieren. Bewerte sein Handeln und nicht das, was er sagt. Das Wort ist der Schatten der Tat. Und wenn er sich nicht mehr um dich, um gemeinsame Zeit bemüht und er dich sogar sitzen lässt, kannst du davon ausgehen, dass die Sache durch ist. Ich würde mich nicht mehr bei ihm melden.
In unserer Gesellschaft ist es normal, dass man ein Beziehungstrauma und somit Angst vor Nähe hat. Während der Kennenlernphase spielt das evt. noch keine große Rolle, weil dann noch die biologische Anziehung dafür sorgt, dass man sich näher kommt. Es sind unsere Urtriebe, die Mann und Frau zusammenführen, wie es auch bei Tieren der Fall ist. Im Gegensatz zu Tieren haben Menschen aber ein paar Stufen zusätzliches Bewusstsein. Das ist auch am Aufbau unseres Gehirns zu sehen, das sich von den Gehirnen der meisten anderen Säugetiere deutlich unterscheidet. Je mehr emotionale Nähe zwischen 2 Menschen entsteht, umso eher machen sich die schlechten Erfahrungen aus unserer Kindheit mit unseren Bezugspersonen (in der Regel die Eltern) bemerkbar. Diese Erfahrungen prägen nämlich unser soziales Verhalten. Mehr dazu, und wie solche Probleme zu lösen sind, kann man in diesem Bestseller nachlesen: Der Vagus-Schlüssel zur Traumaheilung