kellner*in berufserfahrung?
hat wer erfahrung mit dem beruf, was ihr davon haltet und ob ihr die lehre empfehlt?
3 Antworten
Kellnerin zu sein kann ein unglaublich spannender und wertvoller Job sein – wenn man es richtig angeht. Viele sehen es nur als einfachen Nebenjob oder Übergangslösung, aber in Wirklichkeit kann man daraus viel mehr machen, wenn man mit der richtigen Einstellung herangeht.
Besonders interessant wird der Job, wenn du ihn mit Psychologie verbindest. Als Kellnerin hast du jeden Tag mit unterschiedlichsten Menschen zu tun – Gäste, Kollegen, Vorgesetzte. Du lernst, Menschen einzuschätzen, ihre Körpersprache zu deuten und zu erkennen, was sie wirklich wollen, oft bevor sie es selbst aussprechen. Du kannst beobachten, wie verschiedene Persönlichkeiten aufeinander reagieren, wie man mit schwierigen Gästen umgeht oder wie man mit den richtigen Worten und Gesten bessere Trinkgelder bekommt. Kurz gesagt: Der Job kann dir extrem viel über zwischenmenschliche Kommunikation und soziale Intelligenz beibringen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wahl des Restaurants. Nicht jede Arbeitsumgebung ist gleich, und wenn du schlau bist, suchst du dir ein Restaurant aus, das zu dir passt und in dem du gute Bedingungen hast. Ein gehobenes Restaurant bringt dir nicht nur bessere Trinkgelder, sondern auch eine anspruchsvollere Kundschaft, die dich herausfordert und von der du viel lernen kannst. In exklusiven Restaurants, Hotels oder angesagten Locations sind Trinkgelder von über 4.000 Euro netto im Monat zusätzlich zum Gehalt keine Seltenheit – vorausgesetzt, du beherrschst dein Handwerk, verstehst es, mit Menschen umzugehen und weißt, wie du einen exzellenten Service bietest --- und hast deinen Arbeitsplatz schlau ausgewählt und beherrscht ein paar psychologische Methoden.
Wer Kellnerin nur als einfachen Job sieht, wird sich mit dem Minimum zufriedengeben. Wer ihn aber als Möglichkeit nutzt, sich weiterzuentwickeln, soziale Fähigkeiten zu verbessern und die Dynamik zwischen Menschen zu verstehen, kann daraus extrem viel mitnehmen – sei es für eine langfristige Karriere in der Gastronomie oder für ganz andere Bereiche im Leben.
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Wie kommt man auf 4.000 Euro NETTO Trinkgeld?
Du kassierst 4 mal die Stunde á 4,81 Euro Trinkgeld, bei jeweils 8 Stunden Arbeitszeit am Tag, 26 Tagen Arbeit im Monat = 4.000 Euro NETTO + Lohn ca. 2.000 Euro NETTO = 6.000 Euro NETTO im Monat. Ein Einkommen, mit dem zu den 10% Bestverdienern in Deutschland zählst.
Lehre? Hungerlohn vorprogrammiert, arbeiten wenn alle anderen frei haben, oft nervige Gäste, gar keine Arbeit wenn mal wieder "Pandemie".
Ja, aber nur als Nebenjob. Ich kann nicht sagen, dass ich den Job langfristig empfehlen könnte. Viele leiden an Rückenproblemen und nicht alle, aber viele sind dem Alkohol nicht sonderlich abgeneigt.