Katzenzusammenführung - Probleme beim Fressen

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Erstmal Gratulation, dass die Zusammenführung so erfolgreich verlief :-)

Nein, Sorgen musst du dir in der Hinsicht nicht wirklich machen. Viele Katzen fressen lieber, wenn sie Gesellschaft haben - und sei es auch „nur“ menschliche! Ansonsten empfehlen sich getrennte Fütterungen.

Stichwort Sorgen: Diese bestehen eher wegen deiner Ernährung, denn leider fütterst du nicht gerade hochwertig, sorry! - Im Klartext: Verzichte bitte unbedingt auf Trockenfutter (auch auf getreidefreies)! Es wurde vom Menschen für den Menschen entwickelt (Stichwort Bequemlichkeit), ist aber vor allem eins: krankheitsauslösend.

Begründung: Es hat rein gar nichts mit gesunder Katzenernährung zutun und ist sowohl schädlich für die Zähne (die Stärkereste legen sich als zäher, klebriger Belag auf die Zähne, was Zahnstein begünstigt) als auch die Nieren (Trockenfutter saugt Wasser auf und senkt somit den Flüssigkeitslevel), das heißt eine Katze muss mindestens die 3-fache Wassermenge der aufgenommenen Futtermenge zu sich nehmen, um ihn zu halten, was keinem Tier möglich ist. Mach selber den Test und tropfe Wasser übers Trockenfutter - du wirst sehen, wie schnell es das aufsaugt, und nichts anderes passiert im Körper der Katze! Dadurch verliert auch die Magenschleimhaut einen Teil ihrer Schutzschicht und macht sie anfälliger für Magenreizungen und -entzündungen, die in Geschwüre übergehen können. Da sich das Futtervolumen aufsaugebedingt verdoppelt, können auch schmerzhafte Blähungen folgen. Was erschwerend hinzukommt: Fängt sie erstmal an zu trinken, hat die Dehydration (Austrocknung) bereits eingesetzt - oft mit gravierenden Folgen, wenn sie es über die Jahre verteilt ausschließlich erhält, wie etwa Diabetes, Nierenversagen und ein vorzeitiger Tod. Männliche Tiere sind aufgrund ihrer langen Harnröhre umso anfälliger für Harnsteine etc.. Eine Katze braucht schlichtweg Flüssigkeit; von Natur aus ist sie es gewohnt, sie über die Nahrung aufzunehmen in Form von Mäusen, Vögeln und dergleichen. Diese bestehen bis zu 80% aus Wasser - Trockenfutter hingegen hat nicht mal 10% Wasser! - Anlass genug, dieses gar nicht erst in Erwägung zu ziehen. Des Weiteren ist Trockenfutter vielfach die Ursache für Übergewicht, Blasenentzündungen (da weniger Harnabsatz), Juckreiz (da trockene Haut), Verstopfung und Übersäuerung (womit die Krebsgefahr steigt), und je nach Lagerzeit und -ort können sich Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) bilden, die für uns Menschen nicht immer erkennbar sind. Das Risiko von Futtermilbenbefall (Allergieauslöser) steigt bei falscher Lagerung ebenso - mitunter sind gar Rohstoffe bereits damit kontaminiert!

Am besten, man gewöhnt eine Katze gar nicht erst an Trockenfutter, und sie wird es mit einem gesunden und langen Leben danken. Und sollte sie dennoch derartige Krankheiten entwickeln, was natürlich passieren kann (es gibt ja auch sehr wenige Nichtraucher, die Lungenkrebs bekommen), dann muss man zumindest nicht bei sich anfangen!

Doch leider fängt ein Großteil der Besitzer aus folgendem Grund nicht bei sich an: Viele Tierärzte schieben Diabetes, Harnwegserkrankungen und Niereninsuffizienz fälschlicher- und somit fatalerweise auf das Alter! Grund: Sie haben oft nur unzureichendes Wissen über Katzenernährung, da sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie erhalten, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:

  • Zitat Lisa A. Pierson, DVM (2009), snuselcoons.de/trockenfutter (Stand: heute): “[…] Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter Diät empfehlen, anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser. […]“
  • Zitat Dr. Bettina Brabänder (2008), t-online.de/lifestyle/tiere/katzen/id_14346784/tiere-trockenfutter-ist-schaedlich-fuer-katzen (Stand: heute): “Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.“
  • Zitat Dr. Ian Billinghurst (o. J.), savannahcat.de/katzenernaehrung (Die größten Irrtümer, Stand: heute): “…Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen…“
  • Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs (o. J.), savannahcat.de/katzenernaehrung (Methoden der Fütterung, Stand: heute): “...Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzer das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier…“
Kathy34  11.01.2015, 14:20

…, da der Platz leider nicht ausreichte:

Man bedenke: Eine Katze benötigt täglich mindestens 60 ml Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht [je nach Temperatur, Gesundheitszustand, Alter und Aktivität sogar bis 80 ml ==> z. B. im Welpenalter, bei Durchfall oder chronischer Niereninsuffizienz (CNI)]. Da kommt ein Tier mit Trockenfutter niemals hin, zumal es - im Gegenteil - auch noch Wasser entzieht! Leider müssen im Alter viele Trockenfutter-Katzen am Blasenkatheter angeschlossen und / oder wegen Niereninsuffizienz behandelt werden bzw. viele Tiere wegen Zahnbeschwerden auch schon früher (Stichwort Zahnsanierung aufgrund Zahnfleischentzündung und Zahnstein, Kosten 200 €). Dies ist häufig der Tatsache geschuldet, dass sich Katzenbesitzer nie das erforderliche Wissen darüber angeeignet haben. Entsprechend groß ist der Aufklärungsbedarf.

Stichwort Nassfutter: Welches gibst du denn? Ein zucker- und getreidehaltiges, schlimmstenfalls auch noch mit pflanzlichen Eiweißextrakten, pflanzlichen Nebenerzeugnissen und hohem Rohascheanteil (d. h. 3%)? Das wäre ebenso ein NoGo. Eine gute Wahl sind folgende Nassfuttersorten (mittel- bis hochwertig):

  • N*TUR plus
  • Chr*stopherus
  • B*zita
  • D*fu
  • R*al Nature
  • C*tz Finefood
  • Gr*nataPet
  • Gr*u
  • L*onardo
  • M*C’s und
  • T*rra Faelis (alle erhältlich im Zoofachhandel).

Völlig akzeptabel und somit ein Kompromiss zwischen Geldbeutel und Qualität sind diese Sorten:

  • L*x (erhältlich beim A-Discounter Nord)
  • C*chet (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim A-Discounter Süd)
  • B*anca (alle, außer „Geflügel und Leber in Wildgelee“ ==> hellgelbe Dose; erhältlich beim P-Discounter)
  • Opt*cat (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich beim L-Discounter)
  • act*va (Achtung: nur die zucker- und getreidefreien Sorten; erhältlich im Zoofachhandel) sowie
  • W*nston (Achtung: nur die 195-g-Dosen ==> „Schlemmertöpfchen“ sowie die zucker- und getreidefreien Schälchen + Tütchen, erhältlich in der R-Drogerie)

…, wobei ich L_x und act*va wegen des erhöhten Rohaschegehalts von 2,5% aber nicht ausschließlich geben würde (==> setzt die Nierenleistung herab und begünstigt Blasensteine, besser wären 1,5-2% Rohasche).

Zu guter Letzt: Dass die ältere sehr auf Soße abfährt, kannst du dir auch zu pass machen, indem du hochwertigem Nassfutter einen Schuss Wasser beifügst und es mit einer Gabel pürierst. Dann kommt sie nicht umhin, auch Fleisch zu verzehren.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

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BibiMia2 
Fragesteller
 15.01.2015, 11:33
@Kathy34

Danke für deine echt ausführliche Hilfe.

Hätte nicht gedacht, dass das Katzenfutter von Aldi, Netto, Rossmann so schlecht sein soll.. Bin echt davon ausgegangen, dass wenn ich immer schön die Sorten abwechsel, dass die beiden dann schon genug Nährstoffe etc bekommen. Da lag ich wohl daneben :D

Dann werde ich mich nach Feierabend wohl mal auf den Weg zum Fressnapf machen :D

Welches Futter von den oben genannten würdest du denn allgemein empfehlen/bevorzugen?

Lieben Gruß

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Kathy34  15.01.2015, 12:45
@BibiMia2

Gern geschehen :-)

Hätte nicht gedacht, dass das Katzenfutter von Aldi, Netto, Rossmann so schlecht sein soll.>

So ist es auch keineswegs ==> sonst hätte ich jene Sorten nicht empfohlen ;-) Wobei: N*tto ließ ich unerwähnt.

Auch kannst du die Marken mitunter wechseln - mehr noch: Es ist sogar anzuraten! Begründung:

  • Erstens spart man sich so mühsame Futterumstellungen, wenn der Hersteller plötzlich die Rezeptur ändert und die Katze es dann verweigert oder - schlimmer noch - nicht mehr verträgt;
  • zweitens gibt es Marken, die zwar insgesamt hochwertig sind, jedoch zu wenig Fett enthalten, d. h. weniger als 5%. Bei solchen Produkten liegt der Schlüssel dann in moderater Gabe, z. B. einmal wöchentlich. Gern kann man dann noch einen gehäuften Teelöffel Hüttenkäse hinzugeben, um den Gesamtfettgehalt anzuheben. Doch beachte auch hier: Bitte nicht täglich, schon wegen des Salzgehalts;
  • drittens ist es so am besten ausgewogen;
  • und viertens: Futtergaben sind für Katzen oft die Tageskrönung! Ist diese von Eintönigkeit geprägt, geht für die Tiere auch ein Stück Lebensqualität verloren. Oder freust du dich, wenn zum 37. Mal in Folge Spaghetti Napoli auf dem Tisch stehen?! Wohl kaum ;-(

Meine Katze schwört auf

  • N*TUR plus
  • Gr*u
  • L*onardo
  • und act*va.

Erwähnenswert sind auch die Mahlzeiten. Da empfehlen sich feste und über den Tag gut verteilte Fütterungszeiten bei 3-4 Portionen. Von nur 2 Portionen ist abzuraten; dann können sich Katzen aufgrund des großen Hungers leicht überfressen, was Erbrechen begünstigt. Erbrechen bedeutet Nahrungsentzug, und das wiederum schadet der Leber.

LG zurück, Kathy

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Hey du, also meine katzendame macht das genauso, erst nur soße lecken und dann zu einem späteren Zeitpunkt essen. Das manchen manche Katzen. Ansonsten einfach in getrennten räumen füttern, wenn da gar nichts geht. Es wird wahrscheinlich so sein das die eine Katze etwas dominanter ist als die andere. Trockenfutter am besten nur in abgemessen Mengen füttern da dieses eig. Zu trocken für den Katzenmagen ist und gerade Katzen die Trockenfutter lieben schnell Magenprobleme bekommen können, wenn sie plötzlich weniger trinken. Viel Erfolg mit deinen Katzen

Es könnte viele Gründe haben

z.B vielleicht lässt sie etwas für die andere Katze übrig, damit die andere Katze mehr hat

Ist deine Katze draußen? Wenn ja dann frisst sie vlt. bei anderen

Es könnte aber auch sein das sie eingeschüchtert, von der anderen Katze ist

Beobachte doch das Verhalten der beiden mal unauffällig. Kann es sein, dass Deine "alte" Katze durch die neue Katze eingeschüchtert ist, oder die neue Katze sie beim Fressen stört. In dem Fall solltest Du die Beiden getrennt füttern, wenigstens mal, bis sich beide Katzen voll und ganz aneinander gewöhnt haben und das könnte noch ne Weile dauern.