Kategorischer Imperativ - Verständnisproblem

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Um die "Mensch-Zweck-Formel" verstehen zu können, muss man die Begriffe "Zweck" und " Mittel" definieren. Wenn man jemanden als Mittel benutzt, so nutzt man die Fähigkeiten oder Ressourcen dieses Menschen aus, um an ein Ziel zu kommen. Wenn ich z.b einenApfel von einem Baum haben wil, aber zu klein bin, dann frag ich dich, ob du mir hilfst. ( Du bist mein Mittel) Aber ich gebe dir nichts zurück.

Wenn man jemanden als Zweck ansiet, bedeutet das, dass der Mensch das Ziel ist, denn Zweck bedeutet Ziel oder auch, dass weswegen man etwas macht.

Das heisst, wenn ich dich nicht nur als Mittel,s sondern auch als Zweck sehe, dann frage ich dich nachdem du mt mit dem Apfel geholfen hast, ob du z.B. ein Stück davon haben möchtest.

Kermes  01.01.2015, 20:48

Endlich mal eine sinnvolle Antwort. Normalerweise bekommt man auf solche Fragen ja nur Lexika-Einträge und irgendwelche anderen unverständlichen Texte um die Ohren gehauen.

(Obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob das Beispiel mit dem Apfel wirklich passend ist. ;) )

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Du kennst ja wahrscheinlich das Sprichwort "Der Zweck heiligt die Mittel", wenn man z.B. ein Unrecht begeht, um ein größeres zu verhindern. Die "Selbstzweckformel" verlangt, dass man die Menschheit nicht als Mittel betrachtet, sondern als Zweck, es gibt also keine Ausrede dafür, ihr Schaden zuzufügen. Wenn z.B. jemand meint, es würde der Menschheit helfen, wenn man die Erde in die Luft jagt, weil dann ja alles Unglück vorbei ist, "übersieht", dass damit auch der Zweck selbst, nämlich die Menschheit, der man zu helfen vorgibt, ebenso vernichtet ist. Man kann die Formel auch als Argument gegen Kollateralschäden und Krieg ansich anbringen: Wenn jemand Zivilisten bombardiert, weil sich darunter auch gegnerische Soldaten befinden, führt sein Argument, die Bevölkerung mit diesem Krieg schützen zu wollen, ad absurdum, denn die Bevölkerung ist dadurch nicht sicherer, als wenn sie von Gegnern bombardiert würde.
"Sowohl in deiner Person, als in der Person eines anderen" meint, dass du das auch nicht zu Gunsten anderer anbringen und diese unterstützen darfst. In diesem Beispiel ist also der, der nicht auf den roten Knopf drückt, es aber befiehlt, genauso schuldig.

„Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person als auch in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

hilft dir die erklärung unten weiter?


  • Das bedeutet, man solle diejenigen, die man „benutzt“, um seine Ziele zu erreichen, immer auch als Personen wahrnehmen und auf ihre Belange Rücksicht nehmen.

Ein Beispiel für einen kategorischen Imperativ ist die Forderung „Du sollst nicht töten“.

mehr dazu hier:

http://tinyurl.com/85t5jlr

hey Leute :), ich bin zwar etwas später dran mit meiner "antwort", aber ich wollte mal fragen ob mir jemand das ganze zum thema suizid beantworten könnte?! also nach kant ist es nicht in ordnung, da sich der suizidant seiner selbst als bloßes Mittel bedient. Ich komm grade richtig durcheinander was es denn heißen würde sich selbst auch als zweck zu sehen..vll kann mir das jemand iwie erklären :3 danke :*

Vor allem geht Kant mit dem Zweck-Mittel-Verhältnis auf die Beziehung zwischen einem hypothetischen und dem von dir erfragten kat. imperativ ein, wie sie jedenfalls in der GMS ein paar Seiten vorher definiert werden. Das Problem des des hyp. imperativs besteht ja genau darin, dass seine Formulierungsweise wie, "Wenn Zweck X, dann Mittel Y", ist. Dem gegenüber der kat. Imperativ: "Zweck Y", d.h nur "Zweck X an-sich". Daraus zeigt sich wohl, wie er es nicht meinen kann. Interessant ist hieran auch, dass es sich ja um die "Menschheit" und "Personen" als nicht-Mittel handelt, somit wird dieser Formulierung des kat. Imp. ein humanitärer Wert, bzw. ein Inhalt gegeben, womit das Gesetz nicht leer ist, wwie es ihm Hegel vorwarf.