Kann mir jemand bei der Analyse von Tobias Haslingers Sonatine in C Dur helfen?

1 Antwort

Achte darauf, wann sich etwas wiederholt. Bei 41 mit Auftakt wiederholt sich der Anfang. Bei 52 ist man plötzlich eine Quinte tiefer als in der Parallelstelle vorne.

Üblicherweise ist bei der Sonatenhauptsatzform das zweite Thema in der Exposition in der Dominante und in der Reprise in der Tonika. So ist demnach auch hier der Abschnitt, der am Ende eine Quinte tiefer ist als am Anfang, das zweite Thema. Der Abschnitt zuvor, der gleich ist, ist das erste Thema. Und vor der Reprise ist die Durchführung.


bibi38523 
Beitragsersteller
 07.03.2025, 17:58

Vielen Dank! Ich hab gelesen, dass bei der Sonatenhauptsatzform beide Themen immer 8 Takte lang sind. Ist das hier auch der Fall?

Mathmaninoff  07.03.2025, 18:38
@bibi38523

Das könnte passen. Ich finde es immer schwierig, abzugrenzen, ob etwas noch zum Thema gehört oder eine Überleitung oder Epilog/Schlussgruppe ist. Der Teil nach acht Takten unterscheidet sich etwas. Da kommen die punktierten Achtel in der Melodie nicht mehr vor. Die Modulation ist dann ziemlich abrupt nach den weiteren vier Takten. Beim zweiten Thema ist nach vier Takten auch wieder etwas anderes, aber nicht völlig neu. Bei den Tonleitern wurden am Ende immer noch zwei Töne hinzugefügt. Die je vier Takte passen somit zusammen. Danach käme dann der Epilog.

c7sus4  07.03.2025, 21:44
@bibi38523

Das 1. Thema ist hier 8 Takte lang, das 2. Thema nur 4 Takte.
Da die beiden wichtigsten Formschemata für den Aufbau eines Themas, Periode oder Satz, idealtypisch 8 Takte lang sind, ist die Chance hoch, dass die von dir gelesene Aussage zutrifft, aber oft genug passt selbst Musik der Wiener Klassik nicht ins Schema. Z.B. ist das 1. Thema in KV 332 12 Takte lang https://www.youtube.com/watch?v=DK_owDX5WOE&ab_channel=ZhannaGumenyuk).

bibi38523 
Beitragsersteller
 08.03.2025, 11:31
@c7sus4

Vielen Dank euch beiden. Ihr habt mir so geholfen!