Kann man Ghettos in den USA mit Ghettos in Deutschland vergleichen?
oder generell mit Ghettos in Europa
5 Antworten
Im Prinzip ja, nur daß die "Ghettos" bei uns noch nicht so lange bestehen wie die in den USA. China Town in New York z. B. besteht bereits seit dem 19. Jh., während die türkischen Parallelgesellschaften in Gebieten wie etwa Duisburg-Marxloh sich erst in den letzten Jahrzehnten herausgebildet haben (wobei nicht der gesamte Stadtbezirk Marxloh ein türkisches "Ghetto" ist), aber da, wo er es ist, haben wir es tatsächlich mit einem vollständigen Ghetto zu tun, in dem mittlerweile ganze Straßenzüge 100%ig von Türken bewohnt sind.
Der Übergang von Stadtvierteln mit hohem Ausländeranteil zu ethnisch homogenen Ghettos mit faktisch 100%igem Anteil an Ausländern einer bestimmten Gruppe ist natürlich fließend und es bleibt abzuwarten, wie sich diese "Ghettos" bei uns noch entwickeln werden. Optimismus ist aus unserer deutschen Sicht hier leider nicht angemessen.
Mag sein, aber das ändert ja nichts am Prinzip der Ghettobildung.
die türkischen Parallelgesellschaften in Gebieten wie etwa Duisburg
Da leben schon lange keine Türken mehr. Zigeuner trifft es eher.
Es gibt in Deutschland keine Ghettos. So etwas wird z.B. mit einem WBS (Wohnberechtigungsschein) verhindert. Dadurch haben auch Einkommensschwächere Personen die Möglichkeit in Neubaublocks bzw. "reicheren" Stadtteilen zu Wohnen. Voraussetzung sind natürlich Gesellschaften bzw. Wohnungsbaugenossenschaften, die dies Anbieten. Aber davon gibt es gerade in Metropolen und Ballungsräumen sehr viel. Da ist der Staat schon sehr hinterher um sowas wie Paris oder Brüssel zu verhindern, denn dort gibt es Problemviertel, in denen Buchstäblich andere Regeln gelten. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass es weder in Deutschland Ghettos gibt noch in Europa etwas ähnliches. Da sind europäische Länder auch Gesellschaftlich anders Geprägt als beispielsweise die USA. Das fängt an bei Grundrechten, Waffengewalt, staatliches Versagen und und und. Außerdem sind US-Metropolen um ein vielfaches Größer und schwerer zu Verwalten.
Nein, würde ich nicht sagen.
Ich denke in den USA geht es wesentlich heftiger zu
Nicht ganz, weil sich Deutschland um Ghettos mehr sozial engagiert. Nur nützt das nichts, um Parallelgesellschaften zu vermeiden
es gibt keine Ghettos in D. In D. kann jeder leben wo er will. Wenn es Stadtteile gibt, wo z.B. überwiegend Türken wohnen, dann wohnen sie freiwillig da. In einem Ghetto aber, da war man eingeschlossen und mußte zwangsweise da leben.
Das stimmt nicht. Das Wort Ghetto stammt aus dem Italienischen und bezeichnete ursprünglich eine Insel innerhalb Venedigs, welche die dortigen Juden als ihren Siedlungsbezirkt okkupierten. Das Wort Ghetto wurde im Mittelalter und später vorwiegend für solche jüdischen Siedlungsbezirke verwendet. Die Juden schufen diese Ghettos selbst und siedelten sich freiwillig dort an, weil sie unter sich bleiben und sich nicht mit dem Gojim vermischen wollten. Allerdings waren nicht immer alle Maßnahmen der Regierungen der einzelnen Länder gegenüber diesen Ghettos voll im jüdischen Interesse.
gut! Aber gerade darum (wegen der Juden) gibt es in D. keine Ghettos.
Das kommt halt auf die Definition dieses Begriffes an. Wenn man "Ghetto" definiert als "Stadtbezirk, in dem Juden sich von der restlichen Bevölkerung isolieren", so haben Sie natürlich Recht, dann haben weder wir noch die USA heute noch Ghettos. Definiert man "Ghetto" aber verallgemeinert als "Stadtbezirk, in dem sich eine ethnische Minderheit von einer Bevölkerungsmehrheit isoliert", so kann man sowohl Bezirke wie etwa China Town in New York (Chinesen) oder bei uns etwa den Großteil von Duisburg-Marxloh (Türken) als "Ghettos" definieren.
Das was in Deutschland abgeht ist Kindergarten im Vergleich zu den USA
Die Türken sind eher in Berlin , Köln, Düsseldorf, Frankfurt etc aber Duisburg Marxloh hat definitiv mehr Zigeuner/Bulgaren als Anwohner.