Kann man geleimte Wandfarbe mit Dispersionsfarbe mischen bzw. tunen?

3 Antworten

Was heißt denn "Geleimte Wandfarbe" ?

Du meinst Leimfarbe. Wird heute gerne als ökologisch verkauft, stimmt. Es hat aber einen Grund warum sie eigentlich vom Markt verschwunden war.

Leimfarben dürfen keine Zusätze von Kustoffdispersionen erhalten. Wenn wäre diese Mischbinderfarbe auch nicht problemlos überarbeitbar. Der Disperionsanteil würde bei der Trocknung durch den Leimanteil gestört werden. Die fein verteilten Kustoffteilchen könnten nicht mehr zusammenfließen (kalter Fluß) um sich so zu einer zusammengesetzten Schicht zu verbinden.

Aktuelle Dispersionsfarben sind ELF eingestellt, also emissions und lösemittelfrei.

Letztere geben auch keine "Festigkeit" also wird die Adhäsion nicht vergrößert. Übrigens hat die Leimfarbe auch ein Lösungs- und verdünnungsmittel..........Wasser. Umgangsprachlich verstehen wir unter Lösemittel halt Kohlenstoffverbindungen was so nicht immer richtig ist.

Kurzum: ich würde es nicht machen :)

MFG, privat200

Lackinger 
Fragesteller
 10.09.2013, 12:25

Geleimte Wandfarbe ist Leimfarbe, ein Synonym - ja, du meinst also das gleiche wie ich! Leimfarbe war eigentlich nie vom Markt verschunden, in Supermarktfarbe wird diese z.B. wohl häufig wegen Ihrer enormen Deckkraft zugemischt, sonst würde solche vermutlich fast gar nicht mehr decken. Deine Theorie hat sich in der Praxis zum Glück als falsch herausgestellt, die stichwortartike Liveumsetzung werde ich gleich hier posten. Dein Abrat hat sich also als falscher Rat herausgstellt, war aber bestimmt gut gemeint, danke Dir trotzdem!

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privat200  10.09.2013, 15:48
@Lackinger

Naja, dann hast Du wohl nicht richtig gelesen was ich gemeint habe. Klar kannst Du es mischen und streichen, nur wirst Du Probleme beim nächsten überstreichen bekommen. Spätestens beim übernächsten mal, wobei Dein Mischungsverhältnis selbstverständlich auch noch eine Rolle spielt. Leimfarbe wird bestimmt nicht in billigen Dispersionsfarben beigemischt, dafür gibt es DIN Normen. Wenn dem so ist, muß die Farbe auch danach deklariert werden. Eher ist es das fehlende oder nur gering beigemischte Titandioxid was die Baumarktfarbe so schlecht macht. Also mehr Füllstoffe als Pigmente und minderwertigen Bindemittel.

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Lackinger 
Fragesteller
 13.09.2013, 17:04
@privat200

Nein, ich habe alles richtig gelesen, vermutlich hast du es nur falsch verstanden. Von Problemen beim nächsten Überstreichen hast du gar nichts geschrieben, gerade erst. Diese gibt es jedoch noch extremer, wenn der Leimfarbe keine Dispersionsfarbe hinzugefügt wird, insofern ist der Kommentar hier fehl am Patz, geleimte Wandfarbe ist nunmal von Natur aus abwaschbar. Doch, Leimfarbe ist häufig in Supermarktdispersionsfarben zugemischt, muss du mal nach googeln, sie ist nunmal sehr günstig und deckt optimal, wodurch Billighersteller diese gerne verwenden. Dass Sie danach nichtmehr als Leimfarbe verkauft werden darf ist klar, davon war auch nie die Rede, die Hersteller nennen es dann in den meisten Fällen einfach "Wandfarbe".

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Ich weiß nur das wenn man geleimte Farbe gestrichen hat, keine Dispersionsfarbe verwenden soll, und umgekehrt, weil das würde abblättern.

Ich würde Sie nicht mischen, ich bin aber kein Malermeister bzw. Fachmann.

Lackinger 
Fragesteller
 07.07.2013, 18:56

Dessen bin ich mir bewußt, aber es kann für andere ja nicht schaden das hier noch zusäztlich zu erfahren. Ich würde Sie sehr gerne mischen, die Farbe ist unglaublich billig und sogar noch ökologisch, das Schüsschen Lösungsmittel aus der Disperisionsfarbe bewirkt hoffentlich Wunder, eine Antwort habe ich leider jedoch noch immer nicht.

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Lackinger 
Fragesteller
 07.07.2013, 19:32
@Lackinger

Wenn sich das in normaler Wandfarbe enthaltene Lösungsmittel dem Leim gegenüber so verhält wie es zum Beispiel Spülmittel zu fett macht, wäre das Mischen vermutlich wirklich keine gute Idee, ich denke jedoch eher, dass geleimte Wandfarbe mit normaler Dispersionsfarbe verrührt zu normaler Dispersionsfarbe wird, nur eben wie eine lösungsmittelarme und konservierungsstoffarme Dispersionsfarbe. Aber glauben heißt nicht wissen und ich möchte hier eigentlich am liebsten gar nichts geglaubtes sondern nur gewußtes lesen.

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9 Liter "Kleimfarbe":

mit folgenden Zuataten habe ich die Farbe angerührt: 3 KG Leimfarbenpulver (3€), 8 Liter Wasser, 500 ml Apfelgrün Vollton Dispersionsfarbe (2,10 €), 200 ml Schwarz Vollton Dispersionsfarbe (<1€) 5 Esslöffel Latex (<1€), ca. 5 Esslöffen Kleisterpulver für schwere Tapeten (<2€), 2 Esslöffel Alpina Weiss (<1€) (alternativ kann weiße Vollton Dispersionsfarbe verwendet werden, von der meist gängigen Supermarktfarbe Deckkraft 2, Abrieb 3 sollte man 4 EL nehmen. Da die Preise aufgerundet sind, kosten die Zutaten für das knapp 9 l Mix ca. 10 €. Farbe stand erstmal 4 Wochen wiederverschlossen im Eimer im Keller, wurde 1 mal die Woche durchgerührt, wahrscheinlich schwachsinnigerweise, oben lagert sich nach 1-2 Tagen eine türkisfarbene Schicht ab, lässt sich jedoch sofort verrühren. Durch die in der Dispersionsfarbe enthaltenen Konservierungsmittel wurde die Farbe, welche ohne solche nur 2-3 Tage haltbar gewesen wäre, also haltbar(er) gemacht. Für weiteres möglich für immer haltbar machen habe ich auf 200 ml 5 spritzer Schimmelfrei und 10 Tropfen Benzin verwendet. recht flüssig, spritzt trotzdem fast GAR NICHT (wesentlich weniger als Alpina z.B., vermutlich durch Kleister und Leimfarbenpulver, trocknet recht schnell, Deckkraft auf weißer ungestrichener Tapete natürlich gut (verbrauch sehr gering, Rolle 5 mal eintunken reicht für ca. 15qm, knapper Liter), verteilt sich optimal auf der Tapete, keine weißen "Poren" zwischendurch (vermutlich weil so dünnflüssig), färbt wenn getrocknet GAR NICHT ab (wegen Latex und Dispersionsfarbe), lässt sich jedoch trotzdem fast restlos nach einigen Reibereien abwaschen [könnte beim 2. Streichgang (der eigentlich nicht nötig ist) allerdings zum Problem werden, versuche es mit stark am Farbgitter abgestrichener Rolle] fast gerruchslos (es sind schließlich nur Lösungsmittel aus der Dispersionsfarbe und Spuren aus dem Alpina mit inbegriffen) 2. Streichgang (ca. 18 Stunden später) verlief ohne Probleme, alles gleichmässig "eingenässt" und drauf geachtet, dass man nicht zu oft über die selbe Stelle mit der Rolle geht um den Abrieb des Erstauftrags zu verhindern. Perfekt deckend, keine Streifen etc, Gesamtverbrauch (2 Streichgänge) für ca. 15 qm ca. 1,5 Liter. Es ist übrigens nicht möglich, Nasen zu machen, selbst wenn eine runterläuft, verschwindet diese wenn getrocknet, das Ergebnis wird perfekt, als hätte ein professioneller Maler angestichen. Rauhfasertapete bleibt schön rau, weil alles so dünn aufgetragen wurde. Der Farbton ist übrigens auch sehr schön, wirkt irgendwie beruhigend, natürlich keine knallige Farbe, sieht eher aus wie ein interessantes, mit Deckweiss abgetöntes Grün aus dem Farbkasten mit nochwas anderem. Fazit: Die Farbe ist wie eine neue Art von Farbe, sowas habe ich noch nicht verwendet, aber einfach super und supergünstig, erstklassige Anstriche sind auch für Hobbystreicher (oder sogar für solche, die erst 1-2 mal angestrichen haben) kein Problem mehr. Schon nach 90 Minuten sieht alles komplett trocken aus. Nicht sauber verklebtes Stoß an Stoß bleibt leider sichtbar (man sieht nach wie vor, dass die Tapete nicht aus einem Stück ist), da die Farbe den Zwischenraum nicht ausfüllt, (häufig hilft hier ja dicke Farbe recht dick in den Zwischenräumen aufzutragen) Mal sehen, wie sich diese Art von Farbe auf bereits mehrfach gestrichenen Tapeten macht, dieses Problem kann dann schließlich nicht mehr auftreten, vielleicht andere? :

Auch beim Streichen von bereits mit Dispersionsfarbe gestrichenen Tapeten macht mein Mix sich gut, man muss allerdings 3 mal dünn streichen: Hier meine 10 qm Deckenanwendung: 750 g Leimfarbenpulver (Nächstes mal 1 kg) 2,2 l Wasser 400 ml enzianblau 50 ml schwarz 3 EL Kleister Normal 3 EL Latex 2 EL Alpina (Dekckraft lässt zu wünschen übrig, Verbrauch ist jedoch auch sehr gering: 1. Astrich 0,8 l Farbe 10 qm 2. Anstrich 0,5l 3. Anstrich nötig 0,5l, Farbe reibt sich wie vermutet auf bereits mit normaler nicht abwaschbarer Farbe gestrichener Tapete beim überstreichen etwas ab, weil die Tapete nicht mehr saugt, nur 1 mal drüberrollen möglich, anspruchsvoll, Nach 3. Drüberrollen alles gleichmässig gedeckt , Verbrauch ca. 1,8Liter)

Lackinger 
Fragesteller
 10.09.2013, 12:39

P.S.: Die tropfenweise angeordnete Benzinzugabe empfehle ich nur, wenn die Farbe wirklich lange halten muss, zum Beispiel für ein Einmachgläschen zur eventuellen Fleckenüberstreichung in ein paar Jahren, im 9l Mix hat das Benzin nichts verloren, ebenso wie das Schimmelfrei Spray!

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