Kann jemand mir der Kluge Verwalter bei Lukas 16 Gleichnis einfacher erklären?

3 Antworten

Auf diese Weise versuchte sich dieser unehrliche Verwalter Freunde zu machen für die Zeit nach der Entlassung aus seinem Amt. Als sein Herr und Meister dies später herausfand, war sogar er gezwungen zuzugeben, dass sein ungetreuer Verwalter wenigstens in der Art, wie er für künftige Tage der Not und des Unglücks vorzusorgen versuchte, Scharfsinn an den Tag gelegt hatte. „Und so beweisen die Söhne dieser Welt manchmal bei der Vorbereitung auf die Zukunft größere Umsicht als die Kinder des Lichts.

Ich sage euch, die ihr beteuert, euch einen Schatz im Himmel anzulegen: Nehmt euch ein Beispiel an denen, die sich mit dem ungerechten Mammon anfreunden, und führt euer Leben ebenfalls so, dass ihr auf ewig mit den Kräften der Rechtschaffenheit Freundschaft schließt, um einmal, wenn alles Irdische zu Ende gegangen ist, in den himmlischen Wohnungen freudig empfangen zu werden.

„Ich bekräftige, dass, wer im Kleinen treu ist, auch im Großen treu sein wird. Wer aber im Kleinen Unrecht tut, wird auch im Großen Unrecht tun. Wenn ihr in den weltlichen Dingen nicht vorausschauend und unbescholten gewesen seid, wie könnt ihr dann hoffen, treu und besonnen zu sein, wenn ihr mit der Verwaltung der wahren Reichtümer des himmlischen Königreichs betraut werdet? Wenn ihr keine guten Verwalter und gewissenhaften Finanzleute seid, wenn ihr mit dem Gut anderer treulos umgegangen seid, wer wird dann so töricht sein, Euch auf euren Namen hin einen großen Schatz anzuvertrauen?

„Und wiederum erkläre ich, dass niemand zwei Herren dienen kann. Entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.“

Woher ich das weiß:Hobby – persönliche Erfahrungen und spezielle Literatur

Meine Verdacht ist ,dass das nicht sauber überliefert ist,einfach zu unlogisch aufgebaut und irgendwie ist der Text durcheinander gekommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

"Mit dem Gleichnis vom unehrlichen Verwalter wollte Jesus seinen Jüngern deutlich machen, daß sie ihren Besitz für das Gottesreich einsetzen sollten. Der Exposition des Gleichnisses (V. 1 - 8 a) folgt die Auslegung für die Praxis (V. 8 b - 13).

Ein reicher Mann rief seinen Verwalter zu sich, um sich über seine Transaktionen Bericht erstatten zu lassen, denn es war ihm zu Ohren gekommen, daß sein Besitz verschleudert werde. Zur Zeit Jesu beschäftigten wohlhabende Männer häufig Verwalter, die die finanziellen Erträge aus ihren Ländereien anlegten. Ihre Funktion ist etwa der eines modernen Finanzmaklers oder Treuhänders vergleichbar, der das Geld seiner Kunden ebenfalls anlegt oder damit spekuliert. Die Geldmittel, die sie kontrollierten, waren also nicht ihr Eigentum, doch sie durften damit arbeiten, mit dem Ziel, das Vermögen ihrer Auftraggeber zu vergrößern. Der Verwalter, um den es im Gleichnis ging, hatte die Güter seines Herrn anscheinend schlecht verwaltet, so wie der jüngere Sohn sein Erbteil verpraßt hatte (Lk 15,13).

Der Eigentümer warf ihm dabei zunächst wohl eher Unverantwortlichkeit als Betrug vor (Lk 16,2) und entließ ihn. Um Freunde zu gewinnen, die ihm später Arbeit geben würden, fälschte der Entlassene daraufhin Schuldverschreibungen, indem er die Außenstände der Schuldner seines Herrn von hundert auf fünfzig Eimer Öl bzw. von hundert auf achtzig Sack Weizen verringerte. Er dachte sich: Sie werden mich in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde (V. 4).

Als dem reichen Mann zu Ohren kam, was sein Verwalter getan hatte, lobte er den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte. Das soll nicht heißen, daß er richtig gehandelt hatte, doch er hatte sich als vorausschauend erwiesen und versucht, sich materiell für die Zukunft abzusichern. Damit wollte Jesus den Jüngern nicht etwa beibringen, unehrlich zu sein,sondern materiellen Besitz für zukünftigen geistlichen Nutzen zu verwenden. Er machte ihnen also an einem schlechten Beispiel etwas Gutes klar.

Für die Jünger, die in einer zumeist von Ungläubigen bevölkerten Welt leben mußten, ergaben sich drei Lehren aus diesem Gleichnis. Erstens: Sie sollten ihr Geld dazu verwenden, Menschen für das Gottesreich zu gewinnen (V. 8 b - 9). Jesus sagte: "Die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts." Er machte also einen Unterschied zwischen seinen Jüngern und dem unehrlichen Verwalter, der ein echtes "Kind dieser Welt" war, das versuchte, sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch wie er sollten die Jünger, die "Kinder des Lichts" (vgl. Lk 11,33-36; Eph 5,8), klug (nicht unehrlich) handeln und sich den ungerechten Mammon für ihre gute Sache zunutze machen (Lk 16,9). Das Wort "Mammon" (mamOna) kehrt kurz darauf, in Vers 13, wieder, wo Jesus versichert, daß man nicht Gott und dem Mammon dienen kann. An dieser Stelle in Vers 9 ging es ihm jedoch in erster Linie darum, daß man sein Geld benutzen und nicht aufheben oder sich von seinem Reichtum versklaven lassen sollte. Der Mammon sollte den Jüngern dienen, nicht umgekehrt. Er sollte ihnen Freunde machen, wie auch der unehrliche Verwalter das Geld seines Herrn dazu verwendete, sich andere Leute gewogen zu machen. Wenn die Jünger so mit ihrem Geld umgingen, würden sie in die ewigen Hütten aufgenommen werden, denn ihr Reichtum konnte dann vielleicht mit dazu beitragen, anderen den Glauben an die Botschaft Jesu nahezubringen.

In Vers 10 - 12 folgt ein zweites Anwendungsbeispiel für das Gleichnis: Wer in Gelddingen ehrlich ist, dem kann auch in Wichtigerem vertraut werden. Das wahre Gut (V. 11) scheint sich hier auf die geistlichen Reichtümer des Gottesreiches zu beziehen, an denen die Jünger teilhaben sollten.

Die dritte Folgerung für die Nachfolge, die Jesus aus dem Gleichnis zog, lautete, daß ein Mensch nicht zwei Herren dienen kann, Gott und dem Mammon (V. 13), denn beide schließen sich gegenseitig aus. Die Liebe zum Geld bringt den Menschen von Gott ab (1Tim 6,10), und umgekehrt macht jemand, der Gott wirklich liebt, Geld nicht zum Hauptzweck seines Daseins.

Die geldgierigen Pharisäer spotteten über dieses Gleichnis und über Jesus, denn in ihren Augen war er nur ein armer Mann, dessen Anhängerschaft sich ebenfalls aus armen Leuten zusammensetzte und der sich hier anheischig machen wollte, sie in Geldangelegenheiten zu belehren. Doch Jesus hielt ihnen entgegen, daß Gott die Herzen der Menschen kennt und sich nicht von ihrem äußeren Auftreten oder ihrem Reichtum beeindrucken läßt. Die Pharisäer versuchten zwar allenthalben, sich zu rechtfertigen (V. 15; vgl. Lk 15,7), aber Gott, der den inneren Menschen richtet, wird auch über sie das letzte Wort sprechen. Sie hatten die Segnungen des Bundes, den Gott mit Israel geschlossen hatte, offensichtlich mißverstanden und glaubten anscheinend, daß der Reichtum eines Menschen die Belohnung für sein gerechtes Verhalten sei. Dabei übersahen sie völlig, daß schon im Alten Testament die Gerechten oft in Armut lebten, während viele Gottlose sehr reich waren.

Der Einschub in Vers 16 - 18 schließt sich an Jesu Aussage über den rechten Umgang mit materiellen Gütern an und geht noch näher auf die trügerische Selbstgerechtigkeit der Pharisäer, die in Wirklichkeit längst dem Gericht Gottes verfallen waren, ein. Seit der Zeit Johannes' des Täufers hatte Jesus das Reich Gottes verkündigt, und alle, auch die Pharisäer (vgl. Lk 14,15 und den Kommentar zu Mt 11,12), drängten sich mit Gewalt in dieses Reich hinein.

Dabei lebten die Pharisäer, die sich doch so rechtschaffen vorkamen, nicht einmal nach dem Gesetz, wie Jesus am Beispiel der Scheidung deutlich machte. Wer sich scheiden ließ und wieder heiratete, brach die Ehe. (Jesus gestattete hier nur eine einzige Ausnahme, vgl. den Kommentar zu Mt 5,32;19,1-12 .) Ehebruch aber war etwas streng Verbotenes. Trotzdem drückten viele Pharisäer beide Augen zu, wenn ein Mann eine andere Frau begehrte und sich ohne zwingenden Grund scheiden ließ und die andere heiratete. Sie redeten sich ein, daß er auf diese Weise keinen richtigen Ehebruch begehe. Für Jesus dagegen war diese Praxis geradezu ein Paradebeispiel für die Methode der Pharisäer, die eigenen Handlungen in den Augen der Menschen, nicht jedoch vor Gott, als gerecht erscheinen zu lassen (Lk 16,15). Die religiösen Machthaber lebten also gar nicht wirklich nach dem Gesetz, dessen Unantastbarkeit Jesus hier ausdrücklich unterstrich (V. 17)."