Kann bitte jemand die Aufgaben auf diesem Blatt beantworten?

 - (Schule, Philosophie, Platon)

1 Antwort

Text mit Übersetzung:

https://www.gottwein.de/Grie/plat/PlatStaatHoehle.php

Zum »Höhlengleichnis« von Platon sind Internetseiten mit Deutung reichlich zu finden, z. B.

https://studienart.gko.uni-leipzig.de/antike-poster/2018/06/19/das-hoehlengleichnis-nach-platon/

https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlengleichnis

https://www.gutefrage.net/frage/was-wollte-platon-mit-seinen-hoehlengleichnis-sagen-wie-kann-man-das-bild-deuten

Überlegungen zur Anregung:

1) In einem wolkenlosen Himmel scheint die Sonne strahlend in vollem Rund. In einer Hügellandschaft steht ein Baum an einem See bzw. Teich. Davor steht mit dem Gesicht zu den Betrachtenden ein Mann in einem langen, bis zu den Füßen reichenden Gewand. Sein rechter Arm ist nach oben (zur Sonne hin) erhoben.

Unter der Erdoberfläche befindet sich eine große Höhle, deren Inneres sichtbar ist. Sie erstreckt sich (für Betrachtende) nach unten hin schräg von rechts nach links. Der Höhenboden ist an mehreren Stellen sehr steil. Im oberen Teil der Höhle ist ein Feuer, von dem ein Lichtschein nach allen Seiten hin ausgeht. Ungefähr in der Mitte steht eine flache Mauer aus Steinen. Oben auf ihr steht ein großes Gefäß (vielleicht ein Krug). Knapp unterhalb ist ein Mann in gebückter Haltung und mit ausgestreckten Armen, der anscheinend versucht, sich weiter nach oben zu bewegen. Im unteren Teil hockt ein Mann, der am Oberkörper und an den Füßen festgemacht ist, jeweils links und rechts am Höhlenboden.

Ein Ausschnitt des vom Feuer ausgehenden Lichtscheins erfasst den auf der Mauer stehenden Gegenstand und wirft von ihm einen Schatten als ungenaues Abbild auf die Höhlenwand im unteren Teil. Der dort befindliche Mann sieht ihn.

2) Drei Menschen sind dargestellt.

Mensch im unteren Teil: Der Mann ist gefesselt. Er kann sich kaum bewegen und eine andere Perspektive einnehmen. Er kann von Dingen außerhalb seines kleinen Blickfeldes nur Schatten sehen, die in diesem Blickfeld erscheinen. Gleichnishaft steht seine Situation für das gewöhnliche Dasein der Menschen. Er ist der Sinneswahrnehmung verhaftet und auf einen kleinen ausschnitthaften Blickwinkel beschränkt. Sein fixierter Horizont ist gering. Er ist auf ein unklaren und ungenauen Anschein begrenzt. Ihm mangelt es an Erkenntnis der Wirklichkeit.

Mensch an der Mauer: Der Mensch ist nicht gefesselt, sondern kann sich bewegen. Er hat sich von der engen Fixierung auf schattenhafte Wahrnehmung gelöst, befindet sich aber noch in der Höhle unterhalb der Oberfläche. Zu der Welt draußen hat er keinen bisher keinen Zugang, strebt aber offenbar vorsichtig danach, sich weiter nach oben zu bewegen, ihm könnte also bei Fortsetzung seines Strebens der mühsame Aufstieg gelingen.

Mensch oben: Der Mensch steht ungehindert draußen in der Welt und kann sie wahrnehmen. Er hat Wissen über die Wirklichkeit Übertragen bedeutet dies, dass er zu Erkenntnis der Ideen gelangt ist und einen Bezug zur höchsten Idee, der Idee des Guten hat. Eine Frage ist, inwieweit ihm der Bereich der Höhle bekannt ist und ob er beabsichtigt, dort hinabzusteigen, andere Menschen zu befreien und sie zum Aufstieg zu bringen.

3) Im »Höhlengleichnis« wird Bezug auf das Sehen geworden und das durch Sinne Wahrnehmbare steht gleichnishaft für eine höhere Ebene. Die Sonne steht also für die Idee des Guten, das Feuer (als Lichtquelle) für die Sonne.

Die tatsächliche Sonne ermöglicht mit ihrem Licht Wahrnehmung der durch Sinne erfahrbaren Einzeldinge.

In der dunklen Höhle dient das Feuer als Lichtquelle, um etwas sehen zu können.

Zur tatsächlichen Sonne ist die Idee des Guten die Entsprechung auf einer höheren Ebene, zum Feuer ist die tatsächliche Sonne die Entsprechung auf einer höheren Ebene.

Im Bereich der Sinneswahrnehmungen nimmt Platon eine Abstufung zwischen den durch Sinneswahrnehmung erfahrbaren Dinge selbst (Gegenstände/Lebewesen selbst) und (schattenhaften) Abbildern von durch Sinneswahrnehmung erfahrbaren Dingen (Gegenstände/Lebewesen) vor.

Der Lichtschein des Feuers erzeugt schattenhafte ungenaue Abbilder. Die durch Sinne erfahrbaren Einzeldinge sind nicht die Ideen selbst, sondern im Vergleich dazu Abbilder. Die Einzeldinge haben an Ideen teil, sind aber nur eine Mischung aus Idee (das, was dem Wesen nach zu der betreffenden Sache selbst gehört) und Nicht-Idee. Beispielsweise ist an einem Tisch seine Funktion wesentlich, etwas daraufstellen und sich daransetzen zu können. Eine bestimmte Farbe (z. B. Weiß oder Schwarz), ein bestimmes Material (z. B. Holz oder Plastik) oder bestimme Form z. B. rund oder viereckig) gehört nicht notwendig zu jedem Tisch, ist insofern auf die Sache „Tisch“ selbst bezogen Nicht-Idee.

Platon unterscheidet vier Wirklichkeitsbereiche und vier entsprechende Erkenntnisstufen wobei sich jeweils zwei zusammenfassen lassen (vgl. »Liniengleichnis«). Im Bereich der Sinneswahrnehmug gibt es Meinung, abgestuft als auf schattenhafte Abbilder bezogene Mutmaßung (griechisch: εἰκασία [eikasia]) und Fürwahrhalten/Überzeugung (griechisch: πίστις [pistis]). Beim Gleichnisbezugspunkt des Sehens ist es nötig, den Unterschied zwischen Ideenwissen und Sinneswahrnehmung als Unterschied zwischen Wahrnehmung von Gegenständen und Wahrnehmung ihrer vom Feuer erzeugten schattenhaften Abbilder wiederzugeben.

Hy123456789 
Fragesteller
 17.11.2023, 23:48

Ich danke Ihnen sehr :)🩷

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