Jäher Schrecken - Oskar Maria GrafIch
Ich verstehe das Gedicht Jäher Schrecken von Oskar Maria Graf nicht. Kann mir jemand es erklären? Angeblich soll es zur Lyrik der Exils gehören.
Ich hör' auf einmal keine Uhr mehr schlagen,
urplötzlich ist es grausig still.
Am Himmel bleicht der letzte Stern dahin,
und vor den Fenstern fängt es an zu tagen.
Es springt die Angst aus allen Gegenständen.
Sie wird zum Ekel, fad und unerträglich,
und eine kahle, grenzenlose Leere
grinst mir entgegen aus den Zimmerwänden.
Wer kann da wieder durch die Straßen gehen,
als ob ihm nichts geschehen wäre?
Es riecht nach Moder, und gespenstisch flimmert's,
wenn Menschen lächeln, Sonne scheint und Winde wehen ...
1 Antwort
Das lyrische Ich ist in aller Frühe wach geworden. Es empfindet die morgendliche Stille als "grausig", nicht als beruhigend.
Es schaut sich im Zimmer um, alles macht ihm Angst. Aus dieser Angst ensteht ein Ekel, das Zimmer (und sein Dasein) ist leer. Er fühlt sich einsam (verspottet durch die "ginsende Leere").
Das Gefühl der Angst und des Ekels überträgt auch auf dei welt außerhalb des Zimmers. Das lyrrische Ich kann das erlebte (den schrecken im morgendlichen Zimmer, aber auch den Verlust der Heimat und der Sicherheit) nicht vergessen. Auch wenn andere Menschen glücklich sind und die sonne scheint, ihm bleibt die Erinnerung an das erlebte (es riecht nach Moder, es flimmert gespenstisch), er fühlt sich im Haus und außerhalb des Hauses nicht geborgen.
Man könnte untersuchen, ob dies nicht Symptome eriner Depression sind.
Dankeschön :)
Wenn ich aber jetzt das Reimschema bestimmen soll, ist ja in der ersten Strophe a,b,b,a in der zweiten c,?,?,c und in der Letzten? Es reimt sich ja dann nur noch Leere auf wäre und gehen und wehen, aber was ist mit unerträglich und flimmert's? Wäre noch echt lieb, wenn sie mir die Frage beantworten würden. :)
Leider sind Reimschamata auch für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Frag mal bei Klassenkameraden nach
Also kann man im Allgemeinen sagen, es geht darum das das lyrische ich sich nirgends geborgen fühlt, aufgrund des Verlust der Heimat und Sicherheit?