Ist es schlau Ein Kapitel eines Buches sofort zu bearbeitet?

5 Antworten

Du kannst Kapitel sofort überarbeiten oder es später verschieben. Bei größeren Änderungen am plot deiner Geschichte musst du aber im schlimmsten Fall deine bereits überarbeiteten Kapitel nochmal ändern.

Gegen den trockenen Dialog hilft den Charakteren jeweils eine eigene art zu sprechen zu geben, jeder Charakter ist anders und spricht entsprechend auch anders.

Überleg dir beim Dialog also folgendes:

-Ist der Charakter extro oder introvertiert

-gebildet oder ungebildet

-formell oder unformell

-welche Begriffe wird der Charakter benutzen (welche Fachbegriffe/vergleiche kennt er aus seinem Beruf/hobby.

Ich hoffe das hilft, falls es noch offene Fragen gibt dann frag mich ruhig.

Flinn63 
Fragesteller
 16.10.2023, 12:49

Danke das habe ich gesucht

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Ich bevorzuge es, alle Kapitel am Schluss zu überarbeiten, aber das kannst du so machen, wie du willst. Bedenke aber, dass du möglicherweise nochmal den Plot veränderst, und dann überarbeite Kapitel wieder umschreiben und nochmal überarbeiten musst. Bei mir ändert sich mein Schreibstil auch ziemlich schnell, weshalb ich durch das späte Überarbeiten mehr Abwechslung reinbringe.

Zu den Dialogen: jeder Charakter ist einzigartig und hat seinen eigenen Humor. Wenn Freunde miteinander reden, machen sie oft Witze oder so. Gerade wenn sich zwei Personen gut kennen, reden sie nicht ganz normal miteinander, sondern scherzen zwischendurch. Dann kannst du zwischen den Dialogen noch die Körpersprache oder kleine Details (z. B. wenn die Person irgendwo hinschaut) beschreiben.

Ich überarbeite meine Kapitel eigentlich immer mehrfach. Wenn eine erste Überarbeitung direkt nach dem Schreiben sich für Dich richtig anfühlt, dann mach das.

Wichtig ist nur, dass Du vor dem Kapitel schreiben weißt, was im Buch generell und im Kapitel grob passierst, damit du Dich nicht verzettelst. Und das Du Dinge, die Du geschrieben hast (oder auch schon einmal überarbeitet hast) nicht in Stein gemeißelt siehst.

Darüber ist es für den Fluss der Geschichte gut, wenn Du Teile "herunterschreibst" also nicht jeden Satz sofort analysierst und Grammatik, Orthographie, Wortdopplungen, ... im ersten Wurf nicht beachtest. Übrigens auch sinnvoll um "Strecke zu machen".

Auch ich gehe gerne daran, diese Bereiche dann grob zu überarbeiten, ganze Bereiche rauszuschmeißen oder zu ersetzen, Zeichensetzung zu korrigieren, einzelne Worte durch bessere zu ersetzen, usw. Für mich ist das Kapitelende dabei aber nicht die natürliche Grenze. Auch weil es möglich ist, dass man feststellt, dass das gar nicht passt und man das besser nochmal komplett neu schreibt und höchsten ein paar Teile mitnimmt. Passiert eher selten, aber dann ein ganzes Kapitel wegschmeißen wäre schon hart.

Ziel dieser ersten Korrektur ist für mich aus dem heruntergeschriebenen Geschreibsel etwas ordentlich lesbares aber sicher noch nichts finales zu machen. Erst wenn man es in einem größeren Zusammenhang liest wird einem wirklich klar, welche Bereiche sich einfach richtig anfühlen und bei welchen das gar nicht der Fall ist.

ABER: Jeder sollte die eigenen Wiese finden, wie er am Besten schreibt. Wenn das nach jedem Kapitel für Dich am Besten passt, dann ist das eben die Art, mit der DU am besten schreibst.

Für gute Dialoge sollte man sich in die Person hineindenken und am Besten hineinfühlen können. Also nicht so schreiben wie man selber reagieren würde, sondern wie die Person reagieren würde.

Optimal wäre es, wenn Du in den Flow kommst, aber das ist halt nicht immer der Fall. Im Flow entwickelt sich die Geschichte praktisch ohne zutun. Im Dialog ist es einfach natürlich, was die eine Person entsprechend ihres Charakters und ihrer Zielsetzung sagt und ebenso, wie eine ganz andere darauf reagiert. In diesem Zustand "machen" oder sagen Deine Charaktere Dinge und es ist fast so als ob Du ein spannendes Buch liest. Die Geschichte schreibt sich quasi selbst und Du musst sie nur zu Papier bringen. Du wirst selbst überrascht, was genau gerade passiert, aber es fühlt sich alles richtig an (und da Du das Kapitel geplant hast bleibt das auch meist im Handlungsstrang).

Doch leider ist das nicht immer so. Dann ist es eben halt viel mehr Arbeit. Trotzdem musst Du die Motivation und den Charakter verstehen und es ist eine gute Idee den Dialog (oder auch andere Bereiche) schnell herunterzuschreiben. Du schreibst immer "er sagte/sagte", ein Wort hört sich nicht gut und sollte durch ein passendes Synonym ersetzt werden? Egal. Das wird in der ersten Korrektur angepasst. Gerade bei Dialogen wird sehr schnell und spontan geantwortet, man denkt nicht minutenlang nach. Also schreibe den Text so schnell wie möglich, im Optimalfall so schnell wie der Dialog in echt dauern würde. Vielleicht musst Du vieles danach streichen (aber es war ja fix auf dem Papier/im Rechner) aber das was passt liest sich flüssig und fühlt sich echt an.

es dann sofort zu überarbeiten.

Kommt drauf an, was du konkret mit "überarbeiten" meinst. Beziehst du dich auf Formatierungen, aufs Korrekturlesen hinsichtlich orthografischer Mängel oder aufs Inhaltliche, aufs Strukturelle? Worauf bezogen?

das meine Dialoge immer so trocken wirken .

Naja, Schreiben ist eben nicht jedem gegeben. Das ist eben das Problem mit der Kunst. Nur weil irgendwelche Künstler es können, bedeutet das nicht, dass es jeder kann. Im Gegenteil. Beim Schreiben sich verbessern erlangt man vorzugsweise durch Lesen.

lg up

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktische Erfahrung, Fortbildungen

Eine sofortige Überarbeitung kann eigentlich selten schaden. Zumindest finde ich es immer schwierig, weiterzuschreiben, wenn ich mit dem Kapitel noch nicht zufrieden bin.

Am Ende wird man es zwar wahrscheinlich nochmal überarbeiten, weil es einem dann meistens nicht mehr so gut gefällt, aber dann hast du ja trotzdem schon weniger Arbeit vor dir, weil du das, was dir von Anfang an nicht gepasst hat, schon geändert hast und es nicht erst nochmal ändern musst.

Was ich damit sagen will: Überarbeiten direkt nach dem Schreiben des Kapitels ist zwar schön und gut und kann man auch machen, aber letzten Endes muss man, wenn man alles vor sich hat, nochmal daran feilen, damit alles im Einklang ist und man eben auch selbst damit ziemlich zufrieden ist.

Vor allem entwickelst du deinen Schreibstil ja auch noch über den Zeitraum weiter und achtest im Nachhinein auf mehr Dinge, als du am Anfang getan hast.

Jetzt zum anderen Punkt: ich finde es wichtig, dass die wörtliche Rede recht abwechslungsreich gestaltet wird. Mal schreibt man nur die wörtliche Rede hin, mal beschreibt man mithilfe des Verbs oder eines Adjektivs, wie die jeweilige Person etwas sagt, mal schiebt man auch noch Gedankengänge rein... Ein Dialog soll ja nicht nur unbedingt stumpfes nacheinander/miteinander Sprechen sein, sondern es sollen auch die Beobachtungen und Gefühle der Personen gut zum Ausdruck kommen.

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