Ist es schlecht, whale in Genshin zu sein?

3 Antworten

Ein Whale ist nicht Jemand der 10 Euro ausgiebt.

Wenn dir das Spiel Freude bereitet und Du der Meinung bist es mit einer Zahlung unterstützen zu wollen oder für den Preis einen für dich fairen Gegenwert zu bekommen, dann ist es allein deine Entscheidung und Rechtfertigung.

Im Monetarisierungsbusiness spricht man von Fischen, Delfinen und Wahlen.

Fische sind dabei der überwiegende Teil der Spielerschaft. Spieler die das Spiel nur kurz angetestet haben, oder es gelegentlich und ohne Markt/Bargeldinteraktionen spielen. Delfine sind aktive Langzeitspieler und solche, die hier und da kleinere Geldbeträge investieren. In etwa die Art Spieler, die sich auch einen Vollpreistitel holen würden. Wale sind die absolute Minderheit. In der Regel machen sie deutlich weniger als 1% der gesamten Spielerzahl aus, sind aber diejenigen, die maßgeblich die Gewinne einbringen. Die Entwicklung - gerade bei in der Hinsicht eher verrufenen Titeln wie Genjin Impact - zielt mit aufwändigen Analysen ganz explizit auf diese Käufergruppe ab. Leute mit sehr viel Geld und einer niedrigen Impulskontrolle, die dazu verleitet werden kann, für den letzten Rotz wieder und wieder Geld zu investieren. Ein Wahl bringt den Entwicklerstudios meist vier- wenn nicht gar fünfstellige Summen und würde gegenüber 100 regulären Spielern bei praktisch jeder Designentscheidung bevorzugt.

BisexualBee 
Fragesteller
 09.01.2024, 14:27

Oh, achso, vielen Dank für die Antwort. Jetzt habe ich es verstanden. Jedoch stelle ich mir immer noch die Frage, ist es denn schlimm, in dem Fall ein ‘Delfin’ zu sein? Denn mir kommt das eigentlich nicht schlimm vor…

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apophis  15.01.2024, 13:44
@BisexualBee
Jedoch stelle ich mir immer noch die Frage, ist es denn schlimm, in dem Fall ein ‘Delfin’ zu sein? Denn mir kommt das eigentlich nicht schlimm vor…

Delfine geben immernoch hunderte Euro im Monat für ein Spiel aus.

Was das bei Spielen wie Genshin so schlimm macht ist, dass kein Gegenwert da ist.
Du bekommst ein AAA Spiel für 70€ und hast mindestens 70, oft mehrere Hundert Stunden hochqualitativen Inhalt.
Du bekommst MMOs für 30€ oder in schlechteren Fällen für 13€ pro Monat und bekommst tausende Stunden an Spielzeit, hohe Qualität und kannst alles zusammen mit Freunden unternehmen.

In Genshin Impact zahlst Du 440€ für einen 5* Charakter.
Um die 600€ für eine 5* Waffe -> Einen einzelnen Ausrüstungsgegenstand.

Für einen C6 Charakter zahlst Du bis zu gut 3.000€.
Und das für ein paar kleine Zusatzeffekte. Zwei davon - also gut 900€ - verstärken bloß Deine Fähigkeiten um wenige Prozente.

Für 3.000€ bekommt man schon einen ordentlichen Gebrauchtwagen oder einen ansehnlichen Urlaub zu zweit.
Eine virtuelle Spielfigur, die in ein paar Monaten sowieso durch eine bessere Version ersetzt wird, ist da einfach ein Witz.

Vorallem da Du solche Upgrade in anderen (teils auch kostenlosen) Spielen ohne Zusatzkosten bekommst.

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Erdnuss22  11.01.2024, 00:07

Sehr gut!
Aber: Der Wal

:P

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Also erstmal machen dich 10€ nicht zum whale.

Mir ist es egal ob jemand garkein Geld für Genshin ausgibt oder sehr viel, wie derjenige selbst damit umgeht ist wichtiger. Ich hab schon whales gesehen die andere Spieler blödangemacht haben weil sie weniger ausgeben als der Whale sowas geht dann natürlich nicht aber wenn der Whale sich seine c6 Raiden kauft und damit happy ist ist das seine Sache (so viel würde ich nie ausgeben)

Generell ist es gut Geld für ein Spiel auszugeben, das man mag. Denn so unterstützt man die Entwickler.

Allerdings gibt es Spiele, die sich darauf konzentrieren dem Spieler möglichst viel Geld zu entlocken. Klassischerweise sind das Pay-to-Win Spiele, wo man sich durch Echtgeld starke Vorteile erkaufen kann und Gacha Spiele, wo viele Inhalte stark vom Zufall abhängig ist, die Chancen sehr gering sind und man mehr Versuche mit Echtgeld kaufen kann.
Genshin gehört zu beidem.

Das Spiel ist auf den Ebenen Game Design, Monetarisierung und Psychologie darauf ausgelegt die Spieler praktisch abhängig vom Spiel zu machen und immer weiter dazu anzuspornen Geld auszugeben.
Möchte man kein Geld ausgeben, bekommt man schnell das Gefühl "gegen" die Entwickler spielen zu müssen.

Unterstützt man solche ausbeuterischen Geschäftsmethoden nicht, sollte man für solche Spiele auch kein Geld ausgeben. Nicht ohne Grund ist das Spiel in verschiedenen Ländern als Glücksspiel eingestuft und entsprechend verboten worden.

Ist einem das alles egal, bleibt das Spiel selbst auf das man schauen sollte.
Hoyoverse verdient Milliarden an Genshin, da sollte man erwarten, dass das Spiel etwas davon spürt. Leider ist dem nicht so.
Wirft man mal einen Blick unter die Haube, finden sich etliche Dinge, die nicht in ein Spiel von 2020 gehören.

Die Physik im Spiel ist sehr veraltet, so dass man z.B. jegliches Momentum verliert, wenn man den Gleitschirm loslässt und dadurch stets wie ein Stein nach unten fällt.
Die alternativen Sprints wurden tatsächlich schon mehrfach überarbeitet, aber funktionieren tun sie noch immer nicht befriedigend.
In Sachen Quality-of-Life hängt das Spiel etwa 15 Jahre hinterher.
Und Inhaltlich lässt das Spiel seit 4.0 auch nach.
Fontains Hauptgebiet war sehr klein, mit den beiden zusätzlichen Gebieten ist es geradeeinmal so groß wie Sumerus Hauptgebiet.
Das Tauchsystem ist nett, aber auch kein so großer Aufwand, als dass er den wenigen Inhalt der Updates rechtfertigt. Zumal das Kampfsystem Unterwasser bestenfalls als Notlösung beschrieben werden kann.

Wenn man also daran denkt Geld für ein Spiel auszugeben, um den Entwickler zu unterstützen, dann aber sieht dass das Spiel trotz Milliarden Einnahmen in vielen Bereichen schlechter dasteht als Spiele von 2010,
dann sollte man sich fragen ob das Geld woanders nicht besser investiert ist.

Aus welchen Gründen es auch sein mag, Spiele wie Genshin Impact bewusst nur als F2P zu spielen, ist immer eine gute Entscheidung.