Ist es einfacher Zeichensprache zu lernen, das es international wird, als gesprochene Sprache international zu lernen?
2 Antworten
Gebärdensprache ist keine Zeichensprache. Zeichensprache ist z.B. das, was die Taucher verwenden oder Indianer verwendet haben. Schau mal bei Wikipedia danach. Es ist aber klar, was du meinst. Daher sortiert:
Zeichensprache sind vereinbarte Zeichen.
Es gibt IS International Sign. Dort kommt das Wort Sprache nicht vor, gibt aber natürlich auch Leute, die es sagen. Obwohl es keine Sprache ist. IS wird für Kongresse und Konventions benutzt. Das ist Pidgin, also keine Sprache. Einfach gesagt, eine Sprache würde es erst werden, wenn es zuhause gesprochen wird.
Jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache oder auch mehrere, genauso, wie das bei den gesprochenen Sprachen auch ist.
Es gibt keine einfachen Sprachen. Alle Sprachen sind in Summe gleich schwierig. Aber eben nur insgesamt. Wenn du also zwei Sprachen miteinander vergleichst wirst du feststellen, dass einige Sprachen am Anfang leicht sind. Die Komplexität kommt dann an anderer Stelle. Wenn du es zum Beispiel leicht hast, weil Sprachen sich ähneln, wirst du an anderer Stelle mehr aufwand haben Vokabeln auseinander zu halten und Konzepte der eigenen Sprache nicht anzuwenden und vieles andere mehr.
Gebärdensprachen, wie die Deutsche Gebärdensprache sind vollwertige Sprachen. Das hat der Linguist Stokoe anhand der Identifikation der Bedeutungsunterscheidenden Merkmale herausgefunden. Das ist nicht nur unumstößlich, sondern wird nach und nach sogar von der Gehrinforschung bestätigt.
Um es klar zu sagen, eine Gebärdensprache zu lernen ist der selbe aufwand wie bei jeder anderen Sprache. Aber es auch geringfügig ein wenig anders.
Es macht aber einen Unterschied, ob du die mit der Gebärdensprache verbundenen Sprache kannst. Wenn du Ablesen kannst, hast du eine Ersparnis von ca. zwanzig Prozent. Das gilt für jede Sprache die du auch gut sprichst. Man kann ebn alle Sprachen ablesen, die man spricht, aber eben nur zwanzig Prozent. Allerdings darfst du wieder einige Prozent hinzurechnen, bis du den Sprung zur visuellen Sprachmodalität geschafft hast. Sprichst du eine Sprache nicht, darfst du davon ausgehen, dass du im Gegensatz zu Gehörlosen einen erheblichen Mehraufwand hast.
Außerdem sind die Gehörlosen bei internationaler Kommunikation klar im Vorteil. Genauso, wie wir begrenzte Möglichkeiten mit unserem Sprachorgan haben, haben die begrenzte visuelle Möglichkeiten, was die Sacher einfacher macht. Es gibt nur ganz wenig angeborene Mimik, aber als wichtiger Bestandteil der Sprache ist es eben enorm aussagekräftig. Die haben auch Onomatopoesie und etwas, was wir nicht haben, die Ikonizität mit all ihren Facetten. Und ja, es gibt auch gemeinsame Konzepte, so liegt die Zukunft fast immer vorne, die Vergangenheit hinten. Internationale Kommunikation ist für Muttersprachler der Gebärdensprache einfacher, fremde Gebärdensprachen auch, das werden wir aber nie erreichen.
Auch wir haben nahezu internationale Zeichensprache, die kannst du aber am Mittelfinger einer hand abzählen. Spaß beiseite. Wir könnten eine internationale Zeichensprache haben, wie die Indianer. Haben wir aber nicht. Vielleicht schaffen wir es auch bis zur Weltsprache. Aber die Gebärdensprachen haben aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten bessere Chancen schneller zu sein.
Ich hoffe ein wenig Licht, Kriterien und Interesse ins Dunkel gebracht zu haben.
Und wenn dich das Thema interessiert. Mein Tipp ist lerne Deutsche Gebärdensprache. Das Problem ist nur, du wirst nie verstehen, welche Erfahrungen, welche Schönheit von Sprache dir entgangen ist, wenn du sie nicht lernst. Ein, zwei, drei Kurse reichen dafür nicht, aber wenn du einmal von dem gekostet hast was DGS ausmacht, wirst du nie wieder aufhören wollen.
Moin,
Gebärdensprache ist nicht International. Da hat jedes Land andere Zeichen. ...
Grüße
Also ist es genau so wie englisch zu lernen für paar Länder schwierig und für andere Länder leicht?