Ist ein Besuch im Bordell moralisch zu vertreten?
Ich, m, 18 Jahre alt habe vor kurzem ein Bordell besucht und dort auch mein Erstes Mal gehabt. Ich hatte ohne Frage einen riesen Spaß. Doch als ich dann wieder zuhause war wusste ich nicht ob ich was falsches getan habe oder nicht. Ich hatte noch nie eine Freundin und sehe (ohne arrogant zu sein) nicht wirklich schlecht aus. Aber ich wollte unbedingt mal Geschlechtsverkehr mit einer Frau haben und nicht dauernd onanieren. Ist das eurer Meinung nach moralisch vertretbar?
3 Antworten
Um es mit Nietzsche zu sagen:
Moralische Entrüstung besteht meist aus 2% Moral, 48% Hemmung und 50% Neid!
Es kommt immer darauf an, unter welchen Umständen (in Beziehung oder Single) man lebt, ob man es ggf. mit seiner Partnerin (sofern vorhanden) absprichst und natürlich wohin Man geht.
In einem schönen FKK- oder Saunaclub stimmen nicht nur Hygiene und Ambiente, Dienstleisterinnen und Gäste können sich hier auf Augenhöhe begegnen - fern der Klischees von Schmuddel und Zwang. Eine Session ist meist erotischer, wilder, zärtlicher, verschmuster, alberner und schöner, als es sich die Theoretiker und Moralapostel überhaupt vorstellen können.
Wirklich verwerflich finde ich persönlich lediglich die Inanspruchnahme der Dienste Minderjähriger (verboten!) und Zwangsprostituierter (auch verboten!). Dabei ist es allerdings so, dass die ständig wiedergekäute Parole "Die meisten Prostituierten sind Zwangsprostituierte" schlicht Käse ist. In den letzten 10+ Jahren hatte ich (mit Wissen und Einverständnis meiner Frau) Sex gegen Geld mit rund 1.000 Frauen - dabei ist mir keine Einzige begegnet, die erkennbar unter Zwang mit mir zusammen war.
Da allerdings einige Feministinnen selbst die Notwendigkeit Geld zu verdienen als Zwang auslegen, kann man hier endlos diskutieren (so gesehen bin ich auch Zwangsarbeiter, denn ich gehe nicht ins Büro weil mir langweilig ist!).
Wer Prostitution verurteilt bedient sich oft einer Doppelmoral, denn bei der gerne empfohlenen Alternative "Such Dir doch einen One-Night-Stand" wird oft gelogen bis sich die Balken biegen ("Natürlich bin ich Single", "Ich suche etwas Festes...", "Ich bin schon so gut wie geschieden..." usw.) um das Opfer ins Bett zu bekommen. Warum der angeblich so verwerfliche "Sex ohne Liebe" in einem solchen Fall moralisch wertvoller ist, als bei einem fairen Geschäft, ist mir nicht klar. Auch eine Versorgungsehe, bei der der Braut die finanzielle Ausstattung des Gatten wichtiger war, als die Liebe zu einem "armen Schlucker" wird selten wirklich beanstandet.
Frauen sind Prostituierte natürlich meist suspekt, da die Möglichkeit jederzeit unkompliziert Sex kaufen zu können, die Damen eines beliebten Belohnungs- und Steuerungsinstruments beraubt... .
Das "erste Mal" ist auch nichts Magisches oder Heiliges, was Einfluss auf Dauer oder Qualität einer Beziehung hat. Natürlich erinnert man sich ewig daran - genau wie an den ersten Urlaub oder den ersten Arbeitsplatz - aber war das dann automatisch der schönste Urlaub oder der beste Job?!
Frage also besser nicht die Menschen, die Ihr Wissen über Prostitution von RTL oder dem Stammtisch haben, sondern eigene Erfahrungen sammeln konnten. Viele Details über die verschiedenen Geschäftsmodelle findest Du in dem unterhaltsamen und informativen Buch "Wir sehen uns im Puff!" (gibt's als Taschenbuch und eBook bei Amazon) - dann kannst Du Dir ein besseres Bild machen... .
Lass Dir jedenfalls nicht die Moral eines anderen aufzwingen...
Seid nett aufeinander!
R. Fahren
Moralisch vertretbar? Ja. Wenn es nicht die letzte Absteige war was ich nicht glaube dann spricht doch nichts dagegen. Ich sag es immer wieder Toleranz gibt es immer weniger. Deine Sache dein Geld du bist volljährig was ist daran unmoralisch?
Das ist völlig in Ordnung, das ist weder illegal noch verwerflich.