Ist das Doppelspaltexperiment eine Fehlinterpretation?
Also was ich verstanden habe, ist, dass sobald man Photonen oder andere Teilchen beobachtet, ergibt sich ein Interferenzmuster. Wenn man es nicht kontrolliert, löst sich dieses Interferenzmuster auf. Die Wissenschaftler interpretieren das Beobachten als unerklärlichen Einfluss. Könnte es nicht einfach sein, sobald die Messapparate angeschaltet werden, diese das Interferenzmuster erzeugen durch eine Wechselwirkung, die uns unbekannt ist? Wieso schließen die unbedingt den Rückschluss des Beobachten, wenn die doch ein Messapparat verwenden?
Somit würde sich unsere Realität nicht dadurch bilden, dass wir sie beobachten und alle Ungereimtheiten wären weg. Alles wäre stabil auch im Quanten-Bereich. :)
5 Antworten
Zuächst einmal ist die Beobachtung am Doppelspalt invertiert: So lange nicht gemessen wird, bildet sich das Interferenzmuster, bei Messung löst es sich auf. Es wird durch die Beobachtung eine Wechselwirkung erzeugt, die das Auflösen des Musters zur Folge hat, es werden nun Punkte (einzelne Quanten) abgebildet. Doch das ist keine unbekannte Wechselwirkung, sondern um zu beobachten, muss man in das System eingreifen. Wenn man beispielsweise einen Ort des Teilchens misst, so könnte man Licht nutzen. Nun ist das Quant des Lichts, das Photon, verglichen mit dem Elektron beispielsweise, recht energiereich, wenn Letzteres von einem Photon getroffen wird, ist auf jeden Fall eine Wechselwirkung zu erwarten. Die Wechselwirkung besteht darin, dass Dekohärenz auftritt. Die Wellen, die in der Quantenmechanik interferieren, sind Wahrscheinlichkeitswellen. Wenn nun der Ort bekannt ist, bildet sich natürlich eine Spitze von 100% für den Bereich, an dem das Teilchen gemessen wurde, der restliche Teil der Welle kollabiert zu 0%. Das hat zunächst einmal nichts mit einem Beobachter zu tun. Dekohärenz tritt bei makroskopischen Objekten, die ständig von Photonen beschossen und anderen mikroskopischen Ereignissen ausgesetzt werden, auf natürliche Weise auf. Ein Atom oder ein ganzer Organismus liegen nicht als Wahrscheinlichkeitswelle verteilt vor, ihr Ort ist bestimmt. Die Realität entsteht nicht durch Beobachtung, sie erhält nur durch Dekohärenz (und unabhängig von einem menschlichen Beobachter) Teilchen-, keine Welleneigenschaften. Quantenphänomene sind daher auf makroskopischer Ebene nicht zu erklären.
Auch der Schlusssatz ist so nicht korrekt: Nichts wäre stabiler im Quanten-Bereich. Meine Erklärung mag zunächst einige gedachte Probleme beseitigen, doch das liegt daran, dass ich das bedeutendste Problem der Quantenwelt umgangen habe. Gerade diese "unbekannte Wechselwirkung", die bewirkt, dass die Wahrsacheinlichkeitswelle kollabiert und ein Punktteilchen entsteht, stellt dieses bedeutende Problem dar. Bisher kann nicht erklärt werden, wieso es zu diesem Kollaps der Welle kommen kann. Es gibt Interpretstionsansätze wie die Kopenhagener Deutung, die den Kollaps der Wellenfunktion mehr oder weniger als gegeben hinnimmt, oder die Viele-Welten-Theorie, die besagt, dass jede mögliche Messung auf Quanten-Ebene in einem eigenen Universum realisiert wird und somit die Existenz eines Kollapses verneint, wodurch die Schrödinger-Gleichung auch bei Dekohärenz noch anwendbar wäre.
Ich schätze nicht das es eine Fehlinterpretation ist. Soweit ich weiß trifft selbiges Verhalten auch in anderen Bereichen außerhalb dieses Experiments statt. Quanten sind allgemein unberechenbar im Verhalten und können noch lange nicht von uns verstanden werden.
I like it! Es ist eine Frage der Deutungshoheit und "die" haben die Deutungshoheit in die Maschine verlegt, entsprechend sind die Beobachtungen durch falsche Schlußfolge a priori korrumpiert.
Das Experiment an sich vermutlich nicht ...
umgekehrt: können die teilchen durch beide spalte ungehindert gehen, ergibt sich ein interferenz muster.
Die Wissenschaftler interpretieren das Beobachten als unerklärlichen Einfluss.
nein. quantenphysik ist über hundert jahre alt und sehr gut verstanden. unerklärlich ist da nichts (oder nicht mehr als man über jedes naturgesetz sagen kann, wenn man in philosophische diskussionen abgleiten möchte)