Ist das unprofessionell?
Hallo,
ich möchte mal um eure Einschätzung bitten: Ich stelle gerade meine Masterarbeit fertig und dazu gehört bei uns eine Danksagung. Während ich gerade in der sehr stressigen Endphase meiner Arbeit war, ist mein Nymphensittich sehr krank geworden und schließlich gestorben, was mich natürlich sehr mitgenommen hat. Meine beste Freundin, die angehende Tierärztin ist, hat sich in den letzten Tagen intensiv und rund um die Uhr um den Vogel gekümmert und alles versucht ihn wieder auf die Füßchen zu bringen. Ich hatte deshalb das Bedürfnis ihr in meiner Danksagung dafür zu danken, dass sie sich die Zeit genommen und so um ihn gekämpft hat . Deshalb steht am Ende meiner Danksagung:
Abschließend möchte ich mich ganz besonders bei meiner Freundin "XY" bedanken, für ihre Freundschaft und insbesondere für die Fürsorge und Pflege, die sie während der Fertigstellung dieser Arbeit meinem lieben "XY" zuteilwerden ließ, der seinen letzten Kampf leider verloren hat.
Meine Schwester hat die Arbeit korrigiert und meinte ich soll das rausnehmen, weil es total unprofessionell ist. Der Verlust wirft aber schon einen ganz schönen Schatten über den Abschluss meiner Arbeit, auf den ich so intensiv hingearbeitet habe und irgendwie wollte ich das auch zum Ausdruck bringen.
Jetzt wollte ich mal von euch wissen, ob ihr das rausnehmen würdet oder ob ihr vielleicht einen Formulierungsvorschlag habt, der weniger "unprofessionell" klingt.
6 Stimmen
5 Antworten
Aber etwas kürzer und allgemeiner halten. Bedanke dich allgemein für ihre Unterstützung. Ich habe schon mehr als ein Buch gelesen, das der Autor (Professor) seinen Kindern gewidmet hat, oder der sich bei seinen Eltern/Ehegatten/... für die emotionale Unzterstützung bedankt hat.
Vielen Dank für deine Antwort! Hm, ja ich denke das ist bei einem Buch nochmal was anderes.
Ich habe auch schon wissenschaftliche Arbeiten gelesen, die dem Haustier gewidmet waren oder in denen dem Computer fürs Durchhalten oder dem Blumengießer gedankt wird. Sowas lese ich immer mit leichtem Schmunzeln. Aber ich frage mich, wie liest ein Prof. oder potentieller Arbeitgeber sowas?
Ich kann Deine Gefühle gut verstehen, aber würde diese Danksagung nicht in die Masterarbeit bringen, auf gar keinen Fall. Stell Dir mal vor, wie Du selbst in - sagen wir - zehn Jahren darüber denken würdest. Sorry, aber bedank Dich anders - in einer Masterarbeit ist das ein NoGo und gehört nicht zusammen! Du könntest Dir sogar Zukunftschancen damit verscherzen.
Lade deine Freundin lieber zum Essen ein, wenn du ihr danken willst. Was geht die Bewerter deiner Masterarbeit dein privates Leben an? Es interessiert sie nicht und jemand anderes wird die Arbeit nicht lesen. Dank lieber der Bibliothekarin, die dir ein schwierig zu bekommendes Buch besorgt hat, deinem Professor, der dir einen wertvollen Hinweis gegeben hat, oder deinem Repititor, der dich immer wieder auf die richtige Schiene gesetzt hat.
Das ist absolut unprofessionell. Das literarische Genre der Masterarbeit ist nicht für Äußerungen über private Gefühle und Geschichten geeignet. Da geht es um wissenschaftliche Kompetenz -- nur darum.
die danksagen an den TA hat mit deiner masterarbeit nur sehr sehr periphär was zu tun.. ich teile daher die ansicht deiner schwester............