In welchem historischen Kontext steht das Ermächtigungsgesetz?

2 Antworten

Der historische Kontext ist die Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Formell: Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich ( Original / Kontext) - Rede Hitlers vom 23.03.1933 zum Ermächtigungsgesetz.

Zur Zeit, in welcher das Ermächtigungsgesetz verabschiedet wurde, gab es eine hohe politische Instabilität. Nach der Weltwirtschaftskrise ab 1928/29 erlebte Deutschladn eine Zeit des sozialen Unmutes. Sie ließ die inneren Spannungen, die es innerhalb der Weimarer Republik gab und welche in den Goldenen Zwanzigern abgeklungen sind, erneut stark aufflammen.

Adolf Hitler nutzte diese instabile politische Lage, um durch eine Propaganda voller Populismus und Versprechen bezüglich der Ängste der Menschen an die Macht zu gelangen.

Das Ermächtigungsgesetz war ein verfassungsänderndes Gesetz, wodurch 2/3 dafür stimmen mussten (Zweidrittelmehrheit). Dies passierte zum einen durch die stärkste Kraft der NSDAP selbst, aber auch indem man die anderen Parteien durch Zusprüche oder auch Gewalt dazu zwang, mit dafür abzustimmen. Dafür waren zu 100% die NSDAP, die DNVP, die Zentrumspartei (ein Abgeordneter war entschuldigt und hat nicht abgestimmt), die BVP, die DStP, die CSVd, die DVP (Ein Abgeordneter war krank und hat nicht abgestimmt), die Bauernpartei und der Landbund. Die einzige Partei, die vollständig dagegen stimmte, war die SPD. Die KPD konnte nicht abstimmen, da alle Abgeordneten nicht anwesend waren, entweder, weil sie bereits inhaftiert, getötet oder geflohen waren.

An diesem Tag brachte der Abgeordnete Otto Wels - SPD-Vorsitzender - ein bezeichnendes Zitat: "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!" (Audio)

Am Ende der Rede wurden die Sozialdemokraten von den Nationalsozialisten ausgelacht und verhöhnt. Die Verhöhnungen waren lauter als das Klatschen der Sozialdemokraten zu dieser Rede.

Das Ermächtigungsgesetz beseitigte den Rechts- und Verfassungsstaat in Deutschland und machte Deutschland offiziell zu einer Diktatur. Anschließend folgten weitere Gesetze, die die Diktatur festigten, bspw. das Gesetz "Eineheit von Staat und Partei". Von nun an kam die NSDAP nur noch selten zusammen, um Gesetze zu verabschieden, da von nun an die Regierung oder Hitler selbst die Gesetze direkt erließen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Germanistik & Geschichte

Das Ermächtigungsgesetz trat ein nach dem Reichstagsbrand. Damit hatte dann Hitler alle Vollmachten und Diktatur fand statt.