Ich bin zu streng zu mir selber?!

10 Antworten

Ich kann Dir nur einen Rat geben. Beschäftige Dich mit dem Thema wie schon angesprochen "Perfektionismus" - weiss ja auch nicht, wie alt das du bist.

War auch mal einer - es ist aber ein langer Weg da rauszukommen. Man muss sich wirklich mit dem Thema durch Bücher (z. B. Die Kunst, nicht ganz perfekt zu sein) oder im Internet beschäftigen.

Ich glaube nicht, dass es irgendwo einen "gesunden perfekten Menschen" gibt .

Den 1. Schritt hast du schon getan. Erkannt, das da was falsch läuft. Nun frage dich, wie du leben möchtest und welche Gründe dagegen stehen. Bei Menschen, wie du beschreibst, die Angst zu versagen oft die Triebfeder. Aber was ist so schlimm daran? Sind wir Computer oder Menschen. Fehler und Macken können auch symatisch sein. Und wenn man mal über sich selber lachen kann dann ist man doch locker. Wenn du nicht nur Fehler machst, kann das ein oder andere schon daneben gehen. Stell dir mal vor, du verursachst schuldhaft einen Autounfall, was willst du tun, von der Brücke springen??? Soll jetzt jeder, dem das passiert, nie mehr aus dem Schuldloch rauskommen.

Sei nicht so streng mit dir..... das Leben ist zu wertvoll, als sich nur schlechte Gedanken zu machen. Alles Gute vom Glücksdrachen

Ich bin ebenfalls Perfektionist und kann dir schonmal Mut machen, es gibt Wege daraus. Perfektionismus ist eigentlich nicht der Drang alles Richtig machen zu wollen, sondern der Drang bloß nichts Falsch zu machen. Das ist ein feiner aber trotzdem vorhandener Unterschied. Man könnte es als Angststörung bezeichnen. Die Angst vor den Konsequenzen, wenn man einen Fehler macht, beeinträchtigt einen, bei dir anscheinend so stark, das es dich heftig belastet. Du schreibst von einer inneren Blockade, wenn du versucht den Perfektionimus zu überwinden. Und da sieht man das es einfach ein sehr komplexes Thema ist. Man weiß gar nicht wo und wie man anfangen soll. Aber Psychotherapeuten wissen das :). Aber eigentlich werden sie einem auch nur folgendes sagen:

Schreib dir mal auf, was du befürchtest, was es für Konsequenzen geben könnte, wenn du deine Haare nicht stylst, eine Klausur verkackst, bei einem Referat nicht alle Punkte berücksichtigt hast, oder wie bereits erwähnt, eine Tasse im Kaffee fallen lässt. Dein Unterbewußtsein sagt dir dann, das mögliche Folgen z.b. sein könnten: ich werde ausgelacht, ich verbaue mir meine Karriere, ich werde sozial ausgeschlossen etc., das beweist sich das Unterbewußtsein dadurch, das man sowas schon einmal irgendwie erfahren oder gesehen hat (reicht auch schon). Allerdings sind das Ausnahmefälle. Wahrscheinlichkeiten mit einer äußerst geringen Prozentzahl. Eigentlich müsste man auch Bedenken, das man jederzeit von einem Auto angefahren werden kann, oder ab morgen die Diagnose Krebs gestellt bekommt, oder ein Meteroid herabstürzt. Alles recht weit hergeholt, aber trotzdem Möglich. Es hat allerdings keinen Sinn sich darauf zu konzentrieren und sich Sorgen zu machen, weil wir uns dadurch unsere Lebensqualität enorm verschlechtern. Jedenfalls, wenn du dir deine Befürchtungen aufgeschrieben hast, (hier sei schonmal erwähnt das das Unterbewußtsein maßlos übertreibt, und je länger du deine Krankheit unbehandelt lässt, umso extremere Außmaße nimmt es an) musst du sie mit der Realität abgleichen um so deinem Gehirn zu beweisen, das diese Ängste nicht wirklich angebracht sind.

Nehmen wir als Beispiel die Tasse im Kaffe runterfallen lassen: Befürchtungen sind, das man ausgelacht wird/ als Dummi dasteht und blöde Kommentare (Kritik) über sich ergehen lassen muss. Weil du das nicht willst, handelst du lieber perfekt, dann musst du dich mit den Sachen nicht auseinandersetzen. Wenn du jetzt aber mal wirklich ne Tasse fallen lässt, wirst du folgende Beobachtung machen: 30% merken es nicht/machen sich keine Gedanken (sind in einer Unterhaltung, am bezahlen etc.), 60 % hören udn sehen es und denken "ist mir auch schonmal passiert" und werden es fünf Minuten später vergessen haben, 10 % werden denken, "so ein Tollpatsch", aber haben es auch fünf Minuten später vergessen. Die Wahrscheinlichkeit das jemand aufsteht und sich darüber lustig macht ist gleich 0% und wenn das doch mal passieren sollte, ist das geschehen, wovor du dich so wahnsinnig fürchtest und dich Stunden, Tage, Monate beschäftigt hast ... jemand Kritisiert dich, und hat es trotzdem 5 min. später vergessen. Wichtig ist dabei, das diese Kritik nur auf diese eine klitzekleine Aktion beschränkt ist, nicht auf deine Persönlichkeit, das du dadurch ein grundsätzlich schlechter Mensch bist. Du beweist deinem Unterbewußtsein, das deine Ängste zu hoch angesiedelt sind, wenn du solche Übungen (stufenweise, mit dem schwächsten anfangen) ausgiebig übst ...du trainierst dir deinen Perfektionismus ab. Es funktioniert wirklich gut.

So, das war viel zu viel, aber ich glaub das ist ein kurz Manual für jegliche Sorgen und Ängste ... ansonsten gibts Massenweise Literatur

Lerne dir selbst zu sagen...."DAS MAAACHT DOCH NÜSCHT^^

Hat mein Meister immer gesagt wenn ich was verkackt hatte und mich urst selbst drüber geärgert hatte...abba das bringt ja nun nix also beim nächsten mal besser machen mit nem ruhigen Puls also MAAACHT DOCH NÜSCHT!

Nimm Dir kleine Ziele vor, mache vielleicht auch mal absichtlich einen Fehler, lasse z.B. eine Tasse fallen und beobachte Dich selbst genau dabei. Zu hohe Ansprüche Deiner Eltern sind wahrscheinlich der Grund.

ilovebasketball 
Fragesteller
 07.03.2009, 12:37

Ne überhaupt nicht. (die ansprüche meiner eltern sind es defenitiv nicht).

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YuLy42  07.03.2009, 12:42
@ilovebasketball

Ok, dann kann es natürlich auch das genaue Gegenteil sein, dass Du Dir Deine Maßstäbe immer selbst vorgeben musstest. Das entscheidende ist m.E. das stete Bemühen, Dich in stressenden Situationen von diesen zu entkoppeln, Dich quasi neben Dich zu stellen und zu fragen: warum geht es mir schlecht, was kann ich tun, damit etwas, das eigentlich nicht schlimm ist, auch in meinem Kopf und Herzen als harmlos verstanden wird?

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