Hat jemand Erfahrung mit dem folgenden Unternehmen?

7 Antworten

Also leute jetzt haltet mal bitte den Ball flach! Ich habe selbst schon einige Wochen dieses und letztes Jahr für die ganz ähnliche Firma Wesser geworben, deren Kunden sind neben dem DRK auch die Johanniter und außerdem ein haufen Umweltorganisationen wie der BUND, NABU und LBV. Zb mit den Johannitern haben einige Regionalverbände schon Verträge seit 30 Jahren mit Wesser und die werden jedes Jahr erneuert. Die Firma achtet sehr stark auf klare, ehrliche Arbeit und kontrolliert auch durch Anrufe bei den Mitgliedern, ob der Werber nichts falsches erzählt hat. Das Bezahlungsmodell ist nicht umsonst sehr hoch angesetzt, weil der Job schon anstrengend ist, und ihn nicht jeder machen kann. Ich selbst war bei Wesser sehr erfolgreich und habe zwischen 1,5 und 3 tausend Euro die Woche verdient, kein Scherz! Die Verträge sind so ausgehandelt, dass die Firma und der Werber ca. den ersten Jahresbeitrag bekommen und alle darauffolgenden die Hilfsorganisation. Da ein Mitglied durchschnittlich 11 Jahre dabeibleibt, sind 10 Jahresbeiträge also reine Spende! Klar is der Job hart, aber mehr Geld kann ein erfolgreicher Student wohl nirgendwo sonst verdiehnen!

Ja, die Firma KOBER ist bekannt im DRK. Die o.g. Schilderungen dürften zutreffen, deshalb distanzieren sich immer mehr DRK-Kreisverbände und -Ortsvereine von dieser Firma. (Gleiches gilt für die Firma HSP - Holub, Steiner und Partner bzw. andere vergleichbare Unternehmen).

Firmen wie KOBER und HSP u. a. (alle beispielhaft benannt) arbeiten heute für den BUND, morgen für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) oder die MALTESER, übermorgen für das DRK oder die JOHANNITER und wenn möglich auch für andere Organisationen. Klar, dass das Gebaren dieser Firmen bei immer mehr DRK-Verbänden und der Bevölkerung auf Ablehnung stößt!

Das Problem ist, dass ehrenamtliche (also aktive) Mitglieder von gemeinnützigen Organisationen sich nicht mehr den (häufiger vorkommenden) abschätzigen bis beleidigenden Kommentaren von angesprochenen Personen aussetzen wollen und können - sie sind zudem häufig mit der Übernahme der örtlichen ehrenamtlichen Arbeit ausgelastet.

"XY-Zimmermann und Nachfolger(innen)" haben an sich gute Arbeit geleistet bei der Abwehr von "Tunichtguten", leider müssen aber anerkannte Hilfsorganisationen mehr und mehr die Zeche dieser sog. "TV-Aufklärung" wegen der GENERELLEN ABLEHNUNG ihrer Ansinnen aufgrund von TV-Sendungen zahlen. Wenn wir meinen, bei Starkregen, Hochwasser, Großbränden und Sportveranstaltungen sowie Ortsfesten o.ä. auf das DRK verzichten zu können, brauchen wir in der Tat Organisationen wie das DRK nicht mehr... Ansonsten brauchen lokale Organisationen wie das DRK vor Ort dringend regelmäßige Förderer und Spender zur Finanzierung ihrer Tätigkeit! Fragen Sie doch einfach mal nach, was die um eine Unterstützung anfragende Organisation bei ihnen in der Gemeinde wirklich auf die Beine stellt. Wo ist der nächste Stützpunkt der Organisation?

Früher war die DRK-Haussammlung ein- bis zweimal im Jahr Gang und Gäbe, heute will es wegen dieser TV-Warnungen niemand der Ehrenamtlichen mehr machen.

Nutznießer waren zunächst Firmen wie "KOBER" oder "HSP". Deren oftmals unqualifiziertes Personal konnte aber mit den häufig aufbrausenden Ablehnungen bis hin zu Beleidigungen nicht umgehen, zumal sie in der Tat "rein gar nichts mit dem Wertekanon" des DRK zu tun hatten. Über das ihnen zugedachtes Ziel "schossen" die von KOBER, HSP und Co. eingesetzten Kräfte häufig - und leider entsprechend den ihnen entgegenschallenden negativen Reaktionen - hinaus.

Es gibt aber auch genügend "persönliche Beauftragte des DRK" insbesondere im DRK in Rheinland-Pfalz, die diese dringend benötigte Hilfeleistung für DRK-Kreisverbände oder -Ortsvereine ohne den Vergütungsanteil für Firmen wie KOBER oder HSP stemmen und nicht mit der gleichen Mißachtung gestraft werden sollten.

Schaut also einfach ein bißchen genauer hin, wenn ihr auf eine DRK-Unterstützung angesprochen werdet. Ich befürchte, andere Organisationen als das DRK haben diese Entwicklung noch nicht wirklich verstanden. Das DRK (zumindest in Rheinland-Pfalz) hat die Zeichen der Zeit jedoch erkannt und darauf reagiert.

Reagiert also einfach auch selbst auf eine freundlich und sachlich vorgetragene Bitte um Unterstützung der lokalen DRK-Arbeit "mit gleicher Münze". Ein wirklich dem DRK verbundener lokaler Beauftragter wird nicht unsachlich werden bei einer Versagung der Bitte um eine Unterstützung des lokalen DRK-Vereins oder bei der Frage nach Details des örtlichen DRK-Hilfsangebots!

Da es erstaunlicherweise keine Erfahrungsbericht über den Werber Job im Internet gibt, werde ich mich mal persönlich dazu äußern und die Erfahrungen, die ich gemacht habe, obwohl ich nur sehr kurzzeitig geworben habe (aus gutem Grund), weitergeben. Ich möchte hiermit betonen, dass dies persönliche Erfahrungen sind und ich es nicht pauschalisieren kann.

  1. Ja das rote Kreuz arbeitet mit der Kober GmbH zusammen. Die Werber liefern die herausgefüllten Mitgliedschaft wöchentlich beim roten Kreuz ab .
  2. Die Verdienstmöglichkeiten hängen ganz davon ab, wie gut man ist. Eine Verdienstmöglichkeit im tausender Bereich in der Woche ist durchaus möglich. „Verkauft „ man wenige Mitgliedschaften, was meistens der Fall ist, bekommt man nur eine Basisbezahlung von denen man die Unterhaltkosten abdecken kann. Wenn man 10 h am Tag unterwegs ist frustriert das sehr. Es ist unglaublich wie viel die guten Werber in der Woche verdienen. Wenn man überlegt, dass das Unternehmen auch noch gut daran verdienen muss, will ich mir gar nicht ausreichen wie viel beim roten Kreuz von der Spende ankommt.

  3. Man wird eigentlich so gut wie gar nicht auf den Job vorbereitet und bekommt nur 2-3 Tage vorher gesagt in welchem Gebiet man wirbt.

  4. Mit Idealismus kommt man in den Job nicht weiter. Ob man nun Mitgliedschaften oder Staubsauger verkauft muss einem egal sein. Man muss psychologisch geschickt und sehr sehr penetrant sein und eine geringe Schmerzgrenze haben. Wenn man Skrupel hat alten leicht beeinflussbaren Omas Mitgliedschaften im hunderter Bereich im Jahr anzudrehen sollte man den Job lieber lassen. Da das Ganze auf Provisionsbasis läuft, versucht man den Leuten so hohe Mitgliedschaften wie möglich anzudrehen. Zwar sagen die Werber, dass jeder Betrag hilft, aber sie werden erst bei einer Mitgliedschaft ab einem gewissen Betrag bezahlt.

  5. Man arbeitet meist 10 h am Tag. Das bedeutet man läuft den ganzen Tag von Haus zu Haus. Die Frustrationsgrenze ist sehr hoch, da man teilweise 5 h unterwegs ist ohne eine Mitgliedschaft geworben zu haben.

Praktiken wie man Mitglieder wirbt: Dies basiert auf den Erzählungen meiner damaligen Arbeitskollegen, die sehr viele und auch hohe Mitgliedschaften verkauft haben. Im Gegensatz dazu war ich nicht sehr erfolgreich. - Schockiert hat mich, dass gezeigt wurde wie viel andere Leute spenden um Person x zu zeigen, dass alle anderen Nachbarn auch schon „mithelfen“ und besonders mit welchem Betrag ( Inwiefern genau Datenschutz verletzt wurde und ob Namen gezeigt wurden kann ich nicht genau sagen, aber laut Berichten hörte es sich so an)

  • Da keiner gerne spendet, muss einem ein „Nein ich möchte nicht mitmachen“ völlig egal sein. Ich habe Aussagen von anderen Werbern gehört wie ,, ich gehe erst wenn die Tür zu ist“.

  • auf Nachfragen, ob die Werber ehrenamtlich unterwegs sind wurde laut Aussagen gelogen.

  • Besonders alte gutherzige Omas sind Opfer von Werbern, die sie manipulieren mit Aussagen wie „ ein paar Euros muss einem der Ortsverein schon wert sein“ oder „sie haben eine schwache soziale Inkompetenz“

  • Ich habe es oft erlebt, dass alte Omas gar nicht wussten, dass sie Mitglieder sind und schon gar nicht wie viel im Jahr von ihrem Konto abgebucht wird.

  • Aussagen wie die Omas sind so alt wofür brauchen die noch das Geld, ist ja schließlich für eine „gute Sache“ wurden auch gemacht.

  • Es wird hauptsächlich mit dem Überrumplungseffekt gearbeitet. Die Leute sollen vor Ort ohne Überlegungszeit( das bringt keinem Werber Geld) sich möglichst schnell durch paar geschickt ausgewählte worte zu einer hohen Mitgliedschaft entscheiden.

Ich kann nicht sagen, ob das rote Kreuz von solchen Praktiken weiß. Auch weiß ich nicht ob man den Werbern Schuld geben kann, denn durch die Provisionsbezahlung ist man darauf angewiesen bestimmte Praktiken zu benutzen wenn man erfolgreich sein möchte. Ich glaube auch kaum, dass von der Kober GmbH den Leuten gesagt wird, wie sie am besten Mitgliedschaften werben.
Für meinen Teil konnte ich den ganzen Job moralisch nicht vertreten. Zum Glück kann man jederzeit kündigen.

Ich arbeite bereits seit mehreren Jahren immer wieder als Werber bei der Kober GmbH. Was auf jeden Fall stimmt: Der Job ist extrem anstrengend und hart, man bekommt viele Absagen und braucht eine sehr hohe Frustrationstoleranz.

Auf der anderen Seite macht man aber auch sehr viele und wertvolle Erfahrungen (Umgang mit Menschen, Teamleben, etc....). Dennoch ist der Job sicher nicht jedermanns Sache und man sollte sich vorher gut überlegen ob man der Typ für so einen Job ist. Wenn der Job zu einem passt, kann man auch sehr gutes Geld verdienen.

Ein paar Worte möchte ich noch zur Kober GmbH loswerden (weil hier teilweise zeimlich viel Unsinn geschrieben wird): Die Firma arbeitet seit über 15 Jahren für das Rote Kreuz und ist insbesondere in Süddeutschland fast flächendeckend im Einsatz. Von der Firma werden wir als Werber andauernd zu seriösem und ehrlichen Arbeiten angehalten. Auch ist das Bezahlungsmodell so aufgebaut, dass die Firma und der Werber nur dann eine Provision bekommen, wenn ein geworbenes Mitglied mindestens 2 Jahre als Mitglied bestehen bleibt. Unsauber geworbene Mitglieder und zu hohe Beiträge lohnen sich daher weder für die Firma noch für den Werber.