Haltet ihr Oskar Schindler für einen Widerständler?


23.10.2021, 17:19

Ergänzung: Danke für eure Einschätzungen und Meinungen :-)

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

Ja, ganz klar 67%
Nein, eher nicht 33%
Mhm, ich habe Bedenken 0%

2 Antworten

Nein, eher nicht

Salue

Oskar Schindler war ein Lebemann und ein Kriegsgewinnler. Er trat des NSPAD bei, weil er so selber eine schnellere Karriere machen und mehr Geld verdienen konnte. Sein Geschäft hat er für ein Trinkgeld von Juden übernommen. Nach dem Krieg war er wieder der Alte. Er lebte über seinem Fuss, er hatte einen Konkurs nach dem anderen und er brachte ein geordnetes Leben nie auf die Reihe.

Aber irgendwo in seinem egoistischen Denken war da ein Rest von Gewissen, er erkannte, dass er mit der Macht auch die Verantwortung für "seine" Juden übernommen hatte.

Er war ehrlich überrascht, welch warmen Empfang man ihm später in Israel zollte. Er selber empfand sich nie als Retter oder Helfer in der Not.

Manchmal ist das Denken der Menschen schwierig nachzuvollziehen. Es gibt ja auch das Gegenteil; Der nette sympatische Nachbar der mit seiner Familie geordnet lebt und in der Freizeit Massenmorde begeht.

Tellensohn

Ja, ganz klar

'das/dies/jenes ist hier die Frage'

'wenn ihr schon dabei seid'

Klar leistete er Widerstand, indem er geschickt das System aushöhlte.

Die Gestapo verhaftete und verhörte Schindler des Öfteren. Sie warf ihm Regelwidrigkeiten und die Begünstigung von Juden vor. Dennoch ließ er sich nicht beirren. Im Jahr 1943 unternahm er auf Einladung des „American Jewish Joint Distribution Committee" eine höchst gefährliche Reise nach Budapest, wo er sich mit zwei Vertretern der ungarischen Juden traf. Er berichtete ihnen von der verzweifelten Lage der Juden in Polen und erörterte Möglichkeiten der Hilfe.

Im März 1943 wurde das Krakauer Ghetto liquidiert. Die überlebenden Juden wurden in das Zwangsarbeitslager Plaszow außerhalb der Stadt gebracht. Schindler überredete SS-Hauptsturmführer Amon Goeth – den brutalen Lagerkommandanten, der zu seinen Trinkkumpanen zählte -, ihm zu gestatten, ein spezielles Außenlager für seine jüdischen Arbeiter auf dem Fabrikgelände in Zabłocie einzurichten. Dort war es ihm eher möglich, den Juden vergleichsweise erträgliche Lebensbedingungen zu verschaffen. Er besserte ihre weit unter dem Existenzminimum liegenden Essensrationen auf, indem er auf eigene Kosten auf dem Schwarzmarkt einkaufte.

Gegen Ende 1944 mussten Plaszow und seine ganzen Außenlager angesichts des russischen Vormarsches evakuiert werden. Der Großteil der Lagerinsassen- mehr als 20.000 Männer, Frauen und Kinder - wurde in die Vernichtungslager deportiert. Als Schindler den Evakuierungsbefehl erhielt, wandte er sich an die zuständige Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW). Er erwirkte die offizielle Genehmigung, mit seiner Produktion in einer in Brünnlitz (Brnenec) im Sudetenland gelegenen Fabrik fortzufahren, die er gemeinsam mit seiner Frau in ihrer beider Heimat aufgekauft hatte. Die gesamte Arbeiterschaft aus Zabłocie, der noch heimlich viele weitere Lagerinsassen aus Plaszow hinzugefügt wurden, sollte auf das neue Werksgelände verlegt werden. Doch anstatt nach Brünnlitz zu kommen, wurde der Transport mit den 800 Männern - unter ihnen 700 Juden - und den 300 Frauen auf Schindlers Liste nach Groß-Rosen beziehungsweise nach Auschwitz umdirigiert.

Als Schindler erfuhr, was geschehen war, bewirkte er als Erstes die Entlassung der Männer aus dem Lager Groß-Rosen. Dann schickte er seinen deutschen Sekretär nach Auschwitz, um über die Freilassung der Frauen zu verhandeln. Der Mann schaffte es, die Jüdinnen frei zu bekommen, indem er der Gestapo für jede Frau 7 Reichsmark pro Tag bot. In der Chronik des Vernichtungslagers ist dies der einzige dokumentierte Fall, bei dem eine so große Gruppe von Menschen mit dem Leben davon kam, während die Gaskammern noch in Betrieb waren.

https://www.yadvashem.org/de/righteous/stories/schindler.html