Hallo, bei uns im Keller ist der Putz im Flur feucht. Von unten ca. 30 cm hoch. Welche Ursachen kann das haben?

6 Antworten

Die Kellerwände sind in der Regel kalt. Das betrifft die erdberührten Aussenwände, aber auch die Innenwände im unteren Bereich. An kalten Oberflächen kann sich Feuchte/Kondensat aus der Luft anlagern und die Oberflächen befeuchten.

Wenn es die Flurseite ist und die andere Seite der Wand trocken ist, wird die Abdichtung in Ordnung sein. Über den Flur wird warmfeuchte Luft aus den oberen Wohnräumen oder von aussen in den Keller geströmt sein. In den letzten Tagen war die Luft draussen sehr feucht und es war auch nicht gerade kühl.

Kellerwände unbeheizter Keller haben in der Regel ganzjährig Oberflächentemperaturen deutlich unter 20°C. Trifft auf diese kalte Wand 25°C warme und entsprechend feuchte Luft von aussen, so kommt es schnell zur Kondensatbildung.

Man kann es mit dem Mollier-h-x-Diagramm (mal googeln - bosy-online bietet gute pdf-Diagramme) schnell ermitteln: Mit der Außentemperatur und der Luftfeuchte dieser Aussenluft wird im Diagramm der Schnittpunkt der beiden Linien gesucht (waagerechte Temperaturlinie und schräge Luftfeuchtelinie).

Von diesem Schnittpunkt geht man senkrecht nach unten, zur waagerechten Linie der gemessenen Oberflächentemperatur (mit dem Infratotthermometer) der Wand im Keller. Dort kann man die Luftfeuchte im Wandoberflächenkontakt nun anhand der schrägen Luftfeuchtelinie ablesen, bzw. abschätzen, wenn man nicht schon unten rechts im Kondensatbereich (über 100% rel. Luftfeuchte) liegt.

Mit Hilfe der Mollier-h-x-Diagramms kann man sehr gut ermitteln, wann man den Keller lüften kann ohne das es zu Kondensat im Keller kommt.

Durch die geschlossenen Kellertüren wird sich die warmfeuchte Luft ihrer mitgebrachten Feuchtigkeit nur an den Flurwänden entledigt haben. Die Aussenwände werden erst dann feucht, wenn die Türen offen stehen und auch dort die warmfeuchte Luft einströmen kann.

Abhilfe schafft das Lüften nur in den kühleren Morgenstunden, wenn es draussen relativ trocken ist, ansonsten sollte die schwülwarme Sommerluft nicht in den Keller gelüftet werden (Türen zu, Fenster zu).

Das ist Erdfeuchtigkeit, die durch die Kellerwand drückt.

Damit ist schon mal klar, daß die Außenabdichtung der Kellerwand magelhaft ist. Gerade im unteren Bereich wir beim Kellerbau oft geschlampt.

Da muß man beim Übergang von den Fundamenten zur Mauer sehr sorgfältig arbeiten (Verputzen, Hohlkehle ansetzen, gut Fugenabdichten, etc. ). Meist wird die Kellerwand isoliert, kurz bevor die Baugrube verfüllt werden soll,  dann ist schon mal bis dahin Erde nachgerutscht und die Firma hat keine Lust/Zeit die wieder auszuheben. Dann wird nur noch der freie Teil abgedichtet und Erde davor geschüttet - sieht ja keiner.

Dieses Jahr, bei dem vielen Regen, verschlimmert sich das Problem. Was immer noch unauffällig war wird jetzt sichtbar, weil die Erde viel feuchter ist als üblich.

gerolsteiner06  29.06.2016, 16:44

Wenn es nicht nur an der Außenwand ist, sondern auch an den Innenwänden, dann drückt das Wasser durch das Fundament, da hätte eine Drainage verlegt werden müssen oder wasserdichter Beton verwendet werden müssen.

Wie oben: dieses Jahr ist alles nasser als sonst, deshalb tritt das jetzt auf.

0

An den Aussenwänden ist nichts. Es sind Innenwände an der Flurseite. Im Raum ist die gleiche Wand nicht feucht.

Kann viele Ursachen haben. Eine Fachfirma vor Ort kann das aber nach Besichtigung feststellen!

Die Feuchtigkeit ist nur an der Innenwand und nur auf der Flurseite. In den Räumen und den Aussenwänden ist nichts.