Blickwechsel 18. Mai 2022
Deine Fragen an einen Ex-Scientologen
Alles zum Blickwechsel

Hätte dein normales Umfeld irgendwie verhindern können, dass du in diese Sekte rutscht? Wie hätte sie dir helfen können, als du drin warst?

1 Antwort

Erste Frage: Nein.

Zweite Frage: Gar nicht.

Es scheint allgemein die Vorstellung zu geben, Menschen würden aufgrund irgendeiner Fremdbestimmung in Sekten landen. Das ist nicht der Fall. Gewöhnlich treten sie selbstbestimmt, aufgrund des eigenen Wunsches einer Sekte bei. Folglich richten sich jegliche Handlungen, die darauf abzielen, die Person von der Sekte fernzuhalten und dort herauszuholen, direkt gegen die Wünsche der betroffenen Person. Aus Sicht des Sektenmitglieds sind es feindliche Handlungen.

Ich persönliche sehe überhaupt keinen Grund, tätig zu werden oder sich Sorgen zu machen, wenn jemand in eine Sekte gerät. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte sowie auf das Grundgesetz hinweisen – die Abschnitte über Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit und dergleichen.  

ghul666  18.05.2022, 15:29

Das heißt die oft vorhandenen Praktiken von Zwang, Erpressung, Druck, Gehirnwäsche, die in Sekten existieren, spielen für dich keine Rolle, weil man ja (unwissend darüber) selbst Mitglied werden wollte?

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DetlefRuchatz  18.05.2022, 18:29
@ghul666

Nein, das heißt es nicht. Lies noch einmal meine Antwort. Ich meine genau das, was dort steht, nichts anderes.

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ghul666  18.05.2022, 18:47
@DetlefRuchatz
Ich persönliche sehe überhaupt keinen Grund, tätig zu werden oder sich Sorgen zu machen, wenn jemand in eine Sekte gerät.

Hier schreibst du exakt, was ich beschrieben habe. Zu leugnen, dass diese Praktiken existieren, indem man Sorgen ablehnt oder sie zu tolerieren, wenn nicht für sinnvoll zu erachten ist absolut unverantwortlich und auch gefährlich.

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