Haben die Kurden keine Freunde außer die Berge?
Es gibt ein Sprichwort, das sinngemäß lautet, dass die Kurden keine Freunde haben außer den Bergen. Damit ist gemeint, dass sie seit Jahrhunderten durch die bergige Region, in der sie leben, überleben können, da sie sich dort verstecken können.
Jetzt haben die USA angekündigt, dass sie sich aus den kurdischen Gebieten zurückziehen, damit sie Erdogan freie Hand lassen um die Kurden zu bekämpfen. Auch Europa hält sich zurück. Es gibt Kritik an Erdogans Politik, aber im Grunde hat Europa seit Jahren in Nahost nichts mehr zu melden. Was ein deutscher Außenminister sagt, interessiert dort keinen.
Verrät der Westen (wieder einmal) die Kurden, obwohl wir uns sonst immer als moralische Instanz dahin stellen und anderen Ländern unsere Werte aufzeigen wollen. Werte, die unsere Politik mit Füßen tritt.
Letztlich steht die ganze Welt - so ist der Eindruck - gegen die Kurden. Bei Unabhängigkeitsbestrebungen gab es immer Ablehnung. Lediglich das kleine Israel hat sich in der Vergangenheit öfter für die Kurden stark gemacht, da sie dasselbe Schicksal teilen.
Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen
9 Antworten
Du hast in fast allem recht. Es ist falsch, die Kurden fallenzulassen. Sie waren die besten Kämpfer gegen den IS und auch unabhängig davon hätten sie einen Nationalstaat verdient. Das Hauptproblem ist die Türkei, die ihren ganzen Osten aufgeben müsste. Dem Westen ist das Bündnis mit der Türkei und Erdogan wichtiger als die Kurden, das ist die Tragik.
Ja, im Nordirak haben sie ja schon eines. Aber für türkische Nationalisten ist "Autonomie" der Kurden undenkbar.
Die stören sich bereits daran, wenn Kurden ihre Sprache sprechen. Und von diesen Nationalisten gibt es nicht gerade wenige.
Man könnte auch über ein Autonomiegebiet nachdenken
... und dies sicher mit mehr Berechtigung, als die Engländer sie bei Ansiedlung der Israelis in Arabien hatten.
Haben die Kurden keine Freunde außer die Berge?
Den Österreichern geht es auch so. :-)
Die Kurden sind ein eigenes Volk verteilt auf 3 Länder. Sowas geht auf Dauer nicht gut. Daran sind die Engländer schuld, die vor ca. hundert Jahren willkürliche Grenzen in ihren damaligen Kolonien gezogen haben.
Kurden sind verteilt in Türkei, Syrien, Irak und Iran! Die türkische Kurden die sich nicht mit PKK sympathisieren haben die vollen Rechte wie ein ganz normaler BIO Türke. Doch sollte der Kurde sich für Unabhängigkeit seines eigenen Landes streben macht er sich strafbar was ich auch ganz vollkommen verstehe.
Man sieht ja auch bei uns in Westen zb spanien. Kein staat möchte ein stück erde verlieren!
Kurden sollten sich einfach in ländern wo sie sich aufhalten integrieren und dort politik machen. Sich radikalisieren und anschläge verüben macht sie auch nicht besser!!!
Wir Kurden wehren uns bloß würdest du dich einem Volk unterwerfen sozusagen die 70.000 deiner Landsleute getötet haben 10.000 die zwangsassimiliert wurden der Gründer euch verarscht hat und ihr die Feinde der Welt getötet habt (IS) sollen wir einfach aufgeben und uns als Türken ansehen wie sie es gewollt haben ?
Es geht immer um geostrategische Interessen. Auch die Israelis versprechen sich von einem unabhängigen Kurdistan eine Destabilisierung der arabischen Staaten. Der Zweck heiligt immer die Mittel.
Trump droht jetzt die türkische Wirtschaft zu "zerstören", wenn die Türkei zu weit geht. Das hört sich für mich nach "ein bisschen Krieg ist doch okay" an. Da fehlen einem die Worte. Die Kurden wären gut beraten in den Nordirak zu flüchten und die Zivilbevölkerung zu evakuieren. Ein Kampf wäre mehr als aussichtslos.
Die Kurden sind geografisch in einer ähnlichen Situation wie die Bergkantone in der Schweiz: Die Bündner haben eine eigene Sprache, eine eigene Kultur, sind zersplittert in verschiedene Täler. Da gibt es sogar vier verschiedene Bündner (rhätoromanische) Sprachen.
Wie die Bündner besetzen die Kurden wichtige Pässe, über die Kulturen verbunden werden. In der Ebene sind reichere Städte, die ein grosses Interesse haben, dass die Pässe sicher und passierbar bleiben. In der Schweiz haben verschiedene Mächte dafür gesorgt, dass dies funktioniert. Z. B. die Römer und in neuerer Zeit Napoleon.
Ich habe nie verstanden, weshalb es in der Türkei nicht gelungen ist, die Kurden in den Staat einzubinden. Da wäre ein gewaltiges brachliegendes Potenzial! Die Freundin der Kurden ist daher die Vernunft. Es wäre für alle Beteiligten ein gewaltiger Vorteil, da endlich eine vernünftige Lösung zu finden.
Man könnte auch über ein Autonomiegebiet nachdenken.