Gute Erklärung von "Kristallwasser"?

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Kristalle bestehen meistens aus Ionen. Die Ionen sind von anderen Teilchen (meistens auch Ionen der anderen Ladung) umgeben, so dass sich symmetrische Gebilde ergeben. Kupfersulfat ist ein schönes Beispiel. Seine Formel kann man mit CuSO4 * 5 H2O angeben. Dabei sind die 5 Wassermoleküle Kristallwasser. Die Kupferionen sind oktaedrisch von SO4 2- und den 5 H2O Molekülen umgeben. Ein Oktaeder sieht aus wie zwei Pyramiden, die man an der Grundfläche zusammengeklebt hat.

An der Spitze ist das SO4 2- Ion und an den anderen 5 Ecken sind die Wassermoleküle. Da diese fest sitzen und das Ganze im Kristall fixiert ist, ist der Kristall trocken, aber wasserhaltig. Wenn man ihn stark erhitzt, dann wird das Wasser frei und der Kristall zerfällt zu einem weißen Pulver.

fertig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernt ist gelernt
willi55  04.01.2012, 21:07

Danke für den Stern

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Auf Grund von Nebenvalenzen stöchiometrisch (definierte Messenverhältnisse) gebundenes Wasser in Kristallen. Die Kristalle erscheinen trotz oft erheblicher Mengen an Kristallwasser trocken. Das K lässt sich nicht durch schlichtes Trocknen entfernen, sondern nur durch Hitze. Das K ist in den atomaren Zwischenräumen des Kristalls regelmässig fest angeordnet.

cg1967  01.01.2012, 23:01

Das K lässt sich nicht durch schlichtes Trocknen entfernen, sondern nur durch Hitze.

Das dürfte für die meisten Fälle korrekt sein, es gibt aber auch Kristalle, welche an nicht extrem wasserhaltiger Luft bei Normaltemperatur Kristallwasser abgeben (verwittern). Bekanntestes Beispiel dürfte die Kristallsoda (Natriumcarbonat-Decahydrat) sein.

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eluutz  02.01.2012, 09:36

Ich finde die Antwort eher schlecht, sorry. Was soll denn der Hinweis auf die "Nebenvalenzen"? Das ist zwar nicht in dem Sinne falsch, ich finde es aber reichlich wenig relevant.

Es gibt bei bestimmten Salzen Kristalle, in deren regelmässige Struktur Wassermoleküle eingebaut sind. Das bedeutet, dass in der Elementarzelle (also der wiederkehrenden Einheit, mit der eine regelmässige Struktur wie ein Kristall beschrieben werden kann) eben ein oder mehrere Wassermoleküle vorhanden sind.

Es gibt für manche Salze verschiedene stabile "Hydrate" (das ist eine ältere Bezeichnung und bedeutet nur, dass Wasser in der Struktur vorhanden ist), der Übergang in den Strukturen ist abhängig von der Verfügbarkeit von Wasser, Wärme, Druck, etc. so wie bei wasserfreien Kristallen auch Strukturveränderungen möglich sind.

Die Kristalle, in denen Wasser gebunden sind, sind meist rieselfähig, so dass man unbedarft nicht ohne weiteres darauf kommt, das hier Wasser enthalten ist. Es ist aber wichtig, das zu wissen. Wenn man z.B. eine wässrige Lösung herstellen will, so muss man die genaue Zusammensetzung des Kristalls kennen, weil man sonst unter Umständen eine viel geringere Menge Salz in Wasser gelöst hat als man annimmt. Bei wasserfreien Reaktionen ist das noch viel entscheidender (logischerweise), entweder versucht man, ein kristallwasserfreies Salz einzusetzen, oder das Kristallwasser muss erst entfernt werden (Wärme, Vakuum).

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Ganz einfach: Das Zeugs mit K könnte ohne es nicht kristallisieren, da die Moleküle nicht zusammenpassen. K wird als Einzelmolekül mit eingebaut und kann somit nicht "naß" sein. Es hält die unpassenden Teile auf Abstand, aber auch zusammen. Kugeln stapeln mit Kaugummi dazwischenm aber eben nur innen im Stapel, so daß nix klebt außen.

In die Kristallstruktur (z.B. vom Selenit; Gips) eingebautes H2O.