Gottesbeweis widerlegen?

4 Antworten

Sämtliche ontologischen Gottesbeweise beruhen letztlich auf einem Zirkelschluss.

Zunächst wird eine Annahme über die Existenz und und die Eigenschaften eines Gottes getroffen, um dann logisch darzustellen, dass am Ende wieder die Annahme herauskommt.

Nun ist aber bekannt, dass wenn man die Voraussetzung nur geschickt genug wählt, dass man dann mit Hilfe der Logik den größten Blödsinn beweisen kann.

Mit Hilfe der Ontologie kann man immer nur beweisen, dass die Annahme keinen Widerspruch in sich besitzt. Ein Beweis, dass die getroffene Annahme irgendetwas mit der Realität zu tun hat, ist damit aber grundsätzlich nicht möglich, weshalb sich ontologische Beweise grundsätzlich nie widerlegen lassen, andererseits aber auch nie zu einem Erkenntnisgewinn über die Wirklichkeit führen können.

LieberKiffer  28.05.2020, 11:51

In diese Richtung habe ich auch gedacht, nur hatte ich es nicht so wunderschön in der Formulierung bis jetzt hinbekommen. Auch war mir der Begriff der "Ontologie" nicht bekannt. SUPER!!!

Als erstes dachte ich an den sogenannten "Zielscheibenfehler" (Texas sharpshooter fallacy), was Du mit dem Zirkelschluss prima erklärst.

Als zweites wollte ich ausführen, dass nach meiner Ansicht Atheisten ebenso dogmatisch sind wie Theisten. Man kann die Existenz Gottes nicht beweisen, man kann sie daher andererseits auch nicht widerlegen. Da ich an ein höheres, außerhalb dieser Welt stehendes Wesen persönliches Wesen nicht glaube (für mich ist Gott = Natur und Natur = Gott), bezeichne ich mich als agnostischen Pantheisten. Eine Ameise könnte mich als Gott ansehen, hat aber keine realistische Vorstellung von mir. Mich interessiert es andererseits nicht, ob sie fleisig ihre Blattläuse melkt oder "sündigt" und nur faul rumhängt.

Alle Vorstellungen von Gott haben daher entsprechend des geistigen Horizontes des "Gläubigen" recht, da jedes Elementarteilchen, Gegenstand, Organismus oder das Universum selbst Natur = Gott ist ;-). Jedes Wesen kann halt nur nur bis zu seinem geistigen Horizont etwas verstehen und hält sich deshalb eventuell für das intelligenteste Wesen des Universums. Wenn Jemand einen Totempfal anbetet hat es für mich ebenso recht wie jemand der an viele Götter (weiterentwickelte Wesen, analog z.B. Ameise - Mensch, Außerirdische) glaubt oder an einen monotheistischen Gott (entspricht Universum, alles was ich kenne und nicht kenne, also auch eventuelle Multiversen eingeschlossen usw.).

Dieser Kommentar ist auch als zusätzliche Antwort für @Guezel123 gedacht, @Hamburger02 hat es nur konzentrierter auf den Punkt gebracht, finde ich :-).

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Gott existiert. Nur muss eine Sache verstanden werden. Er macht niemanden mächtig, er redet mit Niemandem in der Hinsicht, als dass das Gesagte einen Atheisten sofort bekehren würde. Wenn du willst kannst du den Gottesfürchtigsten von Allen umbringen und dir wird höchstens eine Sonderkomission an den Hals gehetzt. Du triffst eine Entscheidung, willst du dich ihm hingeben und dafür ein gutes Gefühl bekommen, oder eben nicht. Ein Atheist der Gott ablehnt, hat einfach im Leben Platz für was Anderes und Punkt in der Geschichte. Wir existieren hier auf der Welt momentan als sterbliche Wesen, ob Gott das interessiert, ob es ihm hilft, ob es ihn nervt, wir wissen es nicht. Ich würde sogar fast sagen, dass Atheisten eher in den Himmel kommen als Gläubige, weil Gläubige glauben doch schon, was soll denn einer, der wirklich nichts Reales auf der Welt für, jeden der an ihn glaubt tut, die dann auch noch zu sich holen. Nej Nej. Ein pissiger Atheist kommt in den Himmel und kann dann weiter pissig sein und es sich zur Hölle machen, ein gut gelaunter Atheist kommt in den Himmel und sagt: " Hey , providing. "

Er hat ja eine eigene Definition gemacht, von dem, was gott sei. Gott ist definiert, als das vollkommenste wesen. Nicht mehr und nicht weniger. Das wesen hat nicht die geringste macht, das wesen weiß wahrscheinlich nicht, dass es das vollkommenste wesen ist und ultimativ: das wesen ist sterblich.

So wie ich das sehe, ist also immer das aktuell am vollkommenste wesen im universum gott. Wenn es stirbt, wird das nächste am vollkommensten wesen zu gott.

Das ist ein Definitionsspiel.. schön und recht, aber mit dem christentum oder irgendeiner anderen großen religion hat das absolut nichts zu tun🤷 ich kann auch eine Definition für gott erfinden, die exakt auf meinen mülleimer zutrifft. Dann gibt es Gott - Gott ist mein Mülleimer 🤷

Also nur weil jemand etwas definiert, heißt das noch lange nicht, dass das ansatzweise sinn machen muss.