Gierig sein?

2 Antworten

Es kommt zunächst darauf an, wie man den Ausdruck Gier definiert. Hier ein Beispiel:

Gier ist maßloses Verlangen, der ungezügelte und ungehemmte Wunsch nach immer mehr, der irgendwann selbst vor moralischen und gesetzlichen Grenzen keinen Halt mehr macht. Gierige Menschen sind bereit, sich auf Kosten anderer zu bereichern und den eigenen Vorteil über alles andere zu stellen.

Hier ist eine ähnliche Definition:

Als gierig bezeichnet man ein heftiges Verlangen, das schwer zu kontrollieren ist.

Wenn man jetzt aber sagt, Person A wäre immer mit allem zufrieden, auch mit dem zweiten Platz, dann kann man zwar sagen,

  • Person A ist sehr ausgeglichen. Sie versucht auch nicht, innere Probleme durch Streben nach äußeren Werten (Geld, Macht, Ruhm) zu überspielen.

Aber man könnte auch sagen:

  • Person A kann nur dann mehr Erfolg haben, wenn sie gieriger wird. Sie darf nicht so zufrieden sein mit allem: Mit der Welt, mit den Mitmenschen, mit zweiten Plätzen, oder gar nach dem (angeblichen olympischen) Motto leben und (nicht-)kämpfen: Dabeisein ist alles!

Gier wäre in solchen Fällen also ein Triebmittel, um mehr Erfolg zu haben. Sowas predigen etwas US-amerikanische Sport-Trainer: "Genug ist nicht genug!" Obwohl genug natürlich genug ist - per definitionem!

Und per definitionem ist Gier nunmal etwas Schlechtes, gar etwas Böses - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Habgier.

Aber wenn man aus Weicheiern Sieger machen möchte, kann man ihnen auch etwas mehr Gier predigen ;-).

Und als Beispiel für gierige Sportler nenne man Eddy Merckx als Vorbild:

Wegen seines Siegeshungers wurde er auch der Kannibale genannt. [3]

Gruß aus Berlin, Gerd

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Journalist, Buchautor, Dichter, wissenschaftlicher Lektor

Man sorgt für eine bessere Zukunft.

Kann aber auch schiefgehen.