Gibt es ein lyrisches ich im gedicht von Erich Kästner Vorstadtstrasse?
Ich muss eine Analyse dafür machen , aber ich brauche dafür das lyrisches ich (nicht unbedingt aber will es wissen) und nett wär auch wenn jemand erklären würde wie man es findet :)
1 Antwort
Kannst du das Gedicht reinschicken? Das lyrische Ich ist ganz einfach zu finden: dann, wenn der Erzähler sich mit ich anspricht (Bsp. ICH ging die Straßen entlang) das wäre dann das lyrische Ich.
Selena1873
24.09.2021, 19:59
@Ruviiiiiii
Also ganz klar ist hier ein lyrisches-ich: direkt im ersten Vers nennt er sich selbst nämlich so! Also ganz einfach :)
Selena1873
24.09.2021, 20:08
@Ruviiiiiii
Und übrigens, wichtig ist noch zu beachten, dass das lyrische-Ich NICHT der Autor ist, sondern der Sprecher des Gedichts!! (Oft mit ich, mir, mein etc. angesprochen)
Mit solchen Straßen bin ich gut bekannt.
Sie fangen an, als wären sie zu Ende.
Trinkt Magermilch! steht groß an einer Wand,
als ob sich das hier nicht von selbst verstände.
Es riecht nach Fisch, Kartoffeln und Benzin.
In diesen Straßen dürfte niemand wohnen.
Ein Fenster schielt durch schräge Jalousien.
Und welke Blumen blühn auf den Balkonen.
Die Häuser bilden Tag und Nacht Spalier
und haben keine weitern Interessen.
Seit hundert Jahren warten sie nun hier.
Auf wen sie warten, haben sie vergessen.
Die Nacht fällt wie ein großes altes Tuch,
von Licht durchlöchert, auf die grauen Mauern.
Ein paar Laternen gehen zu Besuch,
und vor den Kellern sieht man Katzen kauern.
Die Häuser sind so traurig und so krank,
weil sie die Armut auf den Straßen trafen.
Aus einem Hof dringt ganz von ferne Zank.
Dann decken sich die Fenster zu und schlafen.
So sieht die Welt in tausend Städten aus!
Und keiner weiß, wohin die Straßen zielen.
An jeder zweiten Ecke steht ein Haus,
in dem sie Skat und Pianola spielen.
Ein Mann mit Sorgen geigt aus dritter Hand.
Ein Tisch fällt um. Die Wirtin holt den Besen.
Trinkt Magermilch! steht groß an einer Wand.
Doch in der Nacht kann das ja niemand lesen.