Gewissenskonflikt Lückenfüller-Job - Was würdet ihr tun?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Ich wäre ehrlich und würde das beim Arbeitgeber ansprechen 67%
Ich würde den besser bezahlten Job bis zur Ausbildung machen. 33%
Ich würde den schlechter bezahlten Job machen - unkomplizierter. 0%
Ich würde ALG 1 nehmen, bis Ausbildungsbeginn. 0%
Hab nen besseren Vorschlag, nämlich: ... 0%
Nuggeler  01.02.2021, 02:42

Darf ich fragen, um was für einen Zwischenjob es sich handelt?

Daikanyama 
Fragesteller
 01.02.2021, 02:44

Gastronomie

1 Antwort

Ich würde den besser bezahlten Job bis zur Ausbildung machen.

Erstmal möchte ich sagen, dass ich es schön finde, dass du dir darüber Gedanken machst. Im Einfordern von Gerechtigkeit und Fairness, und im Anprangern vom Fehlen derselben, sind wir alle immer ganz groß, aber die eigenen Handlungen auch dahingehend zu hinterfragen, wird häufig vergessen...

Ich habe aber trotzdem dafür abgestimmt, dass du den „besseren“ Job annimmst und deine Pläne erstmal verschweigst, und zwar aus folgenden Gründen.

Dass die Branche hart von Corona getroffen ist, ist nicht deine Schuld.

Dass der, der dich eingestellt hat, gegenüber jemandem (wem eigentlich, seinem Vorgesetzten?) dafür kämpfen musste, dich einstellen zu dürfen, ist auch nicht deine Schuld. Sie stellen dich ein, also brauchen sie wohl ganz offensichtlich deine Arbeitskraft. Ob sich das lohnt, ob das ins Minus geht, ob dies oder das - alles nicht deine Verantwortung. Du bist Arbeitnehmer, das heißt du bietest Arbeit gegen Geld. Die betriebswirtschaftliche Rechnung dahinter ist Aufgabenbereich des Arbeitgebers. Dafür streicht er in guten Zeiten ja auch (gerechtfertigt) mehr Geld ein als seine Arbeitnehmer. In schlechten Zeiten ein Minus zu machen, gehört zum Unternehmertum dazu.

Wurde dir ein Vertrag angeboten, in dem der Arbeitgeber auf die Probezeit verzichtet und dir von Anfang an mehrere Monate Kündigjngsfrist einräumt? Ich nehme stark an, nein. Ergo behält sich der AG auch vor, dich auch schon vor September zu kündigen (was ja auch ok im Sinne von legal wäre). Würde dann jemand nach dir und deinen Umständen fragen? Ziemlich sicher nicht.

Abgesehen davon kann in diesen Corona-Tagen auch noch alles mögliche mit deiner Ausbildungsstelle ab September passieren.

Und zum Schluss: Entsteht dem AG überhaupt ein nennenswerter Schaden, wenn du September wieder gehst? Entweder er braucht dann immer noch die Arbeitskraft, dann stellt er eben den nächsten ein. Oder er braucht sie nicht mehr (oder kann sie sich nicht leisten), dann ist er vielleicht auch ganz froh, dass du gehst.