Geschwisterneid/-frust im Erwachsenenalter, warum?

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leider streitet man sich oftmals nur wegen nichtigkeiten und missverständnissen.

lass mal ein wenig zeit vergehen damit sich jeder beruhigen kann.

am ende finden geschwister immer zueinander. ihr müsst lernen anders miteinander umzugehen. sie iseht dich als kleine schwester und du sie als ihre grosse. zudem hattest du wohl immer die funktion des nesthäkchens und des personifiziertem schlechten gewissens.

lasst mal alle gekränkten eitelkeiten aussen vor.

worum geht es dir wirklich? darum keinen kontakt mehr zu haben oder darum deinen stand in der familie neu zu definieren???

Ja, es ist richtig. Ich habe die Funktion des Nesthäkchens. Dieses Gefühl mich immer rechtfertigen zu müssen, begleitet mich auch. Tatsache ist, dass mein Bruder und meine Schwester eine Koalition bilden, gegen die ich sowieso nicht ankomme und auch nicht mehr ankommen möchte. Es wurden noch Sachen aus der Vergangenheit ausgekramt und jetzt haben sich meine Eltern noch mit meinem Bruder zerstritten. Die ganze Sache ist sehr häßlich geworden. Es stimmt, meistens sind es die Kleinigkeiten die etwas entfachen. Mein Bruder ist sehr dominant und möchte uns gern erziehen, weil er meint, er weiß alles besser und das nervt. Er mischt sich in die Erziehung von unserem Kind ein, obwohl er selbst keine Kinder hat. Mein Bruder hat mir bei jedem Familientreffen reingeredet, dass wir doch ein besseres Auto fahren könnten, mein Mann könnte doch einen viel besseren Job haben, wir könnten doch ein viel besseres Haus besitzen usw. Nach 37 Jahren habe ich echt keine Lust mehr auf Einmischerei und Bevormundung. Ich sage ja auch nicht, was für ein Auto mein Bruder fahren soll. Jeder hat sein eigenes Leben. Dazu kommt noch, dass meine Schwägerin sich einmischt und mich hinter meinem Rücken schlecht macht. Meine Schwester nimmt sie in Schutz und sagt mir "Wir hätten uns bedienen lassen und unsere Schwägerin ist doch soooo fleißig!" Jeder der mich kennt, weiß dass ich ein hilfsbereiter Mensch bin. Meiner Schwester habe ich immer vertraut und ihr direkt etwas ins Gesicht gesagt, wenn etwas nicht passte. Da ich leider psychisch immer mal wieder Probleme habe (Depressionen), war ich froh, dass ich mein Selbstvertrauen so gut aufgebaut hatte. Dieses Jahr hatte ich einige Zahn-und Kieferops, Schulterprobleme und musste starke Medikamente nehmen. Im März ging wieder eine depressive Episode los. Nach der Einnahme von Antidepressiva und ein paar Therapiestunden ging es im Mai wieder besser..Jetzt nagen manchmal Selbstzweifel an mir und ich sage mir trotzdem, ich lasse mich nicht unterkriegen, das Leben geht weiter. Konflikte gibt es immer wieder. Letztendlich ist es für mich besser Abstand zu meinen Geschwistern zu halten. Vielleicht gibt es nach gewisser Zeit mal wieder einen Neuanfang. Ich möchte auch niemanden eine heile "Rama-Familie" vorspielen. Wenn ich mir vorstelle, ich sitze mit denen an einem Tisch, nein danke. Die suchen nur nach Fehlern und meinen Geschwistern kann ich es eh nicht recht machen. Ich bin so wie ich bin. Ich habe meine Geschwister mit ihren Macken jahrelang akzeptiert und sie geben einen das Gefühl, mit mir stimmt was nicht? Zum Glück habe ich meinem Mann, der hinter mir steht, ebenso meine Eltern. Auch wenn man sich Familie nicht aussuchen kann, man muss nicht mit ihnen befreundet sein. Das sollte jeder für sich entscheiden dürfen. Wir haben gute Freunde die zu uns halten und ansonsten bin ich zufrieden. Also, definiere ich mich in unserer Familie neu! Vielen Dank für Eure Hilfe

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so sehe ich das. Aber jeder ist frei zu machen und sich verhalten wie er will.

Ich finde, zumindest nach Deiner Schilderung, hast Du nichts falsch gemacht. Da scheint es ja irgendwelche Eitelkeiten und was weiß ich bei Deinen Geschwistern zu geben.

An Deiner Stelle würde ich mich einfach weiter freundlich verhalten, d.h. nicht unbedingt den Kontakt abbrechen, aber natürlich angemessen und ruhig reagieren, wenn Du beleidigt wirst. Ansonsten, verhalte Dich einfach normal. Nicht lästern am Besten, das kann über Umwege immer irgendwie ankommen und gibt noch mehr Brennstoff.

Du kannst nichts dafür dass du bevorzugt wirst, und deine Schwester kann auch nichts dafür wenn Sie das als ungerecht empfindet und angepisst ist. Ich bin die älteste und mein Mann auch. Ich lebe Tausende von Kilometer von meine Eltern entfernt weil das mich kaputt gemacht hat wie meine Geschwister alles bekamen und dürften und wie ich trotz meine Bemühungen immer nur die arschkarte bekam. Leider werde ich damit trotzdem weiterkonfrontiert wenn ich sehe dass die Schwester von meinem Mann nichts machen muss um die volle Unterstützung zu bekommen während wir obwohl wir mehr helfen, besonders mein Mann: ob es um handwerkliches oder Computer geht bis zu Elektrogeräte besorgen, als selbstverständlich betrachtet werden (die Schwester und ihr Mann sind in solchen Situationen natürlich nicht da, denn sie ist nie da wenn es um helfen geht). Ich habe sogar angst dass unsere Kinder mitbekommen wie die anderen Enkelkinder bevorzugt werden. Ich breche lieber den Kontakt ab als das meinen Kindern so was mitbekommen. So ein Gefühl kennst du nicht, ich weiß natürlich nicht wie das in deiner Familie ist. Aber zu sagen dass du nichts dafür kannst der Liebling zu sein und es weiter bewusst oder „unbewusst“ zu nutzen ist auch nicht ganz fair und richtig. Mich wunderst dass eure Eltern nichts dagegen unternehmen, denn Kinder muss man gleich behandeln auch wenn man den einen oder anderen lieber hat.

Dieser Kommentar ist schon ganze 11 Jahre alt und das Thema hat sich evtl. sogar schon erledigt. ich schreibe trotzdem, da ich in einer ähnlichen Situation bin. ich verstehe sowohl meine öltere Schwester als auch Euch Kommentatoren, die auch ältere Geschwister sind und darunter litten. Aaaaaaber, was das eigentliche Problem von uns "Kleinen" ist, ist die fehlende Empathie der Großen , die aggressive Haltung, aber vor Allem die Unfähigkeit zu Kommunizieren, was bei uns "Kleinen" zumindest etwas friedlicher erscheint. Ich habe mitlerweile viel mehr Verständnis für meine Schwester, nahm vieles persönlicher als es (im Grunde) war, aber sie ist einfach grausam mit mir umgegangen, furchtbar kalt und abstoßend. das MUSS doch nicht sein, auch wenn es Gründe gibt. Ein Freund meines (zeitlebens mir gegenüber gleichgültig, aber andere Geschichte) sagte mir mal einen Satz, der mir bei Kommunikations-Problemen immer in den Sinn kommt: Der liebe Gott hat uns den kopf nicht dafür gegeben, dass es da reinregnet. Damit will er sagen, dass jeder reflektieren kann und sich zusammenreißen kann. ich musste das schreiben, weil mir die Kommentare Kruemel gegenüber wirklich leid getan haben.

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@River647

Was ich noch ergänzen möchte. Meine Schwester hatte und hat eine Angewohnheit, über die ich viel recherchierte und die sich natürlich auch erklären lässt. Und zwar verdreht sie die Wahrheit. Das hat in der Kindheit schon angefangen, und hält noch immer an. Ich bin auch nicht die Einzige, die das erkennt, falls Ihr jetzt denkt, sie lügt vielleicht nicht. Klar weiß ich mitlerweile, dass es aus einem Minderwertigkeitsempfinden kommt. Sie macht sich wichtig, damit sie gesehen wird, damit sie sich fühlt, selber gut findet. Fehler, die sie in der Vergangenheit gemacht hat, leugnet sie, auch wenn es mehrere Zeugen gibt. Aber sie hat mich fertig gemacht mit ihren Lügen, mich angeschrien, mich Teufel genannt, den schlimmsten Menschen, und noch Schlimmeres, wie konnte ich nur annehmen, dass sie lügt usw. Ich zitterte danach jedesmal am ganzen Körper. Ich hab mich sogar mal übergeben müssen, so hat sie mich angeschrien und beschimpft, weil ich keine Luft mehr bekam vor Weinen. Eine Stunde später hat sie sich dann immer entschuldigt und so getan, als wären ihre Worte ja eigentlich gar nicht so schlimm gewesen. Das war dann sogar NOCH schlimmer. So jemandem KANN man die Hand nicht reichen. Ich habe heute Angst vor ihr. Immer wieder schreibe ich meiner Schwester einen Brief (den ich nicht abschicke) oder rede in Gedanken mit ihr, und dann träume ich, dass sie mich wieder fertig macht. Der Gedanke ist schier unerträglich. Das muss man doch AUCH verstehen. Versetzt Euch doch auch in unsere Lage. Warum büßen wir für die Vernachlässigung unserer Eltern? Angehörige können das nicht immer selber regeln, da müssen Profis ran. Und es muss auch der Wille da sein, und der ist bei meiner Schwester nicht vorhanden. Es gibt notorische Lügner, die das erkennen, sogar ansprechen und sich helfen lassen. Dazu zählt meine Schwester leider nicht. Ich weiß auch, dass manche psychischer Erkrankungen sogar nicht heilbar sind, so z.B., wenn ein Mensch aus nachvollziehbaren Gründen, sich selbst so anderen gegenüber erhebt (Selbsterhöhung), dass er niemals im Leben bereit wäre, das und sich zu verstehen.

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"Aber zu sagen dass du nichts dafür kannst der Liebling zu sein und es weiter bewusst oder „unbewusst“ zu nutzen ist auch nicht ganz fair und richtig." Ist das etwa fair, zu unterstellen, das zu nutzen? Eltern behandeln Kinder NIE gleich, weil die Kinder auch nicht gleich SIND (das weiß ich, weil ich selber Kinder habe). Ich verstehe diese Schuldzuweiserei nicht. Es geht doch gar nicht darum, wer Recht hat. Es geht doch nur darum, respektvoll miteinander umzugehen und zu kommunizieren. Wir stehen doch nicht im Box-Ring. Keine Erklärung (schlechte Kindheit) rechtfertigt respektloses Verhalten egal wem gegenüber!

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@River647
  • „Familie ist nicht immer Blut. Es sind die Menschen in deinem Leben, die dich in ihrem Leben haben wollen. Diejenigen, die dich so akzeptieren, wie du bist. Diejenigen, die alles tun würden, um dich lächeln zu sehen und die dich lieben, egal was passiert.“ Maya Angelou
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leider ist geschwisterneid, denke ich, "normal", auch im erwachsenenalter. ich würde zb meiner schwester nie verraten, wie viel ich pro monat verdiene, weil dann sicher der teufel los wäre, wenn es mehr ist als sie bekommt.

aber zum "durchfressen": wenn deine eltern dich und familie zum essen einladen, dürft ihr doch auch essen - deine eltern entscheiden immer noch SELBST, wessen bauch sie auf ihre kosten füllen und welchen nicht.

ja, ich denke auch, dass eine gewisse "Portion" Neid normal ist. Ich habe dieses Thema auch schon bei meiner Therapeutin durchgesprochen. Sie meint da kommen irgendwelche Geschichten meiner Geschwister aus der Kindheit hoch, die wohl schon länger "rumoren". Nur leider ist meine Schwester zu keinem Gespräch unter 4 Augen bereit, da sie anscheinend als Vormund noch meinen Bruder benötigt? Mir wurde von fachlichen Seiten, familären Seiten und dem Freundeskreis geraten, besser ein 4-Augen Gespräch zu führen. Bei einem Gespräch mit zusätzlich meinem Bruder gerate ich wie gehabt in die "Verteidigungsposition" und wir haben das Problem der Parteibildung. Von Seiten meiner Geschwister entsteht ein leichter Eindruck, dass sie unsere Eltern für nicht mehr mündig erklären...Meine Mutter war über diese Bemerkung "Durchfressen" ebenso enttäuscht und entsetzt und sie fühlen sich halt von denen auch nicht mehr für voll genommen! Ich habe einen guten Draht zu meiner Mutter und habe viele Ähnlichkeiten mit ihr, vielleicht ist es auch das, was meine Geschwister stört. Meine Eltern und ich haben eine andere Kommunikationsebene, sozusagen auf Augenhöhe. Ich kann meine Eltern nicht umerziehen. Man muss sie doch so akzeptieren, wie sie sind oder? Meine Kindheit war auch in Ordnung und ich kann mich nicht an Gewalt o. ä. erinnern, ausser an die normalen Reibereien. Als Fazit muss ich sagen, tut mir der ausgesprochene Kontaktabbruch ganz gut, so kann ich mich erstmal loslösen aus dieser Beziehung. Ich bleibe bei meinem Standpunkt.

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