Gedicht von Julia Engelmann?

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Das Gedicht thematisiert den häufig auftretenden Widerspruch zwischen dem, was man will und dem, was man tatsächlich tut. Das bezieht die Dichterin sowohl auf sich, beschreibt das aber genauer an ihrem Gegenüber, dem Du.

Das, was man will, was man für sein Leben vorhat, wird in den Vorsätzen zum Neuen Jahr geschildert. Das sind alles Vorsätze, die das Leben besser machen sollen oder bei denen man was erleben kann. Aber am Ende jedes Jahres stellt man fest, dass man fast gar nichts von den guten Vorsätzen in die Tat umgesetzt hat. Die Standardausrede dafür lautet, der Alltag habe einen davon abgehalten.

Dann tröstet man sich selber, man hat ja noch vierl Zeit im Leben, später kann man immer noch sein Glück suchen, wofür der Begriff Dopamin, das Glückshormon, als Metapher verwendet wird. Als weitere Ausreden für die eigene Untätigkeit kommen dazu, dass man nichts riskieren und keine Fehler machen will.

Die Liste der Vorsätze wird dadurch aber nicht kleiner. Das Leben fließt einfach so dahin und plötzlich stellt man fest, man ist alt und hat nicht viel erlebt.

Die Essenz des Gedichtes kann man so zusammenfassen: Irgenwann kommt man in ein Alter, da bereut man nicht mehr das, was man gemacht hat, sondern das, was man nicht gemacht hat.