Gedicht über einen Ritter...
Aus meiner Jugend ist mir ein Gedicht in Erinnerung, das meist zu Familienfeiern oder ähnlichen Anlässen zu späterer Stunde verlesen wurde. Es geht darin um einen Ritter, der - anständig ausgedrückt - unter Blähungen litt. Mir ist nur noch der Wortlaut einer Zeile bekannt, die da lautete: "Das krachte, donnerte und pfiff, so dass der Feind die Flucht ergriff". Wer kennt das Gedicht und kann mir den Titel nennen oder eine Seite, wo ich den gesamten Text finde? Vielen Dank schon mal.
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Ritter Prunz zu Prunzelschütz
Das war der Prunz zu Prunzelschütz:
Er saß auf seinem Rittersitz
mit Mannen und Gesinde
inmitten seiner Winde.
Die strichen, wo er ging und stand,
vom Hosenleder über´s Land
und tönten wie Gewitter-
so konnte das der Ritter.
In Augsburg einst, zu dem Turnier
bestieg er umgekehrt sein Tier
den Kopf zum Pferdeschwanze
und stürmte ohne Lanze.
Doch kurz vor dem Zusammenprall
ein Donnerschlag - ein dumpfer Fall-
Herr Prunz mit einem Furze
den Gegner bracht´ zu Sturze.
Da brach der Jubel von der Schanz´,
Herr Prunzelschütz erhielt den Kranz.
Selbst der Kaiser grüßte lachend
und rief: "Epochemachend!"
Ein Jahr darauf; es saß auf seinem Rittersitz
der Ritter Prunz zu Prunzelschütz
mit Mannen und Gesinde
inmitten seiner Winde.
Da kam ein Bote, schreckensbleich,
und meldete: "Herr Prunz, der Feind im Reich!
Das Heer läuft um sein Leben,
wir müssen uns ergeben!"
Flugs ritt Herr Prunzelschütz heran,
lupft´ seinen Harnisch hinten an
und läßt aus der Retorte
der Winde schlimmste Sorte.
Das krachte, donnerte und pfiff,
derweil der Feind die Flucht ergriff.
Da schrie das Volk und wollte,
daß er regieren sollte.
Prunz sprach indessen, todesmatt:
"Der Gott, der uns gerettet hat,
der möge mich bewahren."
Dann ließ er einen fahren.
Ein letzter war´s, der ihm entfloh,
es schloß für immer den Popo
Herr Prunz, der fromme Ritter,
und alle fanden´s bitter.
Das Reich zerfiel, die Burg verdarb,
doch wo Herr Prunz begraben ward,
steht heute eine Linde.
Da raunen noch die Winde!
Versuch doch mal den Ritter Fips von Heinz Erhard.