Für Work & Travel den Job kündigen oder nach BA?
Hallo, das hier ist meine erste Frage.
Zu mir:
Ich bin 23, schließe in den nächsten Monaten meinen Bachelor in der Informatik ab. Ich bin seit Anfang des Jahres als Werkstudent (Softwareentwickler) bei einem großen IT-Dienstleister, dessen Ziel meine Übernahme ist (Hoffe eigentlich auch, dass das klappt).
Nun zu meinem Problem:
Da ich noch einigermaßen jung bin und noch kaum Verpflichtungen habe, würde ich gerne die Zeit nutzen und ein Work & Travel absolvieren. Also ein ganzes Jahr in meinem Wunschland reisen und ggf etwas arbeiten, ich glaube, es würde mich enorm wachsen lassen und ich würde es in einigen Jahren bereuen, wenn ich diese Chance nie ergreifen würde.
Das daraus resultierende Problem ist nun, dass ich mir unsicher bin, ob ich eine Übernahme nur deshalb ablehnen sollte. Der Job macht Spaß und besonders erste RICHTIGE Berufserfahrung bei einem solchen Unternehmen sammeln zu können, ist sicher gut für den Lebenslauf. Dann aber ein Jahr später für ein Work & Travel zu kündigen, kommt mir komisch vor.
Mögliche Lösungsmöglichkeiten, die ich sehe, wären:
- Nach meiner BA ins Work & Travel gehen, wodurch ich keine Arbeitserfahrung und einen Job in einem sehr guten Unternehmen aufgeben muss.
- Nach einem Jahr im Unternehmen ins Work & Travel gehen, wodurch ich mir hier aber wohl meine komplette zukünftige Karriere verbauen würde oder nicht?
Ich würde mich wirklich um Rat freuen, besonders von Leuten, die vielleicht mal in einer ähnlichen Situation steckten :).
PS: Ich habe aus einigen Richtungen gehört, dass mein Unternehmen gut für erste Arbeitserfahrungen ist, man in anderen jedoch in derselben Position einiges mehr verdienen kann, daher tendiere ich eher zur zweiten Lösung, meine Angst dabei ist jedoch, dass ich meinen Work & Travel-Wunsch vergesse/vernachlässige und ihn niemals wahrnehme :/
Kleine Ergänzung, einige fragen sich sicher, warum ich im Studium oder nach dem Abi nicht verreist bin, die Antwort darauf, ist, dass ich mich dabei noch nicht wohlgefühlt habe und es durch meine psychische Verfassung schlichtweg nicht möglich war.
3 Antworten
Reflektiere sehr gut, was dir selber wichtig ist. Aber ich persönlich würde die Gelegenheit, ein Jahr zu reisen, nutzen. Ich meine, später, wenn du älter bist, wirst du das eh nicht mehr machen können (weil du zb. eine Familie gründen willst oder was weiss ich). Ich verstehe aber nicht ganz, was der Unterschied zwischen dem ist, dass direkt nach dem BA reist oder ein Jahr später? Für den Work & Travel wirst du die Stelle, zumindest wie ich es verstehen, früher oder später aufgeben.
Ich denke, du willst wirklich sehr gerne etwas reisen (work&travel). Hast es dir ja auch verdient, bist nach dem Abi direkt studieren gegangen.
Wenn dir dieses 1 Jahr Arbeitserfahrung für den Lebenslauf sehr wichtig ist, dann bleib noch ein Jahr. Hast mehr Geld für dein Work & Travel.
Wenn nicht, dann tu es jetzt. Du sammelst dadurch auch wichtige Erfahrung, im work&travel: Lernst Leute und dich selbst kennen, vielleicht überdenkst du deine Lebenspläne und -entscheidungen usw. Ausserdem würde ich langfristig denken; willst du dein ganzes Leben nur in dem Unternehmen arbeiten? Dort draussen gibt es so viele Möglichkeiten. Dass du danach einen anderen (sogar besseren, vielleicht) Job bekommst, ist ausser Frage.
Fazit: Mach unbedingt das Work&Travel.
Vielen Dank für deinen Kommentar, eigentlich wollte ich nicht mein ganzes Leben im selben Unternehmen verbringen, aber ich hörte so einige Geschichten, wie schlecht andere Arbeitgeber sind, dass ich mit meinem wirklich ein gutes Los gezogen zu scheinen habe. Ich tendiere nach einigen Antworten und meinen eigenen Überlegungen dazu, noch ein Jahr im Unternehmen zu arbeiten. Mein aktuelles Zielland wäre Japan, diese Zeit kann ich dann auch noch dazu nutzen mir die Sprache noch näherzubringen und dort für ein paar Wochen Urlaub zu machen, um zu sehen, ob ich wirklich ein Jahr in diesem Land verbringen möchte. Aber ja, das Work & Travel werde ich umsetzen, vielen lieben Dank
Eigentlich hast Du die sinnvollste Lösung für Dich bereits gefunden.
Nehme also die Stelle an, verdiene Dir etwas Geld als Rücklage für Deine w&t-Zeit und beantrage dann das Sabbatical-Jahr. Was nützt es Dir, wenn Du woanders mehr verdienst, als Berufsanfänger aber verheizt wirst.
Du hast Zeit zwischen dem 18ten und 30ten bzw. 35ten Lebensjahr das working-holiday-Visum zu beantragen.
Nutze die Chance dieses Jahr zu machen. Es wird Dir sicherlich sehr helfen, sowohl für Deine zukünftigen Lebenspläne als auch bei künftigen Entscheidungen. Vielleicht verändert sich dabei auch Deine Lebensplanung. Who knows.
Vielen lieben Dank :) Das werde ich so angehen, in der Hoffnung, dass ich in einem Jahr auch noch so denke
Dritte Möglichkeit: Stelle annehmen und dann nach einer Weile mal erkunden, ob der Betrieb die Möglichkeit eines Sabbaticals gibt und unter welchen Bedingungen.
Danke für deine Antwort, ja das bieten sie meines Wissens nach sogar an. Das wäre sicherlich auch eine gute Option. Zum einen bin ich mir aber unsicher, ob einem das nach nur einem Jahr im Unternehmen so einfach gewährt wird (so wie ich das verstanden habe, hab ich damit einfach nur die Sicherheit, nach meiner Wiederkehr meine Arbeit dort fortsetzen zu können, also vielleicht wird das auch ganz einfach gewährt) und zum anderen wollte ich mir diese Option unbewusst noch offen halten, für eine Zeit in der ich einige Jährchen älter bin und mehrere Länder erkunden möchte. Aber stimmt, ein Sabbatical wäre die Lösung des Problems :)
Der Unterschied besteht in meinen Augen darin, dass wenn ich ein Jahr in Festanstellung dort arbeite, ich sowohl wichtige Arbeitserfahrung sammel, als auch mehr Geld ansparen kann, jedoch noch ein Jahr warten muss. Aber du hast recht, solange ich kein Sabbatical beantrage, habe ich leider so oder so keine Zukunft in dem Unternehmen.
Eigentlich ist mir Karriere ziemlich unwichtig, ich würde gerne die Zeit, die ich habe, so nutzen, dann ich am Ende meiner Tage möglichst wenig bereue. Ich sehe Arbeit eher als Zweck mich im Rentenalter abzusichern, meine Grundbedürfnisse zu befriedigen und meinen Wünschen (wie einem Work & Travel) nachzugehen, aber mit diesem Mindset scheine ich oft anzuecken und daher würde ich das im Unternehmenskontex natürlich nie äußern.