Fandest du dein Leben irgendwann ungerecht?

Ja, als ein Mensch, der mir alles bedeutete unheilbar krank wurde und verstarb. Viel zu jung. Es war schlimm für mich dieses unfassbare Leid mit ansehen zu müssen und mich hat das sehr geprägt.

Das Leben schreibt seine eigenen Gesetze und beschert zuweilen recht harte Schicksalsschläge.

Ich hätte früher allen Grund dazu gehabt, weil mir aufgrund meiner Herkunft und Familie schon im Kindergarten oft Unrecht getan worden ist, ich oft benachteiligt, diffamiert und ich in meiner Heimatstadt oft ungerecht behandelt wurde und ja, manchmal stellte ich mir schon die Frage, warum gerade ich und was haben die eigentlich alle gegen mich... es gab viele Gerüchte und Diffamierungen, es war nicht selten sehr entwürdigend und es wurde vieles, was ich gemacht habe, regelrecht beglotzt und auf die Goldwaage gelegt - mit dem Ergebnis, dass es selbst dann nicht gut genug war, wenn es objektiv einwandfrei war und von höchster beruflicher Stelle gelobt wurde. Wenn "ein guter Deutscher" eine schlechtere Leistung erbracht hatte als ich, war sie übrigens gut. 

Ich habe mir aber dann doch schon als Schüler gedacht, das ist es nicht wert und das sind die nicht wert, beim besten Willen nicht und so was nimmt einem nur die Lebensfreude und es wird eines Tages schon bergauf gehen denn ehrlich währt am längsten und jeder erntet, was er sät. Ich sagte mir immer, ich mache das Beste aus allem so wie es halt geht und lasse mir nicht die Hoffnung nehmen ... am Ende habe ich die heute sowieso alle überrundet in jeder Hinsicht und das tut denen heute viel mehr weh, dass der "Ausländer" von damals in der Ferne das gepackt hat, was sich meine Widersacher von damals selber für sich gewünscht hätten.

Ich bin damals als Kind in einem Unfall im Krankenhaus gelandet, und seitdem habe ich klare Erinnerungen als Kleinkind und ein sehr gutes langzeitgedächtnis

Der Nachteil: ich habe mir den großteil meiner Zähne ausgeschlagen und ich musste später über sechs Jahre lang Zahnspangen tragen und perfekte Zähne zu bekommen.

Während andere ihre Hobbys leben durften musste ich immer etwas wählen wo ich mir nicht den Kiefer oder meine Zähne generell gefährden durfte da der Zahnspangen Fortschritt nicht zurückgehen darf.

Das hat zu einer miesen jawline geführt und dazu dass ich logopädisch behandelt werden musste.

Es hat eine Menge Arbeit gebraucht und das ganze auszugleichen... Und jetzt bin ich mittlerweile auf einem guten Weg endlich in einem Körper zu sein in dem ich mich wohl fühle

Aber ja, ich war auch mal neidisch und fand das Leben unfair

Hallo Alyyy333👋

Mein Leben empfand ich bislang noch nie ungerecht, mehr Personen oder Momente in meinem Leben, in denen ich ungerecht behandelt wurde oder das Gefühl hatte, etwas wäre ungerecht, dass mir widerfahren ist.

Wenn mich jemand ungerecht behandelt, dann kann ich auf die Person zugehen, aber bei Momenten, auf die ich in erster Linie keinen Einfluss habe, ist das sehr schwer.

Zuletzt dachte ich so, als ich die Ergebnisse meiner OP gekriegt habe, es hat nicht funktioniert, so wie man es sich gedacht hat. Egal, ob man im besten Sinne gehandelt hatte, ich alles mitgemacht habe, gab es nicht das Ergebnis, dass man sich erhofft hatte und das empfand ich als ungerecht, ich hab niemanden dafür verantwortlich gemacht, also keine Person, sondern meine Erkrankung, das, was als Kontraindikation schon vorher klar war hat genau das getan, was es tut.

Ich könnte jetzt sagen, dass ich es gewusst habe, das habe ich und dass es ja keine Überraschung ist, allerdings ist das mit dem Wissen und dem Empfinden so eine Sache, ich fand es einfach ungerecht, dass die OP umsonst war, dass ich nur wegen dieser einen Sache nichts erreicht habe, im Gegenteil, dass es mich ein stückweit sogar zurückgeworfen hat. Das habe ich mittlerweile wieder aufgearbeitet, aber hätte nicht sein müssen.

Naja, mein Leben nicht.

Aber meine Mutti:

ich hatte eine Zwei im Diktat und sie studierte sofort den Klassenspiegel.

"Und wer hat die zwei Einsen?"

fragte sie und sah mich dabei böse an... 🤔