Eure erfahrung mit Soziopathen?

4 Antworten

Hallo,

erstmal möchte ich mich für diese Um/-Frage bedanken. Ich hoffe das mein Beitrag jemandem irgendwie hilft.

Familie: Die war der Auslöser bei mir. Meine Mutter hat mich bis ich 14 war nie beachtet/geholfen. Egal ob Schule oder Privat. Sie war bis dahin sehr distanziert, kein gutes Vorbild (seit meiner Geburt freiwillig arbeitssuchend, hoher Alkohol Konsum, PC abhängig,….) mit 8 Jahren bekam ich die Fehldiagnose ADHS (bin allerdings nur Choleriker). Ergo: Unnötige Medikamente bis zum 18ten Geburtstag. Mit 14 ging ich zum Jugendamt (ja, richtig gelesen). Die haben mich sehr schnell in ein Heim für Schwer erziehbare Jugendliche geschickt. Dank dieser Einrichtung habe ich innerhalb von 8 Jahren meinen Hauptschulabschluss mit 1,6 & Realschule mit 3,0 abgeschlossen. Ebenfalls haben die mir beigebracht, meine cholerische Seite zu beherrschen.

Freundschaften: Ich suche mir meine Leute sehr gründlich aus (Interessen, Disziplin, Zukunftsorientiert….) ich halte privat die Gegenwart von Leuten nicht aus, die Ihr Potenzial verschwenden. Jeder kann Großes schaffen, aber nur wenige nutzen dies. Für meine Freunde würde ich fast alles tun. Wenn jemand in Alaska festsitzen würde, wäre ich der erste der Ihn/Sie abholt.

Beziehungen: Da bin ich Oberflächlich…. Entweder ein sehr starker Ehrgeiz, sehr attraktiv oder überdurchschnittlich intelligent muss Sie sein. Das macht natürlich einsam, gerade während Corona habe ich das Festgestellt. Liebe kann ich wie jeder andere empfinden. Aber das dauert bei mir definitiv länger wie bei Bekannten/Freunden. Feste Beziehungen hatte ich (bin 26) 2. Beide dauerten 1-2 Jahre. Aber auch für Tiere habe ich viel übrig. Besitze 3 Katzen, soweit man die als Familie akzeptiert/lieben kann, trifft das auf mich auch zu. Auch wenn Tiere misshandelt werden, gehe ich sofort dazwischen. Da fühle ich z.B. großen Hass, Zorn & Ekel gegen den der das Tier Quält.

Empathie: In andere Hineinversetzen kann ich mich relativ gut, also was Sie fühlen, wieso, etc. Aber wirklich nachfühlen, nur bei Leuten die mir was bedeuten. Bei Arbeitskollegen z.B. zeige ich Empathie nur aus Eigennutz, also um nicht negativ aufzufallen. Bei meiner Exfreundin z.B. habe ich Ihren Schmerz fühlen können, als Ihre Großmutter starb, obwohl ich diese nie kennengelernt habe.Aber auch was schöne Augenblicke oder Filmszenen angeht kann ich Trauer oder Augentränen spüren/bekommen. Als ich z.B. das erste mal die Mitternachtssonne am Nordkapp sah, war ich von dem Anblick überwältigt. Oder als ich das erste mal in einer Großen Schlachterei war, kamen mir die Tränen oder beim Ende des Filmes Titanic war ich emotional berührt.

Positive/Negative Eigenschaften: Ich persönlich habe ein großes Talent was Lügen angeht. ACHTUNG: ich kontrolliere die Lügen, nicht andersherum. Natürlich nutze ich diese Gabe auch, aber nur bei Dingen wie Vorstellungsgespräche, Behördengänge, falls ich mal mit meiner Kreditrate im Verzug bin, uvm... Auch durch flirten kann ich sehr viel in einer Konversation lenken. Aber nie zum Anlügen von Arbeitskollegen (ausgenommen Vorstellungsgespräche) oder gar Freunden… sowas ist unter meinem Niveau. Ergo: mir ist auch egal, was andere von mir denken.
Ebefalls Positiv ist (meines Erachtens nach), dass ich ALLES erreiche was ich mir in den Kopf setze. Gesetze sind mir egal, natürlich halte ich mich strickt an jene, aber auch nur weil das Teil meines Kodex ist (jeder braucht Regeln, das unterscheidet uns von den Tieren). Freunde oder Partner/-innen würde ich nie manipulieren, anlügen oder Ähnliches.

Achja, was Beziehungen angeht muss ALLES finanzielle strickt getrennt sein. Selbst wenn man zusammenzieht. Ich würde auch niemals meine Partnerin bitten, mir Geld zu leihen. Lieber einen anderen Weg suchen, selbst wenn es dadurch paar Monate länger dauert. Das hat allerdings den Hintergrund, dass ich Minimalist bin, wodurch ich enorm viel Geld spare (Eigennutz). Geld ausleihen fällt mir sehr schwer, einzige Ausnahme wäre die Partnerin.

Einsamkeit: Wer Allein ist, ist nicht zwingend einsam. Ich habe während COVID-19 Beginn, nur eine Person im Freundeskreis & der hat auch kaum Zeit (introvertiert). Ich komme damit sehr gut zurecht.

ich hoffe das ich vlt. jemanden helfen konnte, & sei es nur für einen Schulaufsatz oder Ähnliches.

Gruß, Minze

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Guten Abend,

ich bin selbst Soziopath und meide in meinem Fall meist jegliche Kontakte. Gespräche mit anderen Menschen strengen mich an, wenn sie mir nichts nützen. Oft sondere ich mich von fast allen Menschen ab. Ich stufe Menschen nicht danach ein, ob sie mir sympathisch sind, oder ich nicht so ein gutes Gefühl mit ihnen habe, sondern ich tolerieren sie. Manche mehr, manche weniger. Manche muss ich tolerieren, beispielsweise meine Familie. Ich lebe alleine und werde es vermutlich auch weiterhin tun, zudem bin ich Asexuell. Ich möchte dir hier nicht meine ganzen Ansichten und Charakterzüge erklären, da dies den Rahmen dieser Antwort sprengen würde.

Wenn dich etwas bestimmtes interessieren sollte, kannst du mir gerne eine Nachricht oder einen Kommentar da lassen, ich beantworte dir gerne jede Frage, egal um was es geht.

Lg, Joker

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
nurnuriel  19.11.2021, 17:20

Vermisst Du Kontakt? Gefühle zuzulassen?

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JakeJoker1935  09.12.2021, 17:46
@nurnuriel

Nein, ehrlich gesagt nicht. So gut ich mich erinnern kann, habe ich schon immer, oder beziehungsweise sehr lange viele Kontaktpunkte vermieden. Ich war mir auch immer bewusst, dass nur wenige bestimmte Gefühle in mir präsent sind.

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Meine persönlichen Erfahrungen mit Soziopathen beschränken sich zum Glück auf den klinischen Alltag. Alle mit einem entsprechenden Krankheitsbild, mit denen ich persönlich zu tun hatte, sind mir leider eher negativ in Erinnerung geblieben.

Ich denke, es kommt sehr selten vor, dass ein Soziopath unauffällig und freundlich wirkt. Sollte dies der Fall sein, versteht er es einfach sehr gut, sich zu verstellen bzw. verfügt über keine Kompetenz, seine Gefühle entsprechend zu zeigen.

Gefährlich kann es werden, wenn es sich um einen malignen Soziopathen handelt. In diesem Fall schadet er nämlich auch anderen Menschen (malus = böse).
Ähnlich verhält es sich auch mit malignen Narzissten. Ein Narzisst an sich muss nicht zwangsweise jemand anderem durch sein egozentrisches und ignorantes Verhalten beeinflussen. Erst, wenn sein narzisstisches Verhalten auch andere beeinflusst bzw. ihnen schadet, sprich man von einem malignen Narzissten und einer malignen narzisstischen Persönlichkeitsstörung - eine der schwersten Persönlichkeitsstörungen überhaupt.

Ich denke, dass es sich mit Narzissten ähnlich verhält.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Sind auch nur menschen solange alles gut läuft hatte ich nie ein Problem und selbst wenn sehr gutes Verständnis

Wenn ich mich nicht mehr gut Gefühlt habe oder was schlimmes vorkam passiert ist wendete ich mich ein wenig ab sonst war es mir egal