Gute Morgen,
ich kann hier natürlich noch aus meinen Erfahrungen sprechen, ob die Zustände die ich erlebt habe also auch auf andere Konsumenten zutreffen ist also fraglich.
Ich habe in der Jugend recht früh mit verschiedenen Drogen angefangen. Rauchen und Kiffen haben bei mir nichts bewirkt, also bin ich durch ältere Kumpels und einen Kollegen auf Pepp gekommen. Dies habe ich mehrere Male nur mit ihm konsumiert. Den Kick habe ich erst völlig vergessen, bis ich gemerkt habe wie wach ich war, obwohl es mitten in der Nacht war. Wir haben uns die ganze Zeir unterhalten, er hat nebenbei getrunken und keiner konnte schlafen. Ich hatte während des Rauches leichte Kopfschmerzen, welche sich dann breiter machten je mehr die Wirkung abklung. Generell war ich fokussiert auf die Gespräche, kann mich aber im Nachhinein nicht wirklich an die Themen erinnern, alles kam mir vor, wie in einem Zeitrausch. Habe den Konsum von Pepp nach ein paar Mal nicht mehr verfolgt.
Monate später bin über die Grenze in die Niederlande gefahren, um mir in einem Tagesausflug neues Cannabis in den Shops zu holen. Vor einem Shop wurde ich angesprochen, ob ich auch Interesse an Kokain habe. Da ich eigentlich nur wegen dem Cannabis gekommen war, ging der Dealer mit mir in den Shop, um einen Reinheitstest zu holen und mir zu beweisen, wie gut sein Kokain doch sei. Ich habe mich dann überreden lassen und habe an demselben Abend, zurück in Deutschland, konsumiert. Der Kick fing damit an, dass ich unglaubliches Herzrasen bekam. Darauf folgte ein Tatendrang, mit langem Wachzustand und, in meinen Augen, größer Leistungssteigerung. Ich hatte damals unfertige Hausaufgaben herumliegen, welche ich eigentlich nicht machen wollte, aber im Rausch hatte ich plötzlich den Drang diese unbedingt zu machen. Das Ergebnis war keineswegs schlecht, als ich es mir nüchtern am nächsten Tag durchgelesen habe. Kokain hat mich definitiv mehr überzeugt als Pepp, da ich keine Kopfschmerzen hatte, die Entzugserscheinungen waren eher geistig als körperlich, aber da ich eh nichts zum Konsumieren hatte, habe ich den Konsum auch nicht verfolgt. Über die Jahre habe ich zwischendrin immer mal wieder Kokain genommen, die Wirkung war primär immer ein Rauch mit Tatendrang, wenn ich mich jedoch ausruhte kam sofort das Herzrasen und Schwitzen wieder in den Vordergrund. Keine einfache Droge, wenn man nicht gerade zufälligerweise einen Haufen Arbeit vor sich hat.
Zu Kokain kam dann nach gar nicht so langer Zeit Speed. Diese Rausch habe ich erst einmal als eher körperlichen Rausch erlebt, also ganz anders als bei Kokain. Man ist erneut einfach wacher, kann mehr machen und fühlt sich überlegener und fähiger. Dennoch bemerkte ich hier das Herzrasen viel deutlicher, generell fühlte ich mich körperlich nicht so fit wie auf Kokain. Durch diese unangenehme Note konnte ich den Rausch nicht auskosten, ich war immer wieder für kurze Zeit besorgt und verwirrt, warum mir so schwindelig war. Außerdem war mir auf Speed aus unerklärlichem Grund beinahe die ganze Zeit kalt. Der Entzug war dann unter anderem auch nicht so witzig, denn ich konnte weder schlafen noch essen. Es kam ebenfalls vor, dass ich mich im Entzug übergeben musste.
Ecstasy/MDMA habe ich mir bisher einige sporadisch Male eingeworfen, dies immer nur vor Partys mit Freunden. Ich habe recht zügig klar die Euphorie der Droge zusammen mit einem hohen Gefühlt erlebt. Alles kam mir besser vor, als ohne die Droge und ich konnte nicht verstehen, warum andere Menschen kein Ecstasy nahmen. Das Feiern war sehr intensiv, fühlte sich ein wenig wie eine Zeitraffung an, machte aber extrem glücklich. Dies war auch die erste Droge mit welcher ich den Alltag komplett vergessen konnte, man lebte nur im Moment. Der Entzug war erneut eher geistig, ich fühlte mich schwach und war nicht wirklich bereit meinem Alltag nachzukommen.
LSD nahm ich kurze Zeit später ebenfalls zu mir. Dies in einer kleineren Freundesgruppe auf einem Wochenende. Alle hatten mir berichtet, was für ein tolles Erlebnis LSD wäre und dass ich es unbedingt ausprobieren muss. Ich habe unwissentlich über die Dosierung zwei Pappen bekommen und diese eingenommen. Der Trip machte sich recht schnell bemerkbar und war für mich alles andere als angenehm. Ich fühlte mich wie in einer Blase und schob trotz gutem Gefühl Paranoia. Die typischen Halluzinationen bemerkte ich zunächst überhaupt nicht, bis ich dann Telefone klingeln hörte, welche natürlich nicht geklingelt haben und alles von einer Art Hintergrundmusik begleitet wurde, welche logischerweise nicht spielte. Ich fühlte mich sehr abgeschnitten von dem Rest meiner Freunde, konnte mich nicht wirklich mitteilen, fand aber den Rausch mit den eintretenden Halluzinationen angenehm. Alle wirkten auf mich als hätten sie Spaß, also kam ich mir auch gut vor. Dennoch wurde ich andauernd von Paranoia begleitet und handelte immer wieder aus Launen heraus und total irrational. Bis heute habe ich LSD noch nicht wieder genommen, würde aber nicht nein sagen zu einem erneuten Konsum.
Nach den ganzen Uppern wollte ich Downer probieren und habe sowohl Shore als auch Rohypnol konsumiert. Shore fand ich extrem angenehm, obwohl ich zu der Zeit nicht wusste, dass es theoretisch Heroin war, aber das wollte ich auch gar nicht wissen. Ich fühlte mich total entspannt und kam mir selbst vor, als hätte ich gar keinen Rausch, sondern mein Leben wäre einfach nur gut. Ich habe direkt alles vergessen und hätte schwören können, dass der Weltfrieden existiert. Einfach alles war angenehm, ohne Ausnahme. Der Entzug war dann sowohl körperlich als auch geistig einer der schlimmsten Entzüge meines Lebens. Ich war sehr gereizt, konnte meinen Körper irgendwie nicht richtig kontrollieren, hatte Schmerzen und Zuckungen.
Rohypnol war meiner Meinung nach recht unspektakulär. Ich fühlte mich zwar gut und extrem gelassen, aber nichts war großartig anders als wenn ich gekifft hatte, nur dass ich ein komplett anderes Reaktionsbild hatte. Alles lief langsamer ab, viel mehr Hemmungen waren weg im Nachhinein fühlte ich micj etwas hilflos. Jeder war mein Freund, es hätte selbst ein Massenmörder vor mir stehen können. Viel weiß ich von dem Inhalt des Abends nicht mehr, aber den alleinigen Konsum von Rohypnol fand ich nicht besonders spannend. Der Entzug war auch nicht die Welt bis auf Schläfrigkeit und körperliche Müdigkeit.
Lg, Joker