Erinnerungskultur?

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In den letzten drei Jahrzehnten sind zahlreiche Gedenkstätten an Orten des Nazi Terrors entstanden, oftmals auf Initiative lokaler Bürgergruppen. An ehemalige Gestapogefängnisse wird in deutschen Städten ebenso erinnert wie an Deportationsplätze und Standorte von niedergebrannten Synagogen. In den KZ-Gedenkstätten sind umfassende, modern gestaltete Ausstellungen zu sehen, Schulklassen werden mit Programmen über die nationalsozialistischen Verbrechen aufgeklärt. Zu den nachhaltigsten Gedenkorten im Alltag gehören die in mehreren deutschen Städten verlegten "Stolpersteine“. Sie werden vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern in den Bürgersteig eingelassen und erinnern namentlich an die einstigen jüdischen und anderen Nachbarn, die Opfer der NS-Zeit wurden. Der Holocaust gehört seither nicht nur zum Gedächtnis der Deutschen, sondern es wird global erinnert. Die Gründung des US Holocaust Memorial Museum in Washington ist dafür ein sichtbares Zeichen. Gut, in Deutschland dauerte es bis in das Jahr 2005, als nach jahrelangen Debatten in Berlin das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingeweiht werden konnte. Drei Jahre später wurde ein eigenes Denkmal zur Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Homosexuellen aufgestellt, und 2012 folgte ein eigenes Denkmal für die Roma und Sinti. Die Tatsache, dass bald auch die letzten Überlebenden des Holocaust gestorben sein werden und sie nicht mehr unmittelbar persönlich Zeugnis vom Geschehen ablegen können, hat einen deutlichen Schub in der Dokumentation ihrer Erlebnisse bewirkt. Die Erinnerung an den Nationalsozialismus wird auch weiter die Zukunft bestimmen und das ist richtig und wichtig.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Hallo,

Meiner Meinung nach soll man die Geschichte, wie das eigene Land so geworden ist, wie es jetzt ist, an die Kinder in den Schulen vermitteln. Erst dann kann man wirklich verstehen, was das eigene Land bedeutet.

Außerdem finde ich, dass hier in Deutschland die Erinnerung an den Holocaust, den Nationalsozialismus, den zweiten Weltkrieg und die linke Diktatur im Osten weiterhin so gepflegt werden wie bisher. Nur wenn man die Tiefpunkte des eigenen Landes kennt, versteht und an sie erinnert, kann man die Wiederholung dieser schlimmen Ereignisse und Epochen verhindern.

Insgesamt also ist es für mich sehr wichtig, die Pflege der historischen Erinnerung beizubehalten und gegebenenfalls zu verbessern.

LG,

BTSV1895ev

Die letzten Jahre und das öffentlich Verharmlosen, auch von vermeintlichen Politikern, zeigt, dass es sehr wichtig ist.