Desinteressierte Einstellung?
Hallo,
Ich will euch was fragen.
Seit dem ich mich kenne ist es so, dass ich zu vielen Situationen eine desinteressierte Einstellung habe. Zum Beispiel, wenn Leute um mich über Politik reden, schweige ich.
Wenn Menschen mir persönliches, allgemeines erzählen, überspiele ich mein Interesse.
Zu diesem Coronavirus (als Beispiel), habe ich keine Meinung. Manche sagen es ist nicht schlimm, manche sagen doch. Ich weiß nicht ob ich neutral bin, aber ich denke mehr desinteressiert.
Ich will mich für Dinge interessieren und habe vor etwa ein paar Monaten angefangen Nachrichten zu lesen und Bücher, Wörter nachschlagen etc.
An Diskussionen kann ich mich nicht gut beteiligen, weil es mich nicht interessiert. Ich finde es auch schwer zu folgen und mir eine Meinung zu bilden. Wenn ich eine Meinung zu etwas habe (das gibt es manchmal), wird es widersprochen und es verwirrt mich.
Ist die Meinung anderer Leute wichtiger und richtiger als meine?
Es ist so, dass ich in letzter Zeit viel lese und höre und auf Youtube unterwegs bin, und ich merke langsam aber sicher sammelt sich mein Wissen und vieles wird klarer.
Aber jetzt meine Frage: macht mich das inkompetent und wollen Menschen mit Leuten wie ich (und wahrscheinlich auch Leute in ähnlicher Situation) nicht zu tun haben?
Also ihr kennt mich nicht persönlich, aber ist das nicht eine Art Arroganz von mir?
Ich will schon mitmachen und zufrieden sein, ein Mal hat es mir gelungen, aber ich verliere das Interesse so schnell, dass ich mir selbst leid tue....
Ich freue mich, Meinungen zu hören und falls jemand etwas Ähnliches kennt.
Liebe Grüße!
2 Antworten
humh
Es ist nicht unnatürlich, wenn einem viele Sachen einfach nicht interessieren.
Und ja, es gibt auch viele Leut, die reden viel, wenn der Tag lang ist. Auch wenn sie nicht zu erzählen haben. schmunzel
Und es ist auch richtig, daß wenn man es (vielleicht sogar als Einiger) richtig weiß, keiner ankommt und einen fragt. Und noch unwarscheinlicher ist es, daß sich dann alle danach richten.
Ein vernünftiger Umgang, mit einer sinvollen Komuniktion, mit seiner Umwelt, lernt man noch nicht mal richtig in der Schule. Obwohl die darauf hin zielt.
Es gibt etwas, das nennt sich Gruppenintelligenz. Und die sagt aus, daß eine Gruppe nie im Augenblick intelligenter sein kann, als eins seiner besten Teile. Jedoch kann die Gruppe sehr viel dümmer sein, wenn es die einzelnen Talente nicht zuläßt.
Und ja, Du sprichtst die Schwierigkeiten des Erfolgslernens an. Man lernt etwas und bekommt dann, wenn es genau trefflich ist, keine respektable Rückmeldung. Das ist respektlos und absolut demoralisierend. Auf das zielen einige Anerkennungsverweigerer absichtlich ab! Mittel dafür sind unteranderem Hohn oder auch Spott.
Das wirkt jedoch nur bei unsicheren Leuten und bei denen, die noch am Anfang des betreffenden Reifeprojekts sind.
Ich habe festgestellt, Menschen, die sich mit dem philosophischen Materialismus/Dialektik beschäftigt haben, lassen sich wissenschaftlich nicht so leicht beirren, wie andere.
Ich finde es erst mal gut, dass du dein Wissen vergrößerst und deinen Horizont erweiterst . Das heisst aber nicht, dass du an jeder Diskussion aktiv teilnehmen musst. Man muß nicht überall seinen Senf dazu geben, schon gar nicht wenn es einen nicht wirklich interessiert. Also gehe es locker an , wenn es für dich wichtig erscheint und dich interessiert, dann äussere dich dazu . Ansonsten schweige, es wirkt sogar manchmal klüger als irgendwas von sich zu geben weil es verlangt wird.