Depressive Oma und ihr schwieriger Charakter?

2 Antworten

Für die Depressionen deiner Oma kannst du beim besten Willen nichts! Viele Menschen in diesem Alter haben Depressionen, denn sie sind in einer Zeit von Not und Elend nach dem Krieg geboren und groß geworden und haben oft sehr unschöne Dinge erlebt, die sie dann jahrzehntelang verrängt haben. Heute bezeichnet man das als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

Das muss jetzt nicht unbedingt auch bei deiner Oma der Fall sein, aber ich glaube nicht, dass daran noch irgendjemand was ändern wird. Denn um Depressionen zu bekämpfen, muss das die betroffene Person selber als Ziel haben.

Mir tut es Leid für dich, weil die schönen Erinnerungen, die andere junge Menschen an ihre Großeltern haben, dir einfach immer fehlen werden.

Dein Vater müsstem sich - so grausam das vielleicht klingt - ein wenig distanzieren von seiner Mutter und das, was er für sie tut, selber als Pflegeleistung betrachten, die er aus einer Selbstverständlichkeit heraus erbringt und nicht aus einer Schuld heraus.

Ja, man kann auch alten Menschen ihre Grenzen aufzeigen, wen sie einen schikanieren wollen. denn niemand kann von einem pflegenden Angehörigen mit gutem Recht fordern, seine eigenen Bedürfnisse permanent hintan zu stellen und sich dabei noch blöd anreden zu lassen.

Bei aller Liebe, das kannst du ihm ruhig sagen, gibt es Grenzen. Und auf diese Grenzen muss er achten.

Akzeptieren Sie die Situation. Es gibt schlimmeres. Sie könnte Ihre Mutter sein.

Was Ihren Vater angeht: er ist erwachsen genug um entscheiden zu können, ob er sich weiterhin das Leben schwer machen lässt oder Kontankt abbricht.

Sie meinen, Ihnen macht Sorgen der Gedanke, dass sie bald stirbt ohne dass ihr Verhältnis gut gewesen ist. Die Frau ist 80. Sie ändert sich nicht mehr. Sie quälen sich mit der Tatsache, die nicht zu ändern ist, also umsonst.