Depressive Oma und ihr schwieriger Charakter?
Meine Oma ist 80 Jahre alt und leidet schon ihr eben lang an Depressionen. Sie war schon oft beim Psychiater, aber weigert sich ihre Tabletten zu nehmen.
Sie hat sich nicht wirklich um ihre Enkelkinder gekümmert und hat auch nie meine Mutter als ihre Schwiegertochter akzeptiert. Seitdem ich auf der Welt bin, macht sie meinem Vater als ihren Sohn das Leben schwer, usw. Sie hat einfach einen schwierigen Charakter...
Ich weiß nicht wie ich mit meiner Oma umgehen soll und wie ich meinen Vater unterstützen kann. Ich selbst pflege nur seltenen bis gar keinen Kontakt mit ihr und sie spielt in meinen alltäglichen Leben keine große Rolle. Für mich war sie nie eine richtige Oma und das wird sich auch nicht wirklich ändern....Wenn ich aber sehe, wie sie meinem Vater das Leben schwer macht und er darunter leidet, dann leide ich mit ihm mit...mir fehlt es schon, dass ich keine richtige Oma habe, mit der ich ein gutes Verhältnis habe
Mir quält auch der Gedanke, dass sie auch nicht mehr lange leben wird und dass ich mit ihr einfach keine schöne Erfahrungen bis jetzt gemacht habe und ich halt solche schlechte Erinnerungen an sie habe werde...
Was soll ich denn bloß tun? Wie kann ich mit dieser Situation denn umgehen?
2 Antworten
Für die Depressionen deiner Oma kannst du beim besten Willen nichts! Viele Menschen in diesem Alter haben Depressionen, denn sie sind in einer Zeit von Not und Elend nach dem Krieg geboren und groß geworden und haben oft sehr unschöne Dinge erlebt, die sie dann jahrzehntelang verrängt haben. Heute bezeichnet man das als posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).
Das muss jetzt nicht unbedingt auch bei deiner Oma der Fall sein, aber ich glaube nicht, dass daran noch irgendjemand was ändern wird. Denn um Depressionen zu bekämpfen, muss das die betroffene Person selber als Ziel haben.
Mir tut es Leid für dich, weil die schönen Erinnerungen, die andere junge Menschen an ihre Großeltern haben, dir einfach immer fehlen werden.
Dein Vater müsstem sich - so grausam das vielleicht klingt - ein wenig distanzieren von seiner Mutter und das, was er für sie tut, selber als Pflegeleistung betrachten, die er aus einer Selbstverständlichkeit heraus erbringt und nicht aus einer Schuld heraus.
Ja, man kann auch alten Menschen ihre Grenzen aufzeigen, wen sie einen schikanieren wollen. denn niemand kann von einem pflegenden Angehörigen mit gutem Recht fordern, seine eigenen Bedürfnisse permanent hintan zu stellen und sich dabei noch blöd anreden zu lassen.
Bei aller Liebe, das kannst du ihm ruhig sagen, gibt es Grenzen. Und auf diese Grenzen muss er achten.
Akzeptieren Sie die Situation. Es gibt schlimmeres. Sie könnte Ihre Mutter sein.
Was Ihren Vater angeht: er ist erwachsen genug um entscheiden zu können, ob er sich weiterhin das Leben schwer machen lässt oder Kontankt abbricht.
Sie meinen, Ihnen macht Sorgen der Gedanke, dass sie bald stirbt ohne dass ihr Verhältnis gut gewesen ist. Die Frau ist 80. Sie ändert sich nicht mehr. Sie quälen sich mit der Tatsache, die nicht zu ändern ist, also umsonst.