daddy issues?
ich habe meinen vater nie kennengelernt, seitdem ich 1 jahr alt war, war er weg, für immer. ich weiß nicht wie es ist einen vater zu haben, ich habe schon mit 13-14 gemerkt das mir was fehlt, das was ich nie bekommen habe suche ich jetzt in anderen männlichen personen, bin froh das mein freund das versteht und auch damit umgehen kann, nur ich habe angst ihm weiteres zu erzählen was ich gerne hätte. ich will einfach dieses gefühl haben. aber ich bin mir nicht zu 100% sicher ob es daran liegt, das ich nie vaterliebe bekommen habe. bei mir ist es schon etwas extremer mit dem was ich noch gerne hätte was ich mich aber nicht traue meinen freund zu erzählen. ich weiß nicht mehr weiter.
2 Antworten
ich habe angst ihm weiteres zu erzählen was ich gerne hätte
In einer Beziehung sollte man über Wünsche und Bedürfnisse reden können. Natürlich kann es immer sein, dass der Partner damit nichts anfangen kann. Aber vielleicht findet man einen Kompromiss, mit dem beide gut klar kommen. Vielleicht würde es immer aber auch gut gefallen.
Auf jeden Fall kann dein Freund keine Gedanken lesen. Er kann dir deine Wünsche nicht erfüllen, wenn du mit ihm nicht darüber sprichst.
ich bin mir nicht zu 100% sicher ob es daran liegt, das ich nie vaterliebe bekommen habe
Sowas ist auch super schwer zu sagen. Daddy Issues heißen auf Deutsch ja Vaterkomplex. Und das heißt so, weil die möglichen Auswirkungen eben sehr komplex sind.
Es ist aber durchaus wichtig, zwischen psychischen Problemen und (sexuellen) Vorlieben zu unterscheiden. Selbst wenn die Vergangenheit darauf Einfluss hatte, was man in einer Partnerschaft mag – sexuelle Vorlieben sind dann eben da und gehen auch nicht einfach wieder weg.
Psychische Probleme / Issues sollte man möglichst nicht in einer Beziehung kompensieren. Man will gefallen und versteckt deshalb Sorgen und Bedürfnisse. Man übergeht Grenzen, weil man denkt, das müsse so sein. Das kann dann toxisch werden, ohne dass man es merkt.
Es ist besser, wenn man halbwegs selbstbewusst ist und man sich selbst die Liebe schenken kann, die man braucht. Je gesünder man psychisch ist, desto freier kann man seine Kinks ausleben. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Mit psychischen Problemen muss man entsprechend vorsichtiger sein, der dominante Part muss noch mehr nachfragen und der devote Part muss mehr reflektieren, was sich noch gut anfühlt.
Es wäre also sogar gut, wenn deine Bedürfnisse nicht wegen Daddy Issues da sind. Letztendlich findet man sowas aber erst mit der Zeit und mit der Erfahrung heraus. Das ist ein Prozess.
was ich mich aber nicht traue meinen freund zu erzählen. ich weiß nicht mehr weiter.
Wie gesagt: Rede mit deinem Freund. Wenn du ihm nicht sagst, was du dir wünschst, kann er auch nicht auf dich eingehen.
Vielleicht magst du dich auch erst mal ein wenig mit Gleichgesinnten austauschen. Ich weiß nicht, wie alt du bist. Deswegen mal ein paar pauschale Vorschläge.
Für junge Menschen (14-27 Jahre) ist die SMJG eine tolle Anlaufstelle, wobei es dort um BDSM allgemein geht, DDlg nur gelegentlich mal thematisiert wird. Aber DDlg gehört ja zum BDSM und entsprechend ähnlich sind die Fragen und Sorgen der anderen User.
Im JoyClub (ab 18) gibt es extra Gruppen rund um Daddy und Kleinsein. Dort kann man sich gezielter austauschen.
Und wenn es Richtung ABDL geht, also wie ein Baby behandelt werden und gewickelt werden etc, dann kannst du auch mal bei Seiten wie die WB-Community reinschauen.
Mein persönlicher Rat an dich. Erzähl es deinem Freund und Mutter zugleich, danach Mal schauen wie es dir geht und deinen Gefühlen! Sollte nichts besser sein, wäre der Weg zum Doc ein nächster guter Schritt! Den was gar nicht hilft sich diesen Gefühlen in sexueller Hinsicht zu geben, da das Problem damit nicht gelöst wird. Und du möchtest ja hoffentlich das Problem gelöst bekommen?
Viel Erfolg, die Daumen sind gedrückt