Dachkonstruktion, doppelt stehender Stuhl mit Hängepfosten?

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Hallo, so ganz verstehe ich dein Prinzip noch nicht. Was sollen die Zugbänder bewirken? Was machst du mit deiner Firstpfette? Diese wird ja dann massiv auf Biegung beansprucht.. Und wenn du die Lasten an den Stützen, die die Firstpfette unterstützen anfallen lässt, bekommst du natürlich einen Lastabtrag über deine "Kehlbohlen" (Zangen wäre, wenn ich dein System richtig verstanden habe, wohl richtiger) und damit eine Beanspruchung auf Durchbiegung und natürlich auch die Gefahr des Knickens. Um die Knickgefahr deiner Stützen zu reduzieren könntest du ach den Querschnitt erhöhen. Ich würde dir empfehlen ein Pfettendach mit dreifach stehendem Stuhl zu bauen. Dann kannst du deine Stiele so wählen wie du diese benötigst. In deinen Wänden kannst du dann die Windverbände (also Stiel, Strebe Spannriegel, Stiel für die Firstpfette und zwei Streben an dem Stiel) verschwinden lassen. Und so wahnsinnig groß ist dein Dach ja nun auch nicht.

Chefdenker 
Fragesteller
 18.01.2012, 21:53

Problem is, es muss ein doppelt stehender Stuhl sein. und ursprünglich war meine Frage eigentlich nur: Darf ich es noch doppelt stehend nennen wenn ich am First ein Zugband befestige das zur Dachkonstruktion beiträgt?

Oder meinst du ich kann die Kehlbohle über 4 m spannen ohne Zwischenabstützung? (Wie gesagt, Kopfbänder halte ich für ungünstig wenn man den Dachraum ausbauen will)

MfG

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Chefdenker 
Fragesteller
 19.01.2012, 08:17

Meine Konstruktion sieht in etwa so aus:

http://community.fachwerk.de/upload/image/I5034_2008326192439.jpg

allerdings, bei mir mit Drempel von 1m(da Dachneigung nur 28°) und die Spannweite zwischen den Pfosten beträgt 4m deshalb wollte ich den Riegel am Firstpunkt anhängen. Wird es dann noch 2-fach-stehend genannt?

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Fachwerkdoktor  19.01.2012, 11:22
@Chefdenker

Die Kehlbohlen über 4 m zu spannen ist sicherlich kein Problem. Du musst halt 3-5 Füllhölzer zwischen die Bohlen setzten. Die Konstruktion auf deinem Foto ist ja ein Sprengwerk. Dadurch hast du eine Queraussteifung über das Konstruktionsprinzip Stiel, Strebe Spannriegel. Wenn du diese Konstruktion als ein reines Pfettendach mit zweifach stehendem Stuhl realiesieren willst, musst du dir Gedanken über deinen Querverband machen. Im Prinzip kannst du ähnlich konstruieren wie bei einem sog. Berliner Dach. Ich hab mal ne Skizze beigefügt. Auf der linken Seite wäre das für eine Stahlkonstruktion und rechts die klassische Variante in Holz.

http://dl.dropbox.com/u/37034331/CCF19012012_00000.jpg

Das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten. In jeden Fall würde ich bei der Spannweite zwischen den Stützen eine Firstpfette vorsehen die über Firstlaschen gesichert wird.

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Chefdenker 
Fragesteller
 06.02.2012, 22:03
@Fachwerkdoktor

gut, dankeschön auch wenn ich deine Antwort erst jetzt gelesen habe und den Beleg schon vor ner Weile abgegeben habe :D

Meine Konstruktion sah deiner sehr ähnlich, hatte allerdings den Drempel als Mauerwerk mit Ringanker ausgebildet. So konnte ich die Queraussteifung vereinfachen und Platzsparen.

Nochmal Danke :)

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Die Aufgabe lautet: Pfettendach mit doppeltstehendem Stuhl, 10m Gebäudebreite.

Meine Idee war: Die äußeren Auflager als Drempel auszubauen(1m höhe) und die Pfosten der Mittelpfetten bei je 3m Abstand zum Gebäuderand aufzustellen. Somit habe ich eine Spannweite der Kehlbohle von 4m, durch Kopfbänder veringer ich, meines erachtens, den Wohnraum zu sehr. Deshalbt die Idee mit dem Zugband zum First. Ich probier mal ein Bild meines ersten entwurfs hochzuladen.

Naja, doppelt stehen tut er ja immer noch, insofern würd ich ihn durchaus so nennen. Die andere Frage ist halt, wie du ausbauen willst, soll bis zum First ausgebaut werden, ist deine Konstrucktion sichtbar. Dann wirken Kopfbänder sicher optisch leichter (je nach diomension) als Zugbänder. Willst du unter der Kehlbohle ne decke einziehen ist natürlich die Zugbandvariante netter. Is aber ja auch immer ne sache der Statik.

Gruß Ansgar

Chefdenker 
Fragesteller
 18.01.2012, 12:52

HI!

Danke schonmal für deine Antwort,

die Aufgabe lautet: Zeichnen Sie einen doppelt stehenden Dachstuhl mit 28° Neigung und 10m Gebäudebreite mit einer Stahlbetondecke, schätzen Sie die Holzquerschnitte realistisch ab.

Einfach wäre natürlich den Stuhl ohne Drempel zu bauen, dann hat sich das mit dem Ausbau auch erledigt.

Wenn ich Ihn ausbauen will, hab ich einen Drempel von 1m geplant, dadurch haben die Pfosten etwa eine Höhe von 2,6 m, müssen also wieder gestützt werden(wegen Knickgefahr). Die Kopfbänder wirken zur Abstüzung eher störend, auch wenn die Kopfbänder die Kehlbohle als auch die Pfosten gleichzeitig stützen können, sind Sie für den Dachausbau ungeeignet. Deshalb die Idee mit dem Zugband zum Firstpunkt und für die Pfosten je eine Strebe die zur Traufe fällt.

Wenn ich so drüber nachdenke ist doch nur ein simples Sprengwerk oder?

MfG

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