Bonsai Tipps?

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Die Pflege von Pfefferbaumbonsai ist unkompliziert. Der Pfefferbaum kann als Zimmerbonsai oder Kalthausbonsai gepflegt werden. Die Pflanze fällt durch ihren angenehmen, süß-pfeffrigen Geruch sowie seine glänzend grünen Fiederblätter auf. Der Pfefferbaum ist als pflegeleicht zu bezeichnen und ist als Bonsai für Anfänger tauglich. Wenn sie einen einfachen aber ungewöhnlichen Bonsai suchen ist der Pfefferbaum zu empfehlen.
Kurz zur Pflege von Pfefferbaum Bonsai: Düngen: Reichlich düngen mit organischem Bonsaidünger (wie Biogold, Hanagokoro und den handelsüblichen Flüssigdüngern) in der Wuchsperiode von März bis September, Gießen: Nie austrocken lassen, am besten mässig feucht halten, Überwintern: Kann zeitweise Temperaturen bis an die Frostgrenze tolerieren. Bei Überwinterung als Zimmerbonsai sehr hell und kühl stellen, Umtopfen: Pfefferbaumbonsai werden am besten aller 3-4 Jahre am Frühlingsanfang in eine gut durchlässige Bonsaierde umgetopft.
Düngen
Gedüngt wird ein Pfefferbaumbonsai vor allem in der Wuchsperiode von März bis September. Düngen sie reichlich mit den üblichen Bonsaidünger wie Biogold oder Hanagokoro.
Wenn sie flüssige Bonsaidünger verwenden geben sie in der Wuchsperiode das Doppelte der auf der Flasche angegebenen Menge. Die meisten flüssigen Bonsai Dünger enthalten nicht allzu viel Dünger. Wir geben in der Bonsaischule deutlich mehr Dünger als in der Flüssigdüngern enthalten ist und haben damit gute Erfahrungen gemacht.
Nach dem Umtopfen, besonders wenn viele Wurzeln entfernt wurden, sollte mit dem Düngen für ein paar Wochen ausgesetzt werden.
Giessen
Wie die meisten Zimmerbonsai sollte der Pfefferbaum weder zu nass noch zu trocken gehalten werden. Wenn die Erdoberfläche leicht abgetrocknet ist können sie wieder gießen. Das kann im Sommer evtl. zweimal am Tag sein, im Winter in der Wohnung ist oft 1-2 Gießen in der Woche ausreichend. Wenn die Bonsaierde nicht gut durchlässig für Wasser und Luft ist sollte der Pfefferbaum Bonsai beim nächsten Umtopfen in ein gröberes Bonsaisubstrat gepflanzt werden.
Zum Gießen von Zimmerbonsai eignet sich sehr gut die im Shop angebotenen Ballbrausen. Das Gießwasser läßt sich besser dosieren und läuft weniger über den Rand der Bonsaischale.
Da ein Pfefferbaumbonsai meist in der Wohnung gepflegt wird ist ein Untersetzer für die Bonsaischale sinnvoll. Er fängt das überschüssige Wasser beim Gießen des Bonsai auf. Oft werden diese Untersetzer beim Kauf eines Zimmerbonsai mitgeliefert. Alternativ bieten wir im Shop auch Bonsaischalen mit Untersetzer als Set an.
Standort
Nach dem Import im zeitigen Frühjahr sind die Pfefferbaum Bonsai mehr oder weniger kahl. Wenn wir sie dann ins Gewächshaus stellen, wo es sehr hell und warm ist ändert sich das sehr schnell. Unter solchen Bedingungen wachsen Pfefferbaumbonsai sehr schnell und bilden in wenigen Monaten eine dichte Krone aus.
Im Sommer sollte ein Pfefferbaum Bonsai ins Freie an einen sonnigen Standort gestellt werden. In der Hitze des Hochsommers ist ein halbschattiger Standort besser da die Bonsaischalen in der Sonne ziemlich heiß werden können. Das mag ein Pfefferbaum nicht.
Überwinterung
Im Winter, besonders im Zimmer, sollte der Pfefferbaum so hell wie möglich stehen. Am besten direkt ans Fenster. Ein Xanthoxylum Bonsai kann ab Mai, wenn die Fröste vorbei sind, ins Freie gestellt werden. Anzumerken ist, dass ein gesunder Pfefferbaum Bonsai leichte Fröste aushält. Er wirft dann die Blätter ab und treibt bei geeigneten Temperaturen wieder neu aus. D.h. er kann auch wie ein Kalthausbonsai im kühlen bis kalten Gewächshaus oder Foliezelt als Bonsai überwintert werden. Nur Dauerfrost unter -10°C sollte vermieden werden.
Umtopfen
Umgetopft werden Pfefferbaumbonsai alle 2-3 Jahre im zeitigen Frühjahr. Dabei kann und sollte ein Teil der Wurzeln entfernt werden. Als Substrat sollte immer eine gut durchlässige (also nicht zu feine) Bonsaierde genommen werden damit die Wurzelzellen gut mit Sauerstoff versorgt werden.
Der ph Wert der Bonsaierde sollte im neutralen bis schwach sauren Bereich liegen (6-7). Auch hier eignet sich die Akadama Bonsaierde sehr gut. Die feinen Bestandteile werden vor dem Umtopfen von vielen Bonsaifreunden ausgesiebt um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Eine andere Möglichkeit ist das hinzumischen von formstabilen Bonsaisubstraten wie Blähschiefer.
Mykorrhiza für Bonsai braucht bei gesunden Pfefferbäumen nicht unbedingt zum Substrat hinzugefügt werden. Bei geschwächten Pfefferbaumbonsai kann es unterstützend wirken und schadet nicht.
Krankheiten, Schädlinge
Einen Pilz-Befall unserer Pfefferbaum Bonsai haben wir bisher noch nie festgestellt. Auch sonstige Krankheiten nicht.
Im Winterhalbjahr entwicklen sich manchmal Blattläuse an den Bonsai. Gegen diese sollte man bei einem Massenbefall mit einem handelsüblichen Mittel gegen Blattläuse spritzen. Im Sommer, besonders im Freien, kommt es fast nie zum Befall mit Blattläusen.
Vermehrung
Ein Pfefferbaumbonsai kann durch Samen, aber auch durch Stecklinge vermehrt werden. Am einfachsten ist die Vermehrung durch Wurzelstecklinge, die evtl. beim Umtopfen anfallen. Die Wurzelstecklinge werden einfach in eine gut durchlässige Erde gesteckt und müssen danach warm, hell und feucht gehalten werden.
Gestaltung
Kurz zur Gestaltung von Pfefferbaumbonsai: Drahten: Die Triebe werden nach ein paar Wochen hart, d.h. der Bonsaidraht braucht nicht allzu lange am Bonsaibaum bleiben. Ältere Triebe vorsichtig biegen sonst Bruchgefahr, Schneiden: Die Wundverheilung ist gut kann aber durch Aufbringen von Wundverschlussmittel gefördert werden. Gut gepflegt muß ein Pfefferbaumbonsai im Jahr ca. 2-3 mal geschnitten werden.
Drahten
Eien Pfefferbaum Bonsai zu drahten ist gut machbar. Da die Triebe aber schnell aushärten sollte man mit dem Bonsai drahten nicht zu lange warten. Werden ältere Zweige gedrahtet ist beim Biegen vorsichtig zu arbeiten. Ältere Äste brechen leicht. Durch die Härte der Zweige wird evtl. ein etwas stärkererBonsaidraht benötigt verglichen mit anderen Baumarten.
Die schnelle Verholzung der Pfefferbaumtriebe hat aber auch einen Vorteil: Mit dem Bonsai entdrahten braucht man nur ein paar Wochen warten. Dann halten die Triebe bereits die neue Stellung und sie können den Bonsai entdrahten (am besten mit einer Drahtzange).
Schneiden
Bei reichlicher Düngung und viel Licht wächst ein Pfefferbaum im Frühjahr und Sommer schnell. Ein Zuwachs von 5, manchmal 10cm pro Monat ist nicht ungewöhnlich. Unter unseren Bedingungen in der Bonsaischule schneiden wir die Pfefferbaum Bonsai ca. dreimal im Jahr (Anfang Mai, Ende Juni und oft noch einmal Mitte August). Falls der Bonsai nach einem Jahr noch bei uns ist wird er im zeitigen Frühjahr (Ende Februar) noch einmal zurückgeschnitten. Da das Holz sehr hart ist müssen stärkere Zweige mit einer scharfen Konkavzange abgeschnitten werden.
Zusammenfassend kann man sagen: 5-10cm Wachsen lassen und dann wieder Rückschnitt mit einer scharfen Bonsaischere auf die ursprüngliche Krone. Dann treibt der Pfefferbaum Bonsai schnell wieder aus und bildet eine immer dichtere Krone aus. Bei größeren Schnittwunden am besten Wundverschlussmittel auftragen. Es verbessert die Wundverheilung.
Stile
Der chinesische Pfefferbaum wird meist im Bonsaistil der Frei aufrechten Form (Moyogi) gestaltet. Aber auch die geneigte Bonsaiform (Shakan) sowie Halbkaskaden wirken sehr gut. Streng aufrecht (Chokkan) gestaltet wirkt nicht so gut. Ebenso in der Besenform gestaltet sieht bei einem Pfefferbaum nicht gut aus.
Passende Bonsaischalen
Für Pfefferbaumbonsai sind glasierte Bonsaischalen am besten geeignet. Da der Pfefferbaum nicht zu den winterharten Freilandbonsai gehört braucht man nicht unbedingt eine frostfeste, handgemachte Bonsaischale zu nehmen (Ausnahme wenn man einen Pfefferbaum als Kalthausbonsai bis an die Frostgrenze überwintert). Die günstigen Bonsaischalen für Zimmerbonsai sind oft passend. Hier muß einschränkend darauf hingewiesen werden muß das die Qualität dieser günstigen Schalen nicht mit den handgemachten Bonsaischalen mithalten kann.
Unglasierte Bonsaischalen sind weniger geeignet. Wenn eine unglasierte Schale in Erwägung gezogen wird dann sollte man am besten aus den handgearbeiteten Schalen eine auswählen. Hier ist das Angebot an verschiedenen Tonfarben viel größer. Graue Bonsaischalen passen ganz gut zum grauen Stamm. Für große Bonsai finden sie geeignete Schalen unter Große Bonsaischalen.
Pfefferbaumbonsai mit ihrer rundlichen Krone passen ganz gut in eine ovale Bonsaischale. Rechteckige Bonsaischalen sind ebenso geeignet. Bei rechteckigen Schalen würden wir eine Schale aussuchen, die etwas abgerundete Ecken hat oder evtl. verspielte Schalenfüße. Hohe, runde Bonsaischalen eignen sich besonders für Bonsai im Halbkaskaden oder Kaskadenstil.
Geeignete Schalen für Prebonsai in der Anzuchtphase sind die Kunststoff Bonsaischalen. Die dunkelbraune Farbe der Schalen paßt nicht ganz so gut zum grauen Stamm eines Pfefferbaum Bonsai. Diese Plastikschalen sind aber schlagfest und UV-stabil und ungeschlagen günstig. Für 2-3 Jahre alte Jungpflanzen in der Aufzucht nimmt man am besten Pflanztöpfe aus Kunststoff.
Blüten, Früchte
Die Gruppen von kleinen, gelblich-weißen Blüten bilden sich beim Pfefferbonsai frühzeitig im Jahr (ab Januar). Ein Pfefferbaum Bonsai gehört zu den zweihäusigen Pflanzen, d.h. männliche und weibliche Blüten kommen auf unterschiedlichen Pflanzen vor. Wenn Sie Früchte an ihrem Pfefferbaum Bonsai möchten brauchen sie mindestens 1 weibliches und 1 männliches Exemplar.
Rinde, Wurzeln
Die Rinde wird schon bei jüngeren Bäumen grau und rissig was sehr gut zu einem Bonsai passt.
Ungewöhnlich an einem Pfefferbaum Bonsai ist sein gelbes Holz und die gelben Wurzeln. Der botanische Name (Zanthoxylum = Gelbholz) weist darauf hin.
Allgemeines
Der Szechuanpfeffer (auch bekannt unter Japanischer Pfeffer, Anispfeffer, Chinesischer Pfeffer, Bergpfeffer, botanisch Zanthoxylum piperitum, auch Operculicarya decaryi, Xanthoxylum piperitum) stammt ursprünglich aus dem Himalaya und ist heute in China (Provinz Sichuan) aber auch in Korea und Japan anzutreffen. Der Pfefferbaum wird mit 2-3m nicht allzu groß und mit 50 Jahren nicht allzu alt.
Abgerissen riechen die jungen Blätter sehr aromatisch und werden als Küchengewürz verwendet. Der Pfefferbaum ist nicht, wie der Name vermuten lässt, mit dem Pfeffer verwandt, sondern mit den Zitrusgewächsen.