Blinkende Sterne am Himmel - Pulsare?

6 Antworten

Letzteres, Durch de Ozonschicht, Hitze blablabla scheinen die Sterne zu flackern... tun sie aber nicht ;)


Westhi 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 19:39

wirklich, ach schade... wäre toll gewesen wenn man sie hätte beobachten können...

aber danke natürlich;)

Pulsare sind viel zu weit entfernt als das man sie optisch blinken sieht. Was du siehst sind atmosphärische Verzerrungen.


Westhi 
Beitragsersteller
 07.10.2013, 19:39

danke;)

Ein Pulsar strahlt sowohl im sichtbaren als auch im nicht sichtbaren Bereich. Wenn es wirklich hell blinkte, wäre das recht nahe passiert (Supernova als Vorgänger), da dann der Jet (Rotationsachse zeigte dann auf uns) uns aus der Nähe erfassen würde: Möglicherweise könnten Du oder ich dann gar keine Fragen/Antworten austauschen ...

Du hast sicher nur Funkeln erlebt bzw. gesehen. Bei manchen Wetterlagen kann das heftige Erscheinungen hervorrufen.

LG

Sind diese blinkenden Sterne, die man nachts manchmal am Himmel sieht, die wirklich innerhalb von Sekunden zu blinken scheinen, Pulsare?

Nein, eher nicht. Es gibt zwar kurzperiodische Veränderliche, aber die meisten, die du blinken siehst, blinken nur wegen der bewegten Erdatmosphäre. Das nennt man Szintillation.

Hallo Westhi! :)

Pulsare sind wahnsinnig faszinierende Objekte. Ihrer Entstehung liegt der Kollaps eines sehr massereichen Sterns zugrunde, der aufgrund fehlender Fusionsreaktionen sein hydrostatisches Gleichgewicht nicht länger halten kann.

Explodiert der Stern anschließend in einer Supernova, so bleibt ein durchaus sehr dichter Neutronenstern zurück. Seine Größe ist astronomisch winzig, ein typischer Neutronensternradius liegt bei 15 Kilometern. Oftmals rotiert dieser mit sehr hohen Geschwindigkeiten und kann dank mathematischer Beschreibung der Dynamo-Theorie ein unglaublich starkes Magnetfeld von mehreren Tausend Gauß aufbauen.

Ursache für die hohe Rotationsgeschwindigkeit ist übrigens, dass sich beim Kollaps des Vorgängersterns nahezu die gesamte Drehenergie in den Zentralbereich verschieben muss. Nach Abschluss der SN bleibt dieser Impuls aufgrund des Drehimpulserhaltungssatzes fortwährend bestehen. Das Magnetfeld ist nun wichtig für Folgende Aussage:

Diese senden ja unter anderem optisch sichtbares Licht aus

Diese Aussage ist zwar korrekt allerdings emittiert ein Pulsar den größten Teil seiner Strahlung im Röntgenbereich! Die zwei Strahlungsbündel, die an beiden Polen des Objekts entstehen, finden ihren Ursprung beim Effekt der Synchrotoron-Strahlung. Hierbei werden Elektronen aus der entarteten Sternmaterie gerissen und entlang von Magnetfeldlinien beschleunigt. Beschleunigte Ladungen, strahlen laut der Elektrodynamik Energie in Form von Photonen ab.

Es sind also die um die Magnetfelder beschleunigten Elektronen, die für die Strahlungsbündel an den Polen des Pulsars verantwortlich sind. Nur so, konnten Pulsare bisher aufgespürt werden. Bemerkbar machten sie sich durch, wie du bereits sagtest, kurzzeitige Pulsationsperioden von Röntgenstrahlung hervorgerufen durch die Bündel an den Polen.

Sind diese blinkenden Sterne, die man nachts manchmal am Himmel sieht, die wirklich innerhalb von Sekunden zu blinken scheinen, Pulsare?

Also ein Objekt, dass 30 Kilometer groß ist und sich in einer Entfernung von mindestens 100 Lichtjahren = 950 000 000 000 000 Kilometern befindet, ist sicherlich nicht ganz einfach zu beobachten ;) Die bisher entdeckten Pulsare sind außerdem durchschnittlich noch viel weiter von der Erde entfernt, als von mir angegeben. Ein typischer Pulsar ist 2500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Objekt von 30 Kilometern Größe findet man da wohl nicht mehr so schnell. Spaß beiseite!

Nehmen wir uns doch einfach mal einen Pulsar und berechnen wie hell er ist. Wir benutzen die Einheit mag. die die Helligkeit eines Objektes in der Astronomie angibt. Die Sonne hat eine Mag. von -27. Der Vollmond hat noch eine von -12 der Abendstern die Venus eine typische von -4. Und das Hubble-Weltraumteleskop kann mit entsprechenden Belichtungszeiten noch Objekte mit 30 mag. aufnehmen! Der Mensch erkennt mit dem bloßen Auge maximal noch Sterne von 6 mag.

Wir nehmen einfach mal den Pulsar mit der Bezeichnung PSR 1257+12. Dieser besitzt laut des Programms Celestia eine Leuchtkraft von 0,000 000 001 36 Sonnenleuchtkräften. Die absolute Helligkeit, das ist die Helligkeit die ein Objekt in einer Entfernung von 32,6 Lichtjahren besitzen würde, läge bei PSR 1257+12 bei rund 27 mag.

Jetzt müssen wir aber noch bedenken, dass der Pulsar nicht 32,6 Lichtjahre sondern im Fall von PSR 1257+12, 978 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Damit erhalten wir für seine scheinbare Helligkeit einen Wert von knapp 40 mag.

Fazit: Nicht einmal Hubble schafft es, einen derartigen Pulsar direkt zu sehen! Hier geschieht alles indirekt. Dass du Pulsare mit dem bloßen Auge am Nachthimmel erkennst ist unmöglich. Die Dinger sind so klein, dass man sie nur indirekt über ihre Röntgenstrahlung nachweisen kann.

Oder sind das einfach nur die normalen atmosphärischen Unruhen, die vielleicht bei ungünstigen Sichtverhältnissen den "Schein" eines Blinkens verursachen?

Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit Flugzeuge. Aber auch Sterne können bei starken atmosphärischen Szintillationen anfangen zu flattern.

LG Pflanzengott! :)

Woher ich das weiß:Hobby – Langjähriger Hobbyastronom