Bismarck Reichfeinde? :-(
hi
wolt mal fragen was bismarck unter ,, inneren und aüßeren Reichsfeinden "verstand?
Danke
4 Antworten
Unter inneren Reichsfeinden verstand Bismarck und auch nationale Kreise die Feinde des neugeschaffenen deutschen Nationalstaates. Das waren in erster Linie Sozialisten/Sozialdemokraten und Katholiken. Aber man könnte genauso die preußischen Altkonservativen dazu zählen, die gegen die Bildung eines Nationalstaates waren (Nation als Legitimät der Herrschaft war die Idee der Franzöischen Revolution und somit Widerspruch zum Gottesgnadentum).
- Sozialisten: Sie kämpften für die organisatorische Einheit aller Arbeiter über Landesgrenzen hinweg und lehnten die Monarchie ab.
- Katholiken: Besonders die Nationalliberalen, die hauptsächlich protestantisch waren, deformierten die Katholiken und den katholischen Klerus als illoyale Bürger, da ihr eigentliches Oberhaupt des Papst sei. In der Gründung der Zentrumspartei und in der Unfehlbarkeitsdogma des Papstes sahen deutsche Nationalisten zwei weitere Elemente, die dem deutschen Staat Schaden könnten.
Im Grunde bewiesen die Katholiken, aber auch die Sozialdemokraten (1914 mit der Annahme der Kriegskredite), dass sie treue Bürger des Staates waren. Vieles war nur Propaganda bzw. man hat die Gruppierungen instrumentalisiert, um andere politische Ziele zu erreichen (Der Kulturkampf mit der katholischen Kirche diente auch der Modernisierung des Staates > Schulwesen, staatliche Aufsicht über die Kirche, Zivilehe...)
Die Ressentiments gegenüber Katholiken in Preußen waren schon viel älter. Bereits 1866 beschuldigten preußische Zeitungen, dass der katholische Klerus in Schlesien die österreichische Habsburger unterstütze. Mehr auf meinem zeitreisen-blog.de: http://www.zeitreisen-blog.de/2008/08/19/katholischer-klerus-unter-generalverdacht/
Feinde außen: Bismarcks grundsätzliches außenpolitisches Problem war die unversöhnliche Haltung der Franzosen nach deren Niederlage gegen die Allianz deutscher Staaten 1871 und die anschließende deutsche Reichsgründung in Versailles, die eine besondere Schmach darstellte. (Die deutsch-französische Erbfeindschaft wurde letztlich erst nach dem 2. Weltkrieg langsam beendet). Ein weiteres Problem Bismarcks war die zunehmende wirtschaftliche Konkurrenz mit England und die Auseinandersetzung um die Erringung von Kolonien. Problematisch war außerdem das Verhältnis Österreich-Ungarns, eines Verbündeten Deutschlands, zu den Russen mit denen es wiederholt zu Auseinandersetzungen bezüglich des Balkans kam. Mit Russland hatte Deutschland zwar einen "Rückversicherungsvertrag", der einen Angriffskrieg gegeneinander ausschloss, allerdings wurde dieser 1892, nach Bismarcks Ausscheiden aus der Politik nicht erneuert, so dass Frankreich in Russland nun einen Partner für seine anti-deutsche Politik sah.
innere sind ja mal klar, alle die im Inneren des Reichs gefährlich werden konnten, also die Kirche und die Sozialdemokraten bzw Arbeiterbewegung
sagt das Wort doch, Feinde innen Feinde außen