Aufgaben einer Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung?
Ich besuche momentan die 10. Klasse einer Realschule die ich vorraussichtlich mit dem erweiterten realschulabschluss verlassen werde. Danach möchte ich gerne eine Ausbildung anfangen. Momentan ist eine anzeige in der zeitung zur Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung. Ich finde es klingt interessant und habe mich auch schon ein bisschen schlau gemacht. Nur oft steht geschrieben, zu den aufgaben, dass man sitzungen vorbereitungen muss. Sowas kann ich nicht gut, und würde es am liebsten auch meiden. Hat jemand Ahnung von diesem Beruf oder lernt ihn vielleicht selber? Es wäre schön, wenn ich von 'erfahrenen' Leute ein bisschen aus dem Alltag der Verwaltungsfachangestellten in der Kommunalverwaltung erfahren könnte.
Ich bitte um vernünftige Antworten und keine wie 'google doch' oder ähnliches. Vielen dank im vorraus!
3 Antworten

hei.. ich hab 2 jahre nach der realschule verwaltungsfachangestellte in der kommunalverwaltung gelernt.. ich selbst habs nach 2 jahren geschmissen und was andere gelernt, weil mir das alles zu trocken war.. aber das is ja von mensch zu mensch anders.
also, sitzungen vorbereiten heisst nix anderes, als dass du den sitzungssall für ratssitzungen vorbereitest, das hieß bei uns damals : broschüren auslegen, getränke bereit stellen, evtl arbeitsmaterialien wie beamer stifte etc testen, auslegen, anschliessen und und und.. mehr nicht.
ansonsten gehst du während der ausbildung durch alle bereiche der stadtverwaltung : bauamt, personalamt, stadtkasse, kämmerei, kulturamt, sozialamt etc pp... du sitzt viel, evtl den ganzen tag am pc, und tust das, was in deiner abteilung üblich ist.
in der stadtkasse tippst du einnahmen und ausgaben auf buchungsstellen, evtl darfst du mit glück mit dem vollstreckungsbeamten raus fahren und gelder eintreiben. in einwohnermeldeamt nimmst du die anträge bzgl. reisepass, personalausweis, anmeldungen, abmeldungen und sowas der bürger an und bearbeitest das. im ordnungsamt kümmerst du dich um das fundbüro, um ordnungsverfügungen, einweisungen, und und und im bauamt kopierst du riesige baupläne, trägst die ins system ein und ordnest bauanträge ab und sowas. im sozialamt kümmerst du dich um die anträge auf sozialleistungen, im kulturamt hasst du meist mit schulen und kindergärten, museen und veranstaltungen zu tun.. im personalamt kümmerst du dich darum stunden zu protokollieren, krankmeldungen zu bearbeiten, etc pp
die ausbildung ist zwar recht vielseitig, meiner meinung nach waren aber ordnungsamt, kulturamt und einwohnermeldeamt das einzig spannende. du hast tolle aufstiegsmöglichkeiten.. kannst später noch weitere ausbildungen machen und auf eine beamtenlaufbahn zielen.

Vor 50 Jahren habe ich meine Verwaltungslehre begonnen und dies bis heute nicht bereut. Du wirst ganz langsam an dein Tätigkeitsfeld herangeführt und im Laufe der Zeit wirst du deine Vorlieben für bestimmte Fachbereiche entdecken: Zahlen (Kasse oder Rechnungsamt), Einwohnerdaten, Archiv, Ordnungsamt, EDV-Betreuung usw. Liebst du den Umgang mit Publikum oder arbeitest du lieber ausschließlich hinter einem Schreibtisch? Wenn du nach der 3-jährigen Lehre gut abgeschlossen hast, wird dir die Verwaltung eine Stelle innerhalb des Hauses anbieten. Selbstverständlich gibt es auch danach noch Möglichkeiten zur Weiterbildung, die zu einer höheren Gehaltsgruppe berechtigen, so dass du nach deinem Einkommen mit einem Beamten im gehobenen Dienst vergleichbar bist. Natürlich wirst du nicht gleich eine Sitzung vorbereiten und hinterher ein Protokoll darüber fertigen müssen, das verlangt niemand von dir als Neuling, höchstens dann, wenn du genügend Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hast, und dann macht dir das bestimmt genauso viel Spaß wir mir. Ich konnte mir zuerst unter dem Verwaltungsberuf nichts vorstellen - und habe mich fast 49 Jahre darin sehr wohl gefühlt, was ich dir ebenfalls wünsche!

Hier der Ausbildungsplan:
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Natürlich gehört die Sitzungsvorbereitung auch zu den Dingen, die man bei dieser Ausbildung übermittelt bekommt. Ist allerdings gar nicht so schlimm, wie du denkst.