Auffangstation für Kleintiere Eröffnen, muss ich es beim Amt anmelden?

2 Antworten

In Deutschland braucht man zum Halten und Vermitteln von Tieren eine Genehmigung nach § 12 Tierschutzgesetz (TSchG). Diese wird vom Veterinäramt erteilt, und zwar nur dann, wenn Du Auflagen erfüllst, die das Veterinäramt Dir macht.

So mußt Du, wie Nani schon sagte, als erstes Fachwissen zu jeder einzelnen Tierart nachweisen. Dazu wäre es natürlich nützlich, wenn Du eine Ausbildung als Tierpfleger im Zoo gemacht hättest oder Tierarzt wärst. Zwingend notwendig ist das aber nicht.

BevOR Du auch nur irgendein Tier aufnimmst, egal ob Hamster, Maus, Ratte oder sonst etwas, muß diese Genehmigung erteilt werden, d.h. man macht Dir Auflagen hinsichtlich der Unterbringung, Käfig-/Gehegegröße, Anzahl der max. zu haltenden Tiere pro Käfig, Raumgröße, Fenstergröße, vorhandene Heizung, etc. Nimmst Du Tiere auf, bevor Du diese Genehmigung hast, kann Dir diese ganz versagt werden.

Keine Gemeinde wird Dein Vorhaben mit Geld unterstützen, ganz im Gegenteil. Je nachdem, welche Tiere Du aufnehmen willst, müssen auch besondere Ansprüche an die Sicherheit, z. B. bei Schlangen, gestellt werden, die ein Ausbrechen oder Weglaufen verhindern.

Wenn Du mit den Tieren handeln willst, selbst wenn Du sie nur aufnimmst, pflegst und wieder abgibst, benötigst Du für einige z. B.noch Haltungsgenehmigungen nach den Washingtoner Artenschutzgesetz, damit wird belegt, daß die Tiere, die Du hältst, keine Wildfänge sondern Nachzuchten sind.

Du kannst auch als Privatperson so eine Auffangstation gründen, der Staat hat so etwas nicht und ist daran auch nicht interessiert. Nur, wie willst Du das finanzieren? Wenn Du als Inhaber einer solchen Station auftrittst, mußt Du wie jeder andere auch Steuern zahlen, wenn Du Gewinne erwirtschaftest. Deshalb sind fast alle Tierheime gemeinnützige Vereine, d.h. sie haben nur den einen Zweck, für die Unterbringung und Vermittlung der Tiere zu sorgen und erwirtschaften keine Gewinne. Aber auch gemeinnützige Vereine werden vom Finanzamt sehr genau unter die Lupe genommen, da müssen genauso Steuererklärungen gemacht werden, als wärst Du ein normaler Steuerzahler.

Du brauchst ausgebildetes Personal, nicht nur eine Putzfrau, die den Boden wischt, sondern Leute, die sich wirklich auskennen.

Solltest Du Millionär sein, ein eigenes Haus, ziemlich groß, und mit ziemlich groß meine ich GROSS, außerhalb und weit weg von jeder bewohnten Ortschaft, haben, Tierarzt oder Tierpfleger sein und nichts, aber auch wirklich gar nichts zu tun haben, ausser Dich über Tiere weiterzubilden, dann könntest Du so eine Sache angehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du das wirklich willst.

Hallo Egaaal1234,

also so einfach und mal grade zwischen Tür und Angel geht das nicht.

Eine richtige und offizielle Auffangstation kann man in Deutschland, als Privatperson, nicht gründen. Solche Stationen sind grundsätzlich staatlich finanziert und meldepflichtig. Welche Kontakte und Sponsoren hast du, oder wie willst du das alles finanzieren ? Du musst ein Ausgebildeter Tierpfleger sein und Ärzte an der Hand haben, die auch für beschlagnahmte Exoten zuständig sind. Du musst zu allen Tieren, die du Aufnimmst, Fachwissen Nachweisen. Es ist schwer, sich auf mehrere Tiere gleichzeitig zu spezialisieren. Dann musst du bedenken, das das alles auch ganz schön zeitaufwendig ist. Kannst du das mit deinem Beruf und Privatleben vereinbaren ? Dann brauchst du geeignete Räume. Ein paar Käfige reichen da nicht. Du brauchst Quarantäneräume, Unterbringungsräume, Artgerechte Käfige, Freilauf... Dann all das verschiedene Futter, Spezialfutter und so weiter. Hast du an all das wirklich gedacht ?

LG